Täglich fünf Stunden Fußmarsch, jeden Tag 20 Kilometer und nach 106 Kilometern am Ziel einer ganz besonderen Pilgerfahrt: Anfang September machten sich 20 Jugendliche aus Süddeutschland in Begleitung von P. Georg Rota LC und P. Karl Maurer LC auf den „Camino“ (spanisch für Weg) von Valença in Portugal nach Santiago de Compostela im Nordwesten Spaniens.
Pilgerweg ist Glaubensweg
Im 9. Jahrhundert fanden Mönche der Legende nach in Santiago das Grab des heiligen Jakobus des Älteren, einem der zwölf Jünger Jesu. „Santiago“ ist dabei das spanische Wort für „Jakobus“. Mit dem Apostel verbindet man seit jeher die Mission der ehemaligen römischen Provinz Hispania. Bereits im 10. Jahrhundert zählte Santiago neben Jerusalem und Rom zu den bedeutendsten Wallfahrtsorten der katholischen Kirche. Jährlich pilgern heute fast 100.000 Menschen auf verschiedene Weise und verschiedenen Pilgerwegen quer durch Europa auf dem „Jakobsweg“. Seit dem 11. Jahrhundert ist die „Jakobsmuschel“ ihr Kennzeichen.
Die Idee zu dieser Pilgerfahrt hatten ehemalige „Coworker“ des Regnum Christi aus Bayern. Sie wollten auf diese Weise ihr „Coworker“-Jahr auch symbolisch als intensiven Glaubensweg abschließen. P. Georg und P. Karl begleiteten die Gruppe als Priester. Am Ende jeden Tages feierten sie mit den Jugendlichen in der Kirche des jeweiligen Ankunftsortes eine hl. Messe. Während des Weges standen sie den jungen Leuten auch zu persönlichen Gesprächen zur Verfügung. Jeden Mittag während der gemeinsamen Pause bot ein „geistlicher Expresso“ neue geistliche Impulse.
100 Kilometer zu Fuß – Warum?
Warum jedoch laufen Jugendliche mehr als 100 Kilometer mit Gepäck auf staubigen und steinigen Wegen durch das spanische Hinterland? Für Felix, einem der Pilger, war es der Wunsch nach geistlicher Erneuerung und die guten Gespräche mit Freunden. P. Georg haben auch die sportliche und spirituelle Herausforderung und die Gemeinschaft beeindruckt, „die Jugendlichen wollten im Glauben wachsen, das habe ich deutlich gespürt. Auch untereinander hat sie auf dem Weg dieses Thema bewegt. Der Pilgerweg selbst regte dazu auch immer wieder an.
Für mich war die Pilgerreise nach Santiago de Compostela schließlich ein echtes Abenteuer und irgendwie auch eine Metapher für mein Leben als Priester. Zwanzig junge Erwachsene auf ihrer Suche nach Jesus auf ihrem Lebensweg zu begleiten. Einfach da zu sein für Gespräche und Fragen, zu trösten oder neue Impulse zu geben, mich von ihren großen Idealen und ihrer Sehnsucht nach Glück, Erfüllung und Gott anstecken zu lassen. Deutlich spürbar waren für mich auch die gelebte Nächstenliebe und die christliche Freude, die von unserer Gruppe ausstrahlte. Spontane Lieder mit wildfremden Pilgern am Wegrand des Camino gehörten ebenso zur Tagesordnung wie die geselligen Runden bis in die späten Abendstunden und spontane Übernachtungen am Strand. Kurzum ein kleiner Vorgeschmack des Himmels auf dem Camino unseres Lebens.“
Es wird nicht die letzte Pilgerreise für junge Leute aus Deutschland oder Österreich gewesen sein, da ist sich P. Georg sicher. Wer jetzt schon Interesse hat, kann sich umgehend an P. Georg wenden, unter Email: grota@legionaries.org