Schwerpunkte setzen und damit auch Menschen erreichen, die mit dem Glauben wenig oder nichts (mehr) zu tun haben: Diesen Weg geht man im Zentrum Johannes Paul II. seit September. Ein Beispiel dafür ist das Thema „Beziehungen", das Pater George Elsbett LC in einer sechsteiligen Predigtserie aufgreift.
„Das Beziehungsthema berührt alle und ist daher eine großartige Gelegenheit, Menschen die Schönheit und die Tiefe der menschlichen Liebe nahezubringen", begründet Pater George. „Aber wir wollen uns dabei nicht nur in der theoretischen oder rein emotionalen Welt aufhalten, sondern auch Tools anbieten, die helfen sollen, eine Beziehung im Alltag besser leben zu können."
Menschen wie Lukas
Diese Predigtserie ist übrigens ganz auf den Wiener „Lukas" fokussiert. Lukas ist zwischen 18 und 45 Jahre alt und steht für das Publikum, das man im Zentrum Johannes Paul II. erreichen will. Er hat einen Hochschulabschluss oder arbeitet daran. Er liebt Musik, ausgenommen fade Kirchenlieder. Das unter „Young Professionals" beliebte Restaurant „The Room" besucht er gerne, als Student hält er sich allerdings eher in „Charly P´s " in der Nähe der Uni auf. Getauft ist er geworden, klar doch, er ist ja Österreicher. Aber mit Glaube hat er wenig zu tun, außer vielleicht mal kurz zu Weihnachten, wenn es gerade passt. Er diskutiert heftig mit, wenn jemand etwas zum Thema Kirche zu sagen hat. Das Biedere an der Kirche hält er nicht aus. Ihm muss man erklären, dass es eine Bibel gibt, dass ein gewisser Paulus einen Brief geschrieben hat, der Korintherbrief heißt. Und man darf es einfach nicht voraussetzen, dass er das gewusst hat.
Die Predigtserie setzt also nichts voraus, weder Glaubenspraxis noch Glaubenswissen. „Wir wollen den Lukas erreichen. Und das Beziehungsthema ist für ihn ganz aktuell", beschreibt Pater George. „Er sucht gerade Orientierung und Hilfe, wie er Beziehung besser leben kann!"
Warum eine Predigtserie?
„Wir haben uns stark wachsende Gemeinschaften und Pfarren mehrere Jahre lang angesehen. Und dort gemeinsame Elemente festgestellt – vor allem das Vertiefen eines Themas über einen längeren Zeitraum, zum Beispiel bei den Predigten", schildert P. George. „Wir haben uns entschieden, diese Methode zu versuchen. Die Serie baut immer auf den Sonntagslesungen aus der Bibel auf. In der Vorbereitung habe ich mir sämtliche Lesungen, Tagesgebete usw. der sechs Sonntage zuvor angesehen. Danach habe ich überlegt, was das bei mir auslöst und versucht wahrzunehmen, was der Herr sich wünschen würde. Beim Thema Beziehung fand ich es eine schöne Fügung, dass die Eröffnung der Bischofssynode zu Ehe und Familie mit dem Beginn unserer Serie zusammenfiel."
Pater George unterstreicht, dass die „Theologie des Leibes“ (die Lehre von Johannes Paul II. über Leiblichkeit und Sexualität) seit jeher ein Schwerpunkt im Zentrum sei. „Wir begleiten viele Paare in ihren Beziehungsfragen und helfen, wo wir können.“ Daher sei es ganz natürlich, dass eine der ersten Predigtserien im Zentrum das Thema Beziehung vertiefe.
Apropos Beziehung
Aktuell wird im Zentrum „That´s amore!" ausgearbeitet – eine tiefgehende Ehevorbereitung für nicht kirchlich sozialisierte Menschen, die aber trotzdem kirchlich heiraten möchten. Aber das ist eine andere Geschichte.
Podcasts zum Nachhören im Internet
Die Predigtserie „Ich. Du. Wir. Wie geht Beziehung?“ von P. George Elsbett LC zum Nachhören auf Soundcloud.
Erste Predigtserie im „Zentrum Johannes Paul II.“: „Warum es sich lohnt zu glauben“ vom September 2015 zum Nachhören auf Soundcloud.
Aktuelle Informationen über das Angebot und Geschehen im „Zentrum Johannes Paul II.“ auf Facebook.
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Aufmacherfoto: gcardinal from Norway, CC (via Wikimedia)