Sonntag,
11. April 2021
Habt keine Angst von mir!
Zweiter Sonntag der Osterzeit
Sonntag der göttlichen Barmherzigkeit
Weißer Sonntag
Hl.
Stanislaus, Bischof, Märtyrer
P. Alejandro Espejo LC
Joh 20,19-31
Am Abend des ersten Tages der Woche, als die Jünger aus Furcht vor den Juden die Türen
verschlossen hatten, kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch! Nach diesen
Worten zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Da freuten sich die Jünger, dass sie den Herrn sahen.
Jesus sagte noch einmal zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch.
Nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an und sprach zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist! Wem ihr die
Sünden vergebt, dem sind sie vergeben; wem ihr die Vergebung verweigert, dem ist sie verweigert. Thomas,
genannt Didymus - Zwilling -, einer der Zwölf, war nicht bei ihnen, als Jesus kam. Die anderen Jünger sagten
zu ihm: Wir haben den Herrn gesehen. Er entgegnete ihnen: Wenn ich nicht die Male der Nägel an seinen Händen
sehe und wenn ich meinen Finger nicht in die Male der Nägel und meine Hand nicht in seine Seite lege, glaube
ich nicht. Acht Tage darauf waren seine Jünger wieder versammelt, und Thomas war dabei. Die Türen waren
verschlossen. Da kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte: Friede sei mit euch! Dann sagte er zu Thomas:
Streck deinen Finger aus - hier sind meine Hände! Streck deine Hand aus und leg sie in meine Seite, und sei
nicht ungläubig, sondern gläubig! Thomas antwortete ihm: Mein Herr und mein Gott! Jesus sagte zu ihm: Weil
du mich gesehen hast, glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben. Noch viele andere Zeichen,
die in diesem Buch nicht aufgeschrieben sind, hat Jesus vor den Augen seiner Jünger getan. Diese aber sind
aufgeschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Messias ist, der Sohn Gottes, und damit ihr durch den
Glauben das Leben habt in seinem Namen.
Einführendes Gebet: Barmherziger Vater, ich danke dir für deine Liebe, die so geduldig mit mir ist. Ich trete in deine Gegenwart wie ich bin, als dein Kind.
Bitte: Ich bitte dich, stärke meinen Glauben. Lass mich dir vertrauen und keine Angst vor dir haben.
1. Habt keine Angst! Ist es nicht wunderbar, dass die erste Botschaft Jesu an die Apostel lautet: Habt keine Angst! Ich bin es! Ein normaler Mensch würde den Jüngern in dieser Situation vorwerfen, dass sie ihn in Leid und Tod verlassen haben und wie Feiglinge davongelaufen sind. Jesus kennt keine harten Gefühle gegenüber den Aposteln, er beschwert sich nicht über sie, er fängt das Gespräch nicht mit einem "Warum?" oder "Wieso?" an. Stattdessen mit einem: "Habt keine Angst!" Jesus kommt nicht, um Rache zu üben, sondern um Vergebung und Heilung anzubieten. – Glaube ich an die Vergebung? an die Wirksamkeit der Beichte? Hab ich keine Angst? Glaube ich, dass Gott mich liebt, dass er nicht rachsüchtig ist, dass er bewirkt, dass ich an ihn glaube und Gnade erlange, Leben in Christus, das kein Ende hat, und Kindschaft Gottes? "Selig sind, die nicht sehen und doch glauben."
2. Der Liebe vertrauen. Was willst du Herr? Kommst du wirklich in friedlicher Absicht, nachdem ich dich verletzt und verraten habe? Er sagt zu uns: Ja! Ich komme, weil ich dich liebe, ich biete dir ein neues Leben, eine neue Chance an! Komm, nimm meine Hand und glaube! Vertraue auf mich! Vertraue, dass ich dich von Ewigkeit her grenzenlos liebe. Glaube an mich und meine Liebe zu dir!
3. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben. Wir können nicht wie Thomas unsere Hand in die Seite Jesu legen, doch bietet der Herr uns die Gnade des Glaubens an. Er leidet nicht mehr, aber die Male der Wunden wollte er behalten, damit wir uns daran erinnern, was er aus Liebe zu uns getan hat. Damit wir ihn erkennen. Wenn wir unsere eigenen Narben und Wunden sehen, können wir uns daran erinnern, wie Gott uns heilt, oder geheilt hat, wir können uns daran erinnern, dass er uns liebt, wie wir sind, mit unserer aus Liebe und Sünde gewobenen Lebensgeschichte. Er ist treu. Glaube an ihn!
Gespräch mit Christus: Jesus, du kommst zu mir mit einer Botschaft der Versöhnung, um mir deine Freundschaft noch einmal anzubieten. Ich glaube an dich und an deine Liebe. Ich glaube, dass du gern bei mir bist.
Vorsatz: Heute werde ich die Liebe Gottes zu mir feiern. Ich werde etwas Gutes, etwas, was ich mag, in seinem Namen genießen!