Die Gebetsstätte Marienfried mit dem weitläufigen Park und angrenzenden Wald bot für diese Tage einen idealen Rahmen. Rückzug aus dem Alltagsgeschehen, Schweigen, persönliches Gebet, eucharistische Anbetung, Einzelgespräche und Gottesdienste bildeten das Programm zur Therapie und geistlichen Stärkung für Frauen, die gerade im beruflichen und familiären Alltag besonders von den Coronamaßnahmen betroffen sind und waren. „Viele Menschen wurden in den letzten Monaten mit zusätzlichen Aufgaben, Arbeit, Fragen, Entscheidungen und Änderung der Lebensumstände konfrontiert, hier kann der Glaube ausgleichend, heilend und orientierend wirken“, erklärt P. Martin Baranowski LC, der die Tage geistlich leitete.

Christus begegnen

Gemäß der bewährten Methodik des hl. Ignatius von Loyola führte der Seelsorger durch die Etappen der Exerzitien. Besonderer Focus war dabei die Begegnung mit Christus, inspiriert von der Einladung von Papst Franziskus: „Am Anfang steht eine Begegnung, oder besser gesagt die Begegnung mit Jesus, der uns vom Vater erzählt, er macht uns mit seiner Liebe bekannt. Und dann wächst auch in uns spontan der Wunsch, es den Menschen mitzuteilen, die wir lieben: »Ich bin der Liebe begegnet«, »Ich bin dem Messias begegnet«, »Ich bin Gott begegnet«, »Ich bin Jesus begegnet«, »Ich habe den Sinn meines Lebens gefunden«. Mit einem Wort: »Ich habe Gott gefunden«“ (Ansprache von Papst Franziskus am 17. Januar 2021). Neben Texten aus dem Evangelium, standen auch Inhalte aus dem Katechismus der Katholischen Kirche, Gedanken der Kirchenväter und Gebetsimpulse aus modernem geistlichen Liedern auf der geistlichen Speisekarte.

Gott suchen und finden

„Diese Zeit war ein wahrer Segen für mich, ich habe mich sehr wohl gefühlt und konnte meine zuvor im Alltagsstress verlorene Identität in Christus wiederfinden und neue Zuversicht und Freude im Glauben finden. Es ist unbeschreiblich, wie gut es rückblickend tat, sich auf dieses kleine „Abenteuer“ einzulassen und ich kann nur jeden ermutigen sich auch auf den Weg zu machen und dieses Angebot einmal auszuprobieren! Ich habe nicht nur viele, sehr intensive geistige Impulse zum Thema Begegnung mit Christus erhalten und mich in der „schweigenden“ Gemeinschaft wohl geführt, sondern auch noch viel Ballast abgeben und Beziehungsbarrieren zu Christus in der Beichte und im Gebet abgebaut“ erzählte eine Teilnehmerin. Eine zweite ist motiviert: „Gott hat etwas mit mir vor – etwas Gutes und Spannendes! Das habe ich hier erst so richtig gecheckt! Ich freue mich darauf, gleich damit anzufangen, wenn ich heim komme!“ Eine dritte meinte: „Ich bin mit meinem Plan gekommen für dieses Wochenende. Und Gott hat mir während dieser Tage gezeigt, dass sein Plan besser ist: Mehr Gott suchen – und nicht nur seine Gaben.“

Die zu der Zeit geltenden Coronamaßnahmen wurden eingehalten.