Hunderte Beter für geistliche Berufe
Die katholische Kirche feiert den vierten Sonntag der Osterzeit als „Sonntag des Guten Hirten“ und verbindet mit ihm den Weltgebetstag für geistliche Berufe. Aus diesem Anlass entwickelte das Zentrum für Berufungspastoral die Gebetsinitiative „Werft die Netze aus“, wo sich mehrere hundert Personen und Institutionen ihr Gebet für dieses Anliegen eingetragen. Da dieses Jahr durch die Corona-Pandemie das öffentliche Gebet erschwert war, gab es zahlreiche Livestream Angebote von Messen, Gebetsstunden und Berufungszeugnissen. Mit dabei war dieses Jahr auch das Noviziat der Legionäre Christi in Neuötting-Alzgern.
Abenteuer der Berufung
„Auf meinem Berufungsweg musste ich lernen, dass es nicht darum geht, was ich mir in den Kopf gesetzt habe, sondern dahin zu gehen, wo der Herr mich haben will“, predigte Diakon László Erffa LC an dem Tag, an dem seine Primiz gewesen wäre, in der Noviziatskapelle, denn am Wochenende hätte die Priesterweihe der Legionäre Christi in Rom stattfinden sollen.
„Jede Berufung ist für mich ein Art praktischer Gottesbeweis. Sie zeigt, dass Gott auch heute wirkt und ruft und dass er uns gerade unter den derzeitigen Umständen nahe sein will. Deshalb betrifft die Berufung nicht nur den Berufungen selbst, sondern uns alle, sie ist Geschenk und Aufgabe der ganzen Kirche“, erklärte Hauptzelebrant P. Martin Baranowski LC zu Beginn der Messe, die über Livestream übertragen wurde
Berufungskerze und Ausgrabungen
Am Nachmittag moderierte P. Georg Rota LC eine Zeugnisrunde mit vier jungen Ordensleuten, die in Neuötting ihr Noviziat absolviert haben, über ihren Berufungsweg: Br. Peter Hemm LC befindet sich im Praktikum in der Jugendarbeit in Bayern, Br. Rafael Böhm LC ist als Ausbilder in der Apostolischen tätig, Br. Jonathan Fuhr LC und Br. Nils Schäfer LC studieren in Rom. So vielfältig wie ihre Lebenswege sind auch ihre Berufungsgeschichten: Br. Peter erzählte, dass seine Mutter in der Heimatpfarrei stets die Berufungskerze angezündet hatte. Als sich dann drei ihrer eigenen Kinder im selben Jahr auf den Weg der engeren Nachfolge Christi machten, sagte sie: „Mein Gott, es gibt doch auch noch andere Familien.“ Für Br. Jonathan waren Ausgrabungsarbeiten im Heiligen Land der Moment, in dem er nicht nur antike Steine, sondern auch den persönlichen Ruf der Herrn zum Priestertum und Ordensleben entdeckte. Der halbstündige Austausch, bei dem auch die Fragen, Schwierigkeiten und Kämpfe auf dem Weg zum Nachfolge Christi zur Sprache kamen, ist online auf der Facebookseite des Regnum Christi zum Nachhören.
Gebet für Berufungen
Im Anschluss beteten die Legionäre während der Anbetung mit eucharistischem Segen in der Noviziatskapelle das Jahresgebet des Zentrums für Berufungspastoral, sowie um Priester- und Ordensberufe (ebenfalls auch im Livestream) „Wir brauchen diese deine Diener. Wir brauchen deine Gesandten. Sie sind das Werkzeug deiner Gnade und deiner Liebe. Sie spenden uns in deinem Namen Trost, sie nähren unsere Hoffnung, sie vermehren unseren Glauben, sie stärken unsere Liebe. Wir brauchen sie, Herr, weil wir dich brauchen, weil wir deiner Liebe bedürfen. Lass uns nicht allein. Sende Arbeiter für deine Ernte. Sende Menschenfischer, die uns mit dem Netz deiner Barmherzigkeit auffangen. Sende uns, darum bitten wir dich demütig und vertrauensvoll, Hirten nach deinem Herzen.“
Berufungsfindung in der Kandidatur
Vom 5. Juli bis 19. August findet im Noviziat das diesjährige Kandidaturprogramm statt, in dem junge Männer eine mögliche Berufung prüfen können. Interessenten können sich bei Novizenmeister P. Konstantin Ballestrem melden.