Wie in der gesamten Noviziatsausbildung gilt es auch im Arbeitsmonat Jesus nachzufolgen, jetzt aber lag der Fokus auf dem ersten und längeren Teil seines Lebens, den er im Verborgenen in Nazareth verbrachte. Dort übte er vermutlich den Beruf seines Ziehvaters aus und heiligte die menschliche Arbeit, indem er sie selbst mit Sorgfalt und Eifer ausführte. Die Arbeit aus Liebe zu Gott ist eine wichtige Erfahrung für die Novizen, die Gott ganz nachfolgen möchten.
Im Schweiße deines Angesichts wirst du dein Brot essen (Genesis 3,19)
Die Brüder des ersten Ausbildungsjahres im Noviziat (insgesamt zwei) befanden sich die ersten vier Wochen auf einem örtlichen Bauernhof, um dort bei Spargel- und Kartoffelernte mitzuhelfen. Im ersten Jahr wird Wert auf die Erfahrung körperlicher Arbeit gelegt, die für so viele Menschen eine tägliche Realität darstellt.
Bruder Michael sagt über seine Zeit auf dem Spargelfeld: „Ich wusste nicht wirklich, was mich erwarten würde. Natürlich war es ziemlich anstrengend, aber ich konnte mich wirklich mit Christus identifizieren. Öfters habe ich mir gedacht, dass jeder Spargel, den ich ernte, aus Liebe zu Jesus geerntet wird und so konnte ich einen ganz anderen Blickwinkel auf den Wert der menschlichen Arbeit gewinnen und erkennen, dass aus Liebe bewerkstelligte Arbeit Ewigkeitswert besitzt.“
Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan (Mt 25,40)
Ein nahegelegenes Seniorenheim lud die Brüder des zweiten Ausbildungsjahres zu einem Sozialpraktikum in ihre Einrichtung. Die Erfahrung im sozialen Bereich soll den Novizen helfen, den Menschen konkret in schwierigen Lebenslagen beizustehen und dabei auch das erfahren, was Jesus seinen Jüngern versprochen hat (vgl. Mt 25,40). Im Rahmen dieses Praktikums unterstützten sie die Pflegekräfte bei sämtlichen Pflegeaktivitäten und arbeiteten sowohl während der Früh-, als auch während der Spätschicht. Christus im Nächsten wiederzuerkennen, das war das große Highlight für Bruder Marcelo: „Mit dem Bewusstsein, dass jede Liebe und Hilfe, die man den Senioren schenkt, direkt Christus geschenkt wird, war es tatsächlich eine Freude, die Senioren zu pflegen. Umso schöner war die Erfahrung, dass wir den älteren Menschen mit der eigenen Anstrengung etwas Liebe und Freude schenken können.“
Die letzten Tage des Arbeitsmonats verbrachten die Novizen im ehemaligen Noviziat der Legionäre in Alzgern, dem jetzigen ApostelHaus Alzgern. Einige bislang nicht benutze Bereiche des Hauses benötigen noch Umbaumaßnahmen und auch dort packten die Brüder tatkräftig mit an.
Mit den neuen Erfahrungen und einem Gefühl von geschaffter Arbeit geht es jetzt für die Novizen in den nächsten zwei Wochen zum wohlverdienten Gemeinschaftsurlaub ins Salzburger Land.
Weitere Informationen über das Noviziat der Legionäre Christi in Bad Münstereifel finden Sie hier!