Donnerstag,
11. April 2019
Jesus offenbart sich in aller Deutlichkeit: "Ich bin"
Donnerstag der fünften Woche der Fastenzeit
Hl. Stanislaus von Krakau, Bischof, Märtyrer
P. Alejandro Espejo Silva LC
Joh 8,51-59
In jener Zeit sprach Jesus zu den Juden: Amen, amen, ich sage euch: Wenn jemand an
meinem Wort festhält, wird er auf ewig den Tod nicht schauen. Da sagten die Juden zu ihm: Jetzt wissen wir,
dass du von einem Dämon besessen bist. Abraham und die Propheten sind gestorben, du aber sagst: Wenn jemand
an meinem Wort festhält, wird er auf ewig den Tod nicht erleiden. Bist du etwa größer als unser Vater
Abraham? Er ist gestorben, und die Propheten sind gestorben. Für wen gibst du dich aus? Jesus antwortete:
Wenn ich mich selbst ehre, so gilt meine Ehre nichts. Mein Vater ist es, der mich ehrt, er, von dem ihr
sagt: Er ist unser Gott. Doch ihr habt ihn nicht erkannt. Ich aber kenne ihn, und wenn ich sagen würde: Ich
kenne ihn nicht, so wäre ich ein Lügner wie ihr. Aber ich kenne ihn und halte an seinem Wort fest. Euer
Vater Abraham jubelte, weil er meinen Tag sehen sollte. Er sah ihn und freute sich. Die Juden entgegneten:
Du bist noch keine fünfzig Jahre alt und willst Abraham gesehen haben? Jesus erwiderte ihnen: Amen, amen,
ich sage euch: Noch ehe Abraham wurde, bin ich. Da hoben sie Steine auf, um sie auf ihn zu werfen. Jesus
aber verbarg sich und verließ den Tempel.
Einführendes Gebet: Herr, ich danke dir für diesen neuen Tag. Nur du hast Worte ewigen Lebens. Nur auf dich will ich hören.
Bitte: Vermehre meinen Glauben, meine Hoffnung und meine Liebe.
1. Wenn jemand an meinem Wort festhält, wird er auf ewig den Tod nicht schauen. Gott hat in die Evangelien der letzten Tage vieles gelegt, was die Sendung und Identität Jesu offenbart. Und heute geht er einen Schritt weiter. Wir haben den Wunsch nach Sicherheit und er, der das Licht der Welt ist, gibt sie uns. Wir wollen nicht sterben, und er, der der Weg, die Wahrheit und das Leben ist, bietet uns das ewige Leben. Jesus lädt uns ein, von Abraham, unserem Vater im Glauben, zu lernen. Wie kam es nämlich, dass Abraham bereit war, seinen einzigen Sohn, zu opfern, wenn es verlangt worden wäre? Der Grund dafür war sein Glaube. Im Hebräerbrief (11,18-19) lesen wir: Er verließ sich darauf, dass Gott sogar die Macht hat, Tote zum Leben zu erwecken; darum erhielt er Isaak auch zurück. Das ist ein Sinnbild.
2. Mein Vater ist es, von dem ihr sagt: Er ist unser Gott. Jesus redet vor den Pharisäern selten so klar wie hier. In seinem nächsten Dialog mit ihnen wird er sagen "Ich und der Vater sind eins" (Joh 10,30). Er ist sich bewusst, dass diese Worte die Pharisäer zur Wut reizen werden, und dass sie versuchen werden, ihn zu steinigen. Nicht alle können glauben, dass Gott sich entschieden hat, so nah bei uns zu sein, einer von uns zu sein. Es ist nicht leicht zu glauben, dass er bei mir sein will, mich zu seinem Adoptivkind machen und eine persönliche Beziehung mit mir haben will. Glauben wir es? Unser Gott, der Schöpfer des ganzen Universums, will mein Vater sein, und ich darf sein Kind sein, durch die Taufe. Betrachten wir diese Wahrheit und danken wir Gott, dass er unser guter Vater ist.
3. Noch ehe Abraham wurde, bin ich. Abraham hat gejubelt, als er den verheißenen Christus, seinen Nachkommen sah, und wir freuen uns heute auch mit ihm, weil die Liebe des Vaters viel größer und stärker ist als die Sünde. Christus, der von Ewigkeit her im Schoß des Vaters ist, hat an uns gedacht und wollte uns zu freien Töchtern und Söhnen machen. Dazu ist er auf die Erde gekommen: um uns zu retten und diesen Plan, der durch die Sünde vereitelt worden war, wiederherzustellen.
Gespräch mit Christus: Vater, deine Güte kennt kein Ende. Ich freue mich über diese Botschaft, die Christus uns gebracht hat: dass du unser Vater bist, dass du uns frei haben willst, dass du nicht auf ewig wegen unserer Sünden verärgert bist, sondern willst, dass wir das Leben in Fülle haben. Vielen Dank Vater! Heiliger Geist, komm und hilf mir, wie ein Kind Gottes zu leben.
Möglicher Vorsatz: Ich werde heute bewusst lächeln – aus Freude, dass ich ein Kind Gottes bin.