Betreff: 59 Legionäre Christi in Rom zu Priestern geweiht – Darunter 2 Deutsche
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59 Legionäre Christi in Rom zu Priestern geweiht – Darunter zwei Deutsche
Bischof Brian Farrell, L.C., Sekretär des Päpstlichen Einheitsrates spendete die Priesterweihe in der Basilika St. Paul vor den Mauern. Unter den Neupriestern sind auch P. Martin Baranowski aus Bad Homburg bei Frankfurt und P. Joachim Richter aus Kemnath (Oberpfalz). Vier der Neupriester sind in der Seelsorge in der Deutschland tätig, ein weitere wirkt in Ungarn, das ebenfalls zur Ordensprovinz Mitteleuropa der Legionäre Christi gehört.
Rom, 13. Dezember 2009. Am gestrigen Vormittag weihte Bischof Brian Farrell, L.C., 59 Ordensleute der Kongregation der Legionäre Christi zu Priestern. Unter den etwa 4.300 Gästen waren zahlreiche Jugendliche und Familien sowie Mitglieder der Bewegung Regnum Christi. Die Priesterweihe fand unter Anrufung Unserer Lieben Frau von Guadalupe statt, deren Fest in der Kirche am 12. Dezember gefeiert wird. Diese Priesterweihe im von Papst Benedikt XVI. ausgerufenen Priesterjahr zum 150. Todestages des hl. Pfarrers von Ars, Juan María Vianney, Patron aller Pfarrer, ist für die Legionäre Christi eine besondere Freude.
Verschiedene Wege zur Priesterweihe
Die Neupriester kommen aus elf verschiedenen Ländern. Die Hälfte (29) stammt aus Mexiko, neun aus den USA, sieben aus Spanien und drei aus Kanada. Jeweils zwei kommen aus Deutschland, Brasilien und Frankreich. Aus Venezuela, Vietnam und der Tschechischen Republik stammt jeweils ein Neupriester. Sie sind zwischen 30 und 40 Jahre alt, mit Ausnahme von zwei Männern, die bereits über 50 Jahre alt sind. Alle haben eine vorbereitende ganzheitliche Studien- und Praktikazeit von ungefähr 10 bis 14 Jahren durchlaufen.
Folgende fünf Neupriester sind in der Seelsorge in der Ordensprovinz Mitteleuropa tätig:
Pater Martin Baranowski LC stammt aus Bad Homburg bei Frankfurt (Bistum Limburg) und trat 1995 nach dem Abitur ins Noviziat der Legionäre Christi ein und gehörte zur Gründungsgeneration der Niederlassung in Bad Münstereifel. Von 2000-2004 war er in der Jugendarbeit in Süddeutschland tätig. Nach dem Philosophie- und Theologiestudium in Rom wurde er bei der Gründung des Territoriums Mitteleuropa am 6. Februar 2007 zum Territorialsekretär ernannt. Vor kurzem ist er zum Assistent für das Apostolat im Territorium ernannt worden und zudem in der Kinder- und Jugendarbeit in Bayern tätig.
Pater Joachim Richter LC, 1966 in Kemnath (Oberpfalz) geboren, studierte zunächst Pharmazie, später wurde er Berufsschullehrer in Mittelfranken. Im Juli 2000 trat er ins Noviziat in Bad Münstereifel ein. Nach der Profess studierte er Philosophie in Rom. Ein Praktikum führte ihn zwischen 2004 und 2006 nach Deutschland, wo er in der Jugend- und Familienpastoral arbeitete. Danach schloss er sein Theologiestudium an der Päpstlichen Hochschule „Regina Apostolorum“ in Rom. Seit Beginn des Schuljahres 2009/2010 ist er als Schulseelsorger am erzbischöflichen Gymnasium St. Angela in Bad Münstereifel tätig.
Pater Jirí Brabec LC wurde am 21. November 1976 in Brünn in der ehemaligen Tschechoslowakei geboren und ist in einer religiösen Familie groß geworden, die den Glauben inmitten von Diskriminierung und Anfeindung leben musste. Schon als Kind war er Ministrant. Nach der „Samtenen Revolution“ in der ehemaligen Tschechoslowakei lernte er auf einer Wallfahrt nach Rom die Legionäre Christi kennen und entschloss sich bald darauf, am 5. September 1996, ins Noviziat in Bad Münstereifel einzutreten. Seit kurzem arbeitet er als Territorialsekretär der Legionäre Christi für das Territorium Mitteleuropa.
Pater Carlos Ranninger LC unterstützte ab 2002 die Arbeit von Pater George Elsbett in Österreich. P. Carlos engagierte sich in dieser Zeit besonders in der Kinder- und Jugendseelsorge. Geboren wurde er als dritter Sohn von sechs Kindern, am 29. Juni 1969 in Madrid. Nach dem Abitur in der Deutschen Schule von Madrid hat er Ingenieurwissenschaften studiert und unter anderem als Programmierer bei Bosch in Deutschland und als Ingenieur bei MAN in Madrid gearbeitet. 1998 trat er in die Kongregation der Legionäre Christi ein und absolvierte sein Noviziat von 1998 bis 2000 in Bad Münstereifel (Deutschland). Derzeit ist er in der Seelsorge in Ungarn tätig.
Pater William Webster LC stammt aus dem Bundesstaat Florida in den USA. Er hat zuerst Medizin und Kunst studiert und spielte, obwohl er aus einer katholischen Familie stammte, mit dem Gedanken anglikanischer Pastor zu werden. 1999 fand er durch einen Pfarrer aus Chicago den Weg zurück zum katholischen Glauben. Im Jahr 2000 trat er in die Kongregation der Legionäre Christi in Cheshire (USA) ein und verbrachte sein Noviziat in Bad Münstereifel. Seit 2007 war er erneut verstärkt in Deutschland tätig, unter anderem in der Spenderbetreuung.
Alle Neupriester berichten persönlich von ihrer Berufung und ihrem Weg zum Priestertum in einem Buch, das heute veröffentlicht wurde unter dem spanischen Originaltitel „Os llamo amigos“ (Ich nenne euch Freunde). Diese ganz persönlichen Geschichten und Berichte der jungen Männer befinden sich in Ihrer jeweiligen Muttersprache sowie auf Spanisch auch auf der Internetseite der Kongregation.
Aller Dank für diese neuen Priester im Dienst an der Kirche gebührt Gott. Um das Gebet für sie und ihre Angehörigen, für ihre Treue und Beharrlichkeit in der Nachfolge Christi und auf dem Weg der Heiligung ihres und der Leben derer, die ihnen anvertraut sind, bitten wir Sie.
„Das Priestertum ist nicht für euch selbst, es ist immer für die anderen“
In seiner Predigt nahm Mons. Brian Farrell LC zunächst Bezug auf die Bekehrung und innere Verwandlung des Apostels Paulus, an dessen Grab die Weihe stattfand. Der Wandel in seinem Leben war Frucht der Begegnung mit dem auferstandenen Jesus. Paulus erfuhr, dass Jesus lebendig und in der Gemeinschaft der Jünger gegenwärtig ist; „so sind wir, die vielen, ein Leib in Christus, als einzelne aber sind wir Glieder, die zueinander gehören“ (Röm 12,5). Diese Einsicht berührte das eigene Leben des Paulus: Er trat ein in die bestehende Gemeinschaft. Er richtete sich nach den Jüngern, die er bisher verfolgt hatte. Paulus verstand durch seine Bekehrung ferner, dass das Leben eines Jüngers nicht äußere Nachahmung eines Modells, sondern vor allem eigene ehrliche Umwandlung ist. Im Anschluss verwies Mons. Farrell auch auf den von Papst Benedikt XVI. erklärten Zusammenhang allen priesterlichen Wirkens: „Die Mission des Priesters verwirklicht sich in der Kirche“. Farrell ging schließlich auf den Weg der jungen Priester im Ordensleben der Legionäre Christi ein: „Die Kongregation der Legionäre Christi, die heute unter dem Zeichen des Kreuzes geboren wird, hat nur dann Zukunft, wenn wir jede Gesinnung der Selbstgenügsamkeit verlassen und uns in einem Stand beständiger Bekehrung sehen, in einem Bekehrungsprozess, der nie ein für allemal abgeschlossen ist.“ Dabei stellte er das von Paulus formulierte Ziel vor Augen: „Nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir“ (Gal 2,20). An die Worte Papst Benedikts erinnernd, sprach
Mons. Farrell schließlich von den Früchten eines Lebens als Priester: „Gott ist der einzige Reichtum, den die Menschen letztendlich in einem Priester finden wollen“, und er forderte die jungen Männer auf: „Seid Männer Gottes! Seid Träger Gottes!“
Priesterweihe und Berufungsimpulse im Internet
Kurzbiographien, ausführliche Berufungsgeschichten der deutschen Neupriester sowie einige Fotografien und ein Kurzvideo sind auf den Internetseiten der Legionäre Christi und des Regnum Christi zu finden.
Wie vielfältig die Einladung zu einer geistlichen Berufung sein kann, zeigt auch die Internetseite www.whynotpriest.org, die von jungen Ordensleuten der Legionäre Christi erstellt wurde. Sie will Jugendliche zum Nachdenken anregen und Ihnen eine Möglichkeit bieten, Fragen über die Priesterberufung zu stellen. Den dazugehörigen Videoclip haben auch auf YouTube bereits tausende Internetnutzer in verschiedenen Sprachen gesehen.
Die Legionäre Christi zählen nach dieser Priesterweihe etwa 860 Priester, die in gut 20 Ländern der Welt tätig sind. Etwa 2.500 Aspiranten, Novizen und Ordensleute befinden sich in Ausbildung. Die Legionäre Christi arbeiten vorwiegend in Schulen und Universitäten, in Mission und Entwicklungshilfe, im Bereich der Medien und in der Jungend- und Familienpastoral sowie in der Diözesanpriesterausbildung.