Eine frohe Gemeinschaft von Familien, Jugendlichen und Erwachsenen, den Schülern und Ordensleuten der Apostolischen Schule und der gottgeweihten Frauen des Regnum Christi machte sich am 13. Mai mit Gesang und Gebet auf den Pilgerweg. Viel Zeit und Gelegenheit zu Wiedersehen und Austausch untereinander, aber auch geistlichen Gesprächen mit den Seelsorgern boten sich entlang der Strecke.
159 Meter ragt die Halde Haniel in Bottrop aus der Landschaft des Ruhrgebietes heraus. Dass sich auf den Wegen zur ihrer Spitze ein Kreuzweg befindet, vermuten vielleicht die Wenigsten. Die über 100 Teilnehmer an der Marienwallfahrt des Regnum Christi waren aus den unterschiedlichsten Regionen NRW’s angereist. Für sie ging es, entlang den Kreuzwegstationen, hoch zum großen Kreuz aus Grubenholz auf Haldenspitze. Es erinnert noch heute an den Besuch des hl. Papst Johannes Paul II. im Jahr 1987.
Maria und der schwere Alltag des modernen Menschen
„Gerade das Ruhrgebiet mit seinen vielen von schwerer Arbeit und der Hektik des Alltags geprägten Stätten weist auf die große Herausforderung des modernen Menschen hin: Gott mit einem ungeteilten Herzen begegnen und lieben zu lernen.“ Mit diesen Worten ging Pater Anton Vogelsang LC, Leiter der Wallfahrt, auf die Bedeutung und Symbolik des Ortes ein. Maria sei der einzige Mensch, der Gott mit einem vollkommen ungeteilten Herzen geliebt habe. Zu ihr zu wallfahren mit Gebet, in Gemeinschaft und unter Einsatz auch der körperlichen Kräfte sei ein Versuch, ihr darin nachzufolgen, hob P. Anton hervor. Der Weg entlang des beeindruckenden „Kreuzwegs der Arbeit“ hinauf zum Kreuz drücke aber auch den Wunsch aus, das Geschenk Jesu vom Kreuz herab anzunehmen: Seine Mutter, die er uns geschenkt habe, damit sie uns mit ihrer bedingungslosen Liebe begleite und mit ihrem guten Rat zum Himmel führe.
An der 4. Kreuzwegstation, der Begegnung Jesu mit seiner Mutter, deutete die Bernadette Ballestrem (gottgeweihte Frau im Regnum Christi) das der Station hinzugefügte Symbol eines Kohlenwagens als Hinweis auf Maria als reicher „Energiequelle“ für unser geistliches Leben, „Gerade wenn es dunkel wird im Glauben und das Vertrauen schwer, ist sie an unserer Seite, um uns aufzuhelfen.“
Am großen Kreuz in luftiger Höhe brach dann mit dem Gebet des „Freu dich du Himmelskönigin“ noch einmal die Osterfreude auf. Sie trug hinein in die Anbetung, die die Wallfahrer in der St. Clemens-Kirche in Oberhausen-Sterkrade halten durften. Für das Anliegen, dass Friede in den Herzen, in den Familien und unter den Menschen herrsche, baten die Teilnehmer mit dem Rosenkranz die Mutter vom Guten Rat von Sterkrade um Fürsprache.
Sie lobpreisten Jesus Christus in der Eucharistie mit ihrem Gesang, um Gott abschließend in geistlicher Einheit mit Papst Franziskus in Fatima das Gebet darzubringen, das der Engel die Hirtenkinder von Fatima lehrte.
„Denn vor Gott zählt nicht, was man kann.“
In der anschließenden Feier der heiligen Messe ermutigte Pater Valentin Gögele LC, Rektor der Apostolischen Schule der Legionäre Christi in Bad Münstereifel, die Mitglieder und Freunde des Regnum Christi, in ihrem Glauben wirklich Großes zu wagen. Auch wenn man sich aufgrund der eigenen menschlichen Schwächen manchmal nur als „armselig“ wahrnehme, könne Gott doch Großes durch einen jeden einzelnen und durch die geistliche Gemeinschaft untereinander bewirken, „Denn vor Gott zählt nicht, was man kann. Gerade wenn man sich klein fühlt vor Gott, aber alle Riegel des Misstrauens im Herzen gegen seine Liebe beseitigt, kann Gott Großes durch uns bewirken.“ Und das, so Pater Valentin, lerne man am besten von Maria, die die Erste war von vielen, die ihr nachfolgten bis hin zu den kleinen Hirtenkindern Jacinta und Francisco Marto, die der Papst heute heiligspreche. Sie alle hätten Gott Gott sein lassen, so konnte er Großes in ihnen und durch sie tun.
In diesem Geist weihten sich die Teilnehmer vor dem Gnadenbild von Sterkrade der Gottesmutter Maria. Mit einem fröhlichen Zusammensein bei Kaffee und Kuchen klang der Tag aus. Eine Teilnehmerin meinte mit Verweis auf die angekündigten Regenschauer und die tatsächlich von der strahlenden Sonne leicht geröteten Gesichter und frohen Herzen scherzend: „Ein kleines Sonnenwunder im Geist von Fatima durften wir heute auch hier erleben!“
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