Mittwoch, 7. August 2024

Kommt in meine Ruhe!

15 Frauen nahmen Anfang August am Bergwochenende des Regnum Christi in der Wiesberghütte am Dachstein (Ö) teil.

Schon bei der Vorstellungsrunde wurde deutlich, wie wichtig es für die Teilnehmerinnen ist, in die Ruhe zu kommen. Sie teilten einander mit, was ihnen im Alltag hilft, um äußerlich und innerlich zur Ruhe zu kommen. Referenten waren Eva Gloserová (Gottgeweihte Frau im Regnum Christi) und P. Joachim Richter LC. Organisiert hatte das Wochenende Astrid Herber, die schon seit Jahren mit dem Regnum Christi und Patres der Legionäre Christi in Kontakt steht.

Gestartet war die Gruppe mit einem gut vierstündigen Aufstieg zur Wiesberghütte. Diese liegt auf etwa 1884m Höhe und ist ein Ausgangspunkt für Touren auf den Hohen Dachstein.

Eva Gloserová brachte in ihrem ersten von fünf Impulsen Gedanken zu Psalm 23 (Der gute Hirte) und ging auf Fragen der Teilnehmerinnen ein. Die Unterpunkte zum Thema „Kommt in meine Ruhe“, verteilt über das Wochenende, waren:

  1. In der Liebe Gottes ruhen: Der Herr ist mein Hirte (Ps 23)
  2. Gott, mein Schöpfer, ruht: Sabbath. Bezug zur Genesis.
  3. Gott möchte in meinem Haus ruhen, am Beispiel des Zachäus (LK 19,5)
  4. Im Vertrauen auf Gott Ruhe finden (einige Psalmen)
  5. In der Barmherzigkeit Gottes ruhen (Gleichnis vom verlorenen Sohn)
  6. In der Nachfolge Christi Ruhe finden: von Jesus lernen

Spontane Zeiten mit Lobpreisliedern trugen zu einer Atmosphäre der Freude bei und stärkten den Glauben

Ein zweiter Impuls am Freitag Abend ging um das Thema: „Ich kann ruhig sein, weil ich weiß, dass Gott mein Schöpfer ist.

Impuls im Nebel

Am Samstagmorgen war es neblig, teilweise regnete es etwas - man konnte keinen der vielen Berge ringsherum erkennen. Deshalb ließen sich die Frauen beim Frühstück Zeit und schoben gleich noch einen Impuls ein. Das Thema war: „Jesus sehnt sich danach, in meinem Herzen Ruhe zu finden.“ Als Bibelbetrachtung schlug Frau Gloserová Lukas 19,5 vor, wo Jesus zu Zachäus sagt: Ich muss heute in deinem Haus zu Gast sein. - Sowie die Stelle des Gastmahls bei Simon dem Pharisäer, in der eine Frau auftritt, die Jesus mit verschwenderischer Liebe liebt, indem sie seine Füße mit kostbarem Öl salbt. (Lk 7,36-50) 

Für den weiteren Tagesverlauf sagte der Wetterbericht regnerisches Wetter vorher, mit dem Höhepunkt eines starken Regens um 14 Uhr. Deshalb plante die Gruppe zu dieser Uhrzeit die Heilige Messe in der Steinkapelle neben der Simonyhütte ein. Diese liegt auf einer Höhe von etwa 2.203 Metern und befindet sich am Rand des Hallstätter Gletschers, in der Nähe des Hohen Dachsteins, des höchsten Gipfels des Dachsteingebirges. 

Aufstieg Richtung Dachstein

Kurz vor 10 Uhr machten sie sich auf den Weg. Der Nebel begann sich aufzulockern, die Temperatur war zum Gehen sehr angenehm. Zur Überraschung lockerten mittags die Wolken weiter auf, der Blick auf den Gletscher unterhalb des Hohen Dachsteins wurde immer freier, die sonnigen Abschnitte wurden häufiger und hielten länger an.  

Als sie schließlich um 13 Uhr mit der Feier der Hl. Messe begannen, war das Wetter sonnig und heiter. Diese Bergmesse, vor der Kulisse des Hohen Dachstein und des darunterliegenden smaragdgrün leuchtenden Gletschers war fast zu schön, um es glauben zu können. Sie wurde zu einem unvergesslichen Erlebnis.

Die Ruhe der Bergwelt

Für die Teilnehmerinnen war sowohl das Thema als auch die herrliche Umgebung der Bergwelt, sowie die Gemeinschaftserfahrung mit den anderen Frauen ein großes Geschenk, um der stressigen Dauerbelastung als Mütter und Manager des Haushalts und im Beruf einige Stunden entfliehen zu können.  

Die Gruppe war heterogen: Es waren einige wanderfreudige Frauen dabei, die am Samstagnachmittag voller Tatendrang eine zusätzliche Tour auf den niederen Ochsenkogel gingen. Die anderen bevorzugten einen gemütlichen Rückweg mit zusätzlicher Zeit für persönliche Betrachtungen anhand der Bibelstellen, die ihnen Eva Gloserová mitgegeben hatte, oder zum gemeinschaftlichen Gebet des Rosenkranzes. 

Nach dem Abendessen sprach Eva Gloserová in einem weiteren Impuls über „In der Barmherzigkeit Gottes ruhen

Wertvolle Zeit

Bei der Abschlussrunde nach der Sonntagsmesse erzählten die Teilnehmerinnen, wie schön und wertvoll das Wochenende und die Auszeit für sie gewesen sei: das Thema, die gastfreundliche Hütte, die Gemeinschaft mit den anderen Frauen, die Möglichkeit zur Beichte oder zum geistlichen Gespräch, der gemeinsame Lobpreis sowie die Eucharistiefeiern, besonders die unaussprechlich herrliche Bergmesse. 

Beim Abstieg kamen die Frauen erneut ins Staunen über das machtvolle Wirken Gottes, weil sich das Wunder vom Samstag wiederholte: Es waren kräftige Regenfälle vorhergesagt. Doch zu Beginn des Abstiegs lockerten sich die Wolken auf, die Sonne zeigte sich. Außer einem 10minütigen angenehmen leichten Nieselregen blieb der Tag heiter und sonnig, bei angenehmen Temperaturen. Wie sehr wurde der Glaube an Gott lebendig und groß. 

Feedback der Teilnehmerinnen

Was für ein Geschenk: Wir haben uns untereinander vorher nicht gekannt. Aber durch Christus sind wir sehr schnell zu einer Gemeinschaft zusammengewachsen, in der man sich annimmt und versteht und sich sogar öffnen kann. Das war so berührend.“

Bei dem Lied „Zehntausend Gründe“, das wir oben bei der Bergmesse gesungen haben, ist mir bei der Zeile „zehntausend Jahre und in Ewigkeit werden wir dich loben“ viel mehr als sonst bewusst geworden, wie gering die Leiden dieser Zeit sind und wie groß das ewige Leben ist.

In der Predigt heute ist mir neu eingefallen, wie wahr es ist, was mir einmal eine alte Ordensschwester gesagt: „Das Herz einer Frau ist ein Abgrund an Sehnsucht, die nur Gott stillen kann.“ Ich bin froh, dass diese Sehnsucht in mir wieder neu geweckt worden ist.

Das Wochenende war für mich sehr heilsam, tiefgründig und bereichernd.

Ich konnte mir schon lange keine solche schöne Auszeit mehr nehmen. Ich bin so dankbar, dass es jetzt möglich geworden ist.“ 

Die Messe oben auf dem Berg vor dieser gewaltigen Kulisse war so schön. Es ist so berührend zu erleben, wie groß Gott ist.

Hier in den Bergen gibt es durch das Gehen in der schönen Landschaft und die Wolkenbewegungen immer wieder eine neue Aussicht. Das ist so bereichernd für das Leben.“

Ich habe sogar zwischen den Steinen schöne Blumen entdeckt. Da kam mir der Gedanke in den Sinn: Man kann sogar aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, mit der Hilfe Gottes etwas sehr Schönes machen. Ich will wieder mehr auf die Stimme Jesu hören.“

Mich hat schon beim Ankommen auf der Hütte gefreut, dass christliche Symbole zu sehen waren. Ich habe mich gleich wie zu Hause gefühlt.

Ich habe mir schon beim Herfahren gewünscht, ein längeres Beichtgespräch mit einem Priester führen zu können, und bin so froh, dass ich gleich am Anfang bei Aufstieg alles abladen konnte.“

Das Thema hat für mich sehr gut gepasst, es ist ein Dauerthema für mich. Es war so schön, dass viel Zeit fürs Gebet war. Und die Gespräche mit euch haben mir sehr gutgetan. Danke.“

Das Gehen in der Bergwelt hat in mir ein Bild aufkommen lassen: Mein Gott, du bist so groß, so gewaltig! Du hast uns in der Schöpfung soviel Liebe geschenkt. Ich bin dankbar, dass ich das sehen darf. Und mein Herz ist so erfüllt von den guten Impulsen.“ 

Die tolle Landschaft, die Steinböcke, die wir aus nächster Nähe sehen konnten, der See mit dem Gletscher im Hintergrund: über all das kannst du nur ehrfürchtig staunen. Ich habe einfach für mich gemerkt: Ich brauche diese Ruhe und Stille, und auch den sanften Wind, dass ich ganz zu mir kommen und Jesus finden und begegnen kann.

Ich bin so dankbar, dass ich mal eine „Mama-Auszeit“ bekommen habe; dass ich mal aus dem prallen Alltag herauskomme und mich nur auf mich selber konzentrieren kann.

„Gott ist groß. Das sagt alles.“

Astrid Herber (Organisatorin des Wochenendes): „Ich fühle mich überreich beschenkt. Mein Vertrauen auf Gott ist sehr auf die Probe gestellt worden, durch die schlechten Wettervorhersagen, durch mehrere Absagen und anderer Schwierigkeiten. Aber das Durchhalten trotz dieser großen Hindernisse hat sich mehr als gelohnt. Mein Lebensfeuer ist hier oben wieder neu entfacht worden. Ich bin Gott und euch sehr dankbar.“

► Weitere Informationen zu Einkehrtagen und Exerzitien für Frauen finden Sie in unserem Veranstaltungskalender!

 

Additional Info

  • Untertitel:

    15 Frauen nahmen Anfang August am Bergwochenende des Regnum Christi in der Wiesberghütte am Dachstein (Ö) teil.

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