Donnerstag, 29. August 2024

Mit dem Fahrrad von Rom nach Lourdes

P. Clemens Gutberlet LC fuhr zum sechsten Mal mit dem Fahrrad von Rom nach Frankreich mit dem Ziel, Spenden für Theologie-Studenten der Päpstlichen Hochschule „Regina Apostolorum“ der Legionäre Christi in Rom zu sammeln. Mehr dazu im Interview.

Vom 13. bis 21. Juli 2024 fand die sechste Auflage der „Tour2France“ statt, eine sportliche Radwallfahrt, die in acht Tagen von Rom in einen französischen Wallfahrtsort führt. Die diesjährige Auflage der „Tour2France“ hatte, wie in ihrem ersten Jahr, den Wallfahrtsort „Unsere Liebe Frau von Lourdes“ zum Ziel.

Sie verbindet Sport, Spiritualität und Wohltätigkeit miteinander und möchte Studenten der Päpstlichen Hochschule Regina Apostolorum der Legionäre Christi in Rom unterstützen, die sich sonst das Studium in Rom nicht leisten könnten. Pater Clemens Gutberlet LC führt und begleitet das Team APRA (Ateneo Pontificio Regina Apostolorum) über mehr als 1.000 km nach Lourdes.

Die „Tour2France“ ist eine echte sportliche Herausforderung: Fast 20.000 Höhenmeter über Alpenpässe und in den Hohen Pyrenäen müssen überwunden werden. Das bedeutet für das 11-köpfige Team auch eine menschliche Herausforderung und bedarf, wie Papst Franziskus in seinem Brief über die kirchliche Rolle in der Welt des Sports schreibt, jener Tugenden wie Hochherzigkeit, Demut, Opferbereitschaft, Beständigkeit und Freundlichkeit.

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P. Clemens, wie ist die „Tour2France“ entstanden?
P. Clemens: Als Alumnus der Hochschule Regina Apostolorum in Rom wollte ich mit meiner Alma Mater verbunden bleiben und für das viele Gute, was ich dort während meines Studiums erhalten hatte, etwas zurückgeben.

Zum anderen hat mich einer meiner römischen Radfreunde, der Ex-Radprofi Giuseppe Fatato, auf die Idee gebracht. Dieser hatte bei einem Fahrradsturz einen Oberschenkelhalsbruch erlitten und die Ärzte meinten er bräuchte eine Prothese, weil das zertrümmerte Stück Knochen nicht heilen würde. Mein Freund bat die Ärzte, doch alles zu versuchen, den Knochen natürlich heilen zu lassen, damit er mit einer Titanium-Prothese nicht stets eine gefährliche Waffe mit sich trüge, die bei einem weiteren Sturz den Knochen ganz zerstören würde. Nach einem halben Jahr vergeblichen Bemühens versprach er der Gottesmutter, mit dem Fahrrad von Rom zu ihr nach Lourdes zu pilgern, wenn er geheilt würde. Nach einem weiteren halben Jahr begannen die Knochensplitter langsam zusammenzuwachsen.

Der Moment, als er mir einige Jahre später davon erzählte, war die Geburtsstunde der „Tour2France“. Von da an war auch klar, dass wir immer von Rom aufbrechen würden, mit dem Ziel, in acht Tagen einen Wallfahrtsort in Frankreich zu erreichen. Seit dem sind wir nach Paray-le-Monial, La Salette und Notre-Dame du Laus gepilgert.

Dieses Jahr ist Giuseppe Fatato wieder dabei und es geht wieder nach Lourdes. Nur werden wir die Strecken unserem fortgeschrittenen Alter anpassen und täglich nicht mehr 200-240 km sondern 130-150 km machen. Die Route bleibt aber meiner Vorliebe gemäß bergig und führt zunächst von Savona über den höchstgelegenen Wallfahrtsort Sant'Anna di Vinadio, den Mont Ventoux nach Avignon und dann von Perpignan durch die Pyrenäen und über den Col du Tourmalet nach Lourdes. 

Warum tun Sie sich – als Priester! – diese Strecke und ganze Anstrengung an? Was motiviert Sie? 
P. Clemens: Für mich ist die „Tour2France“ ein ganzheitliches Erlebnis. Zunächst einmal genieße ich die Natur, das Radfahren und besonders die Berge, und dazu gehört einfach die Anstrengung, wie das Salz in die Suppe. Dann ist die „Tour2France“ in erster Linie und ihrem Wesen nach eine Wallfahrt, die mir und den anderen Teilnehmern eine tiefere Begegnung mit Gott ermöglicht. Von dieser Begegnung mit Gott und der Freude am Glauben möchte ich Zeugnis geben und andere teilhaben lassen. Deshalb habe ich schon bei der ersten Ausgabe der „Tour2France“ dazu eingeladen, mir Gebetsanliegen mit auf den Weg zu geben. Hunderte sind dieser Einladung gefolgt und haben von Gott besondere Gnaden erhalten. 

Was haben diese „Tour to France“-Projekte bisher bewirkt?
P. Clemens: Die „Tour2France“ hat zum positiven Wahrnehmung unserer Hochschule Regina Apostolorum beigetragen. Vor allem hat sie unter den Alumni und Wohltätern der Päpstlichen Hochschule Regina Apostolorum Interesse und Begeisterung geweckt. Zahlreichen Studenten konnte durch die an die „Tour2France“ geknüpfte Kampagne „Pedaling for Scholarships“ geholfen werden, ihr Studium an der Hochschule zu finanzieren.

Warum sollte man Studenten aus Deutschland in Rom unterstützen, sie könnten ja auch hierzulande ein Theologie-Studium absolvieren?
P. Clemens: Besonders für Theologiestudenten, Ordensleuten und Priesteramtskandidaten macht es einen großen Unterschied, ob sie zumindest einen Teil ihres Studiums in der ewigen Stadt absolvieren können. Für Seminaristen aus den deutschsprachigen Diözesen stellt das kein größeres finanzielles Problem dar.

Viele Bischöfe in der Welt können es sich aber nicht so einfach leisten, ihre Seminaristen zum Studium nach Rom zu schicken. Zu Beginn des Ukraine Krieges bekam die „Tour2France“ noch den Beinamen „Tour4Peace“ und die gesammelten Mittel waren besonders der Unterstützung von Studenten aus der Kriegsregion gewidmet. 

Warum hat die Tour Lourdes zum Ziel? 
P. Clemens: Das Ziel Lourdes ergibt sich aus der Entstehungsgeschichte der „Tour2France“ (siehe oben). Es gibt Überlegungen im Heiligen Jahr 2025, welches Papst Franziskus mit dem Motto „Pilger der Hoffnung“ verkündet hat, die Richtung umzukehren und nach Rom zu pilgern. Da ich nun in Deutschland tätig bin, bietet es sich an, diese Wallfahrt in Deutschland zu starten, vielleicht in Kevelaer oder Altötting. Interessenten an einer solchen Wallfahrt gibt es schon.

Wie können Interessierte bzw. Spender mit Ihnen kommunizieren? 
P. Clemens: Interessenten können mir zunächst über ein Google-Formular ihre Gebetsanliegen mitteilen. Während der Tour sollten sie die Möglichkeit haben auf Photo und Videos zuzugreifen, die täglich produziert werden. Wir laden die Interessenten ein, die Tour Tag für Tag über unsere sozialen Kanäle (Facebook, Instagram und Youtube) zu verfolgen und neue Landschaften, Kulturen und lokale Traditionen zu entdecken. 

Danke für das Gespräch!

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Die „Tour2France“ ist nicht nur ein sportliches Ereignis, sondern möchte vor allem auch die Kampagne Pedaling for Scholarships der Hochschule Regina Apostolorum unterstützen, die Stipendien für bedürftige Universitätsstudenten vergibt, und die Werte des solidarischen Sports und der Schönheit der Schöpfung fördert.

Für weitere Informationen kontaktieren Sie uns bitte per E-Mail unter:fundraising@upra.org.

 

 

 

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    P. Clemens Gutberlet LC fuhr zum sechsten Mal mit dem Fahrrad von Rom nach Frankreich mit dem Ziel, Spenden für Theologie-Studenten der Päpstlichen Hochschule „Regina Apostolorum“ der Legionäre Christi in Rom zu sammeln. Mehr dazu im Interview.

  • Kategorie News : Aktuelles aus anderen Bereichen
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  • Druck / PDF: Ja
  • Region: Italien

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