Donnerstag, 19. April 2012

Abendgebete

Am Ende des Tages dankt der Christ Gott für alles, was er ihm heute geschenkt hat, und bittet ihn um Verzeihung, wenn er es nicht in rechter Weise gebraucht hat (Gewissenserforschung). Schließlich bittet er Gott um seinen Schutz für die Nacht und vertraut sich ihm an.

Die Gewissenserforschung ist eine sehr wirksame Hilfe, um zu sehen, wo man Fortschritte gemacht hat und wo man an sich arbeiten muß. Ernsthaft und aufrichtig prüft man vor Gottes Angesicht sein Leben und sein Verhalten oder auch nur bestimmte Punkte. So bleibt man leichter auf dem Weg, den Jesus gewiesen hat: Ihr sollt vollkommen sein, wie es auch euer himmlischer Vater ist (Mt 5,48).

Diese Selbstprüfung ist vor allem eine Begegnung mit Gott im Gebet und in der Zwiesprache mit Christus. Es geht um den Willen Gottes in meinem Leben und wie ich ihn verwirkliche.

Zu Beginn bittet man den Heiligen Geist um seinen Beistand, damit er einem hilft, sein Gewissen im Licht Gottes zu erforschen. Es ist auch gut, ihm nach der Erforschung für die geschenkte Erleuchtung und Gnade zu danken.

Dann geht man nacheinander die verschiedenen Punkte (10 Gebote; Glaube Hoffnung, Liebe; Vorsätze; bekannte Fehler ...) durch und schaut, ob man wirklich Gott treu ist, indem man sein eigenes Verhalten dem Beispiel Christi und dem, was der Heilige Geist von einen bittet, gegenüberstellt.

Mit Ehrlichkeit, Demut und Zerknirschung wird man Gutes und Schlechtes feststellen. So bittet man Gott am Ende mit Reue um Verzeihung für seine Sünden und konkreten Fehler und nimmt sich fest vor, sich in den Punkten, in denen man sich vom Willen Gottes entfernt hat, zu bessern. Dazu bittet man den Herrn um seine Hilfe, damit man den Weg mit neuem Mut, innerer Ruhe und im Vertrauen auf seine Gnade weitergehen kann.

GEWISSENSERFORSCHUNG

Bitte um Erleuchtung und Hilfe

Mein Herr und Gott, ich danke dir für die unzähligen Wohltaten, die du mir erwiesen hast, besonders dafür, daß du mich geschaffen, erlöst, in deine Kirche berufen, zu einem Apostel für meine Brüder und Schwestern erwählt und mich vor vielen Gefahren für Leib und Seele bewahrt hast. Erleuchte mich, daß ich meine Fehler erkenne, und gib mir die Gnade echter Reue und aufrichtiger Besserung.

Im folgenden wird ein kurzer Gewissensspiegel gegeben, der bei der persönlichen Gewissenserforschung helfen soll. Es ist aber besser, daß man selber mit Hilfe eines geistlichen Leiters einige Punkte formuliert, die unmittelbarer der persönlichen Situation im geistlichen Leben und im Apostolat entsprechen.

  1. Lebe ich im Bewußtsein, Kind Gottes zu sein, daß mir durch die Taufe unwiderruflich die Gotteskindschaft geschenkt wurde? Lebe ich als gutes und treues Kind Gottes? Gibt es in mir heute etwas, was dem himmlischen Vater gefällt oder nicht gefällt? Habe ich den Tag über nach dem Willen Gottes gefragt? Habe ich bei dem, was ich tue, die Absicht, seinen Willen zu erfüllen?
  2. Habe ich mich ehrlich bemüht, meine Verpflichtungen im geistlichen Leben treu und gut zu erfüllen?
  3. Habe ich meine Standespflichten (als Kind, Student, Vater, Mutter, Ehepartner usw.) verantwortungsbewußt und als Dienst an den anderen erfüllt? Habe ich darin mehr die Verherrlichung Gottes und das Wohl des Nächsten gesucht als meine persönlichen Interessen?
  4. Haben meine Gedanken, Worte und Taten der christlichen Nächstenliebe entsprochen? Habe ich versucht, meinem Nächsten Gutes zu tun und sie glücklich zu machen? War ich geduldig, habe ich nicht schlecht über andere geredet, war ich nachtragend, habe ich verzeihen können, habe ich meinen Möglichkeiten entsprechend geholfen, wo ich es konnte?
  5. Wie habe ich mein Apostelsein gelebt? Habe ich die mir zur Verfügung stehenden Mittel und Gelegenheiten genutzt, um Menschen für Christus zu gewinnen? Habe ich einige klare Ziele für meine apostolische Tätigkeit und bemühe ich mich, sie zu erreichen? Habe ich meine Zeit und meinen Besitz großzügig für Christus eingesetzt?
  6. Was habe ich heute unterlassen?
  7. Ist mein Gewissen in rechter Weise gebildet? Tue ich etwas, um mein Gewissen weiterzubilden?
  8. Kenne ich meinen Hauptfehler (Nachlässigkeit im Gebetsleben, Stolz, übertriebene Selbstliebe, Eitelkeit, Faulheit, Kritiksucht, Neid, Unmäßigkeit, Lieblosigkeit, Oberflächlichkeit, Sinnlichkeit, Trägheit, mangelndes Pflichtbewußtsein, Eigensinn, Egoismus ...)? Was habe ich heute getan, um diesen Fehler abzulegen?
  9. Was war heute das Beste?
  10. Was war heute das Schlechteste?

Am Ende der Gewissenserforschung ist es gut, mit dem Herrn zu sprechen, von Person zu Person und voll Vertrauen, zu danken für das, was man tun durfte, um Verzeihung zu bitten, wo man gesündigt hat und schließlich um seine Hilfe zu bitten, damit man es am nächsten Tag besser machen kann. Danach spricht man die folgenden Gebete. Das Glaubensbekenntnis ist der inhaltliche Ausdruck unseres Glaubens, dessen man sich Tag für Tag vertieft bewußt werden soll. Dabei kann man Gott um die Gnade bitten, für den Glauben mutig Zeugnis ablegen und ihm bis ans Lebensende treu bleiben zu können.

VATERUNSER

Vater unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name,
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen. Amen.

AVE MARIA

Gegrüßet seist du Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit dir.
Du bist gebenedeit unter den Frauen, und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes, Jesus.
Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder, jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen.

GLAUBENSBEKENNTNIS

Wir glauben an den einen Gott,
den Vater, den Allmächtigen,
der alles geschaffen hat, Himmel und Erde,
die sichtbare und die unsichtbare Welt.
Und an den einen Herrn Jesus Christus,
Gottes eingeborenen Sohn,
aus dem Vater geboren vor aller Zeit:
Gott von Gott, Licht vom Licht,
wahrer Gott vom wahren Gott,
gezeugt, nicht geschaffen,
eines Wesens mit dem Vater;
durch ihn ist alles geschaffen.
Für uns Menschen und zu unserem Heil
ist er vom Himmel gekommen,
  Während der folgenden vier Zeilen macht man eine kleine Verneigung.
hat Fleisch angenommen
durch den Heiligen Geist
von der Jungfrau Maria
und ist Mensch geworden.
Er wurde für uns gekreuzigt
unter Pontius Pilatus,
hat gelitten und ist begraben worden,
ist am dritten Tage auferstanden nach der Schrift
und aufgefahren in den Himmel.
Er sitzt zur Rechten des Vaters
und wird wiederkommen in Herrlichkeit,
zu richten die Lebenden und die Toten;
seiner Herrschaft wird kein Ende sein.
Wir glauben an den Heiligen Geist,
der Herr ist und lebendig macht,
der aus dem Vater und dem Sohn hervorgeht,
der mit dem Vater und dem Sohn
angebetet und verherrlicht wird,
der gesprochen hat durch die Propheten,
und die eine, heilige, katholische
und apostolische Kirche.
Wir bekennen die eine Taufe
zur Vergebung der Sünden.
Wir erwarten die Auferstehung der Toten
und das Leben der kommenden Welt.
Amen.

GEBET VOR DEM ZUBETTGEHEN

Herr und Gott, kehre ein in dieses Haus und halte alle Nachstellungen des Feindes von ihm fern. Deine heiligen Engel mögen darin wohnen und uns im Frieden bewahren. Und dein Segen sei über uns allezeit. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. Amen.

Alle guten Kinder sagen ihrer Mutter Gute Nacht bevor sie zu Bett gehen. In ähnlicher Weise ist es eine lang praktizierende kirchliche Gewohnheit, dass die Christen jede Nacht sich der liebenden Fürsorge der gebenedeiten Jungfrau Maria, unserer Mutter in der Ordnung der Gnade anzuvertrauen. Die folgenden Gebete können hierfür benutzt werden.

ABENDLICHE WEIHE AN DIE JUNGFRAU MARIA

Während der gewöhnlichen Zeit (Salve Regina):

Sei gegrüßt, o Königin, Mutter der Barmherzigkeit,
unser Leben, unsere Wonne und unsere Hoffnung, sei gegrüßt!
Zu dir rufen wir verbannte Kinder Evas;
zu dir seufzen wir trauernd und weinend in diesem Tal der Tränen.
Wohlan denn, unsere Fürsprecherin,
wende deine barmherzigen Augen uns zu,
und nach diesem Elend zeige uns Jesus,
die gebenedeite Frucht deines Leibes.
O gütige, o milde, o süße Jungfrau Maria.

Vom Advent bis zum 2. Februar (Alma Redemptoris Mater)

Erhabene Mutter des Erlösers,
du allezeit offne Pforte des Himmels
und Stern des Meeres,
komm, hilf deinem Volke,
das sich müht, vom Falle aufzustehen.
Du hast geboren, der Natur zum Staunen, deinen heiligen Schöpfer.
Unversehrte Jungfrau, die du aus Gabriels Mund entnahmst das selige Ave,
o erbarme dich der Sünder.

Vom 2. Februar bis Ostern (Ave Regina Caelorum)

Du in dem Himmel Hocherhöhte, Sei, Engelkönigin, gegrüßt;
Du Wurzel Jesse, Morgenröte durch die das Lichte gekommen ist.
Erfreu dich, Jungfrau, deiner Würde die du vor allen lieblich bist.
Erflehe du, des Himmels Zierde, uns Gnade stets bei Jesus Christ.

Während der Osterzeit (Regina Caeli)

O Königin des Himmels, freue dich. Halleluja.
Weil er, den du bereit warst, zu gebären auferstanden ist, wie er gesagt hat.
Bitte für uns zu Gott. Halleluja O Königin des Himmels, freue dich. Halleluja!

Additional Info

  • Untertitel:

    Am Ende des Tages dankt der Christ Gott für alles, was er ihm heute geschenkt hat, und bittet ihn um Verzeihung, wenn er es nicht in rechter Weise gebraucht hat (Gewissenserforschung). Schließlich bittet er Gott um seinen Schutz für die Nacht und vertraut sich ihm an.

  • Datum: Nein
  • Druck / PDF: Ja

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