Tägliche Meditationen
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Freitag,
11. April 2008

Hinter dem Schleier

Freitag der dritten Woche in der Osterzeit
Hl. Stanislaus

P. Daniel Ray LC

Joh 6,52-59
Da stritten sich die Juden und sagten: Wie kann er uns sein Fleisch zu essen geben? Jesus sagte zu ihnen: Amen, amen, das sage ich euch: Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht esst und sein Blut nicht trinkt, habt ihr das Leben nicht in euch. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat das ewige Leben, und ich werde ihn auferwecken am Letzten Tag. Denn mein Fleisch ist wirklich eine Speise und mein Blut ist wirklich ein Trank. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in mir und ich bleibe in ihm. Wie mich der lebendige Vater gesandt hat und wie ich durch den Vater lebe, so wird jeder, der mich isst, durch mich leben. Dies ist das Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Mit ihm ist es nicht wie mit dem Brot, das die Väter gegessen haben; sie sind gestorben. Wer aber dieses Brot isst, wird leben in Ewigkeit. Diese Worte sprach Jesus, als er in der Synagoge von Kafarnaum lehrte.

Einführendes Gebet:   Herr, ich glaube, dass du gegenwärtig bist, wenn ich jetzt zu dir bete. Ich vertraue auf dich und weiß, dass du mir alle Gnaden geben willst, die ich heute brauche. Ich danke dir für deine Liebe, für deine unendliche Großzügigkeit mir gegenüber. Dafür will ich dir mein Leben und meine Liebe als Antwort schenken.

Bitte:  Herr, ich will in meinem Glauben an dich wachsen. Hilf mir, jedes Hindernis auf dem Weg wegzuräumen und an dich zu glauben.

1. Zeit für die Beichte! Als der heilige Paulus den Korinthern über das Herrenmahl schrieb, erinnerte er sie daran, dass es notwendig ist, sich zu prüfen, bevor man das Brot empfängt und aus dem Kelch trinkt (vgl. 1 Kor 11,28-29). Wir tun dies zu Beginn jeder Messe mit dem Schuldbekenntnis. Wir halten inne, um unsere Sünden zu erkennen und um Vergebung für jede Sünde zu bitten, die wir gegen Gott und unseren Nächsten begangen haben. Wenn wir nämlich Christus in der Kommunion empfangen, empfangen wir ihn in unser ganzes Herz hinein ‐ und nicht „in diesen Teil, aber nicht in jenen Teil” unseres Herzens. Christus will es nur auf diese Weise. Er will alles. Wenn wir unser Herz durch eine schwere Sünde für Christus verschlossen haben, müssen wir seine Vergebung im Sakrament der Versöhnung empfangen, bevor wir zur Kommunion gehen (vgl. Katechismus der Katholischen Kirche 1457).

2. „Esset mich” Diese Worte Christi rütteln an unserem Verstand. Sie beschwören ein Bild herauf, das anschaulicher und ausdrücklicher ist, als wir wollen. Aber diese Übersetzung „wer mich isst stimmt mit dem griechischen Original trogein überein: kauen. Bei der heiligen Messe wird uns klar, dass Christus dabei nicht von Kannibalismus spricht ‐ Christus wird nicht buchstäblich gegenwärtig in demselben physischen Fleisch und denselben Knochen, die er vor 2000 Jahren angenommen hatte ‐ sondern er möchte, dass wir uns ganz klar bewusst darüber sind, wie wirklich seine Gegenwart in der Eucharistie ist. Die äußeren Erscheinungsformen von Brot und Wein sind lediglich ein dünner Schleier. Diejenigen, welche seine Gegenwart suchen, werden ihn mit dem Glauben finden. Diejenigen aber, die nicht glauben, werden den Schleier nicht durchdringen; auch jene nicht, die ihn dort nicht suchen. Wir müssen um die Gabe des Glaubens bitten: dass wir in unserem Glauben an die wirkliche Gegenwart in der Eucharistie wachsen. Diese Gabe zieht den Schleier zur Seite und erlaubt es uns, den Heiligen Gott, unseren Retter, von Angesicht zu Angesicht zu schauen.

3. Ein trauriger Tag in Kaf arnaum. Jesus war nach Kafarnaum gekommen, nachdem der in seiner Heimatstadt abgewiesen worden war. In Kapharnaum berief Jesus seine ersten und vertrautesten Apostel: Petrus, Andreas, Jakobus und Johannes. Hier wirkte er unzählige Wunder und hielt die eucharistische Rede, die wir in den vergangenen Tagen in der heiligen Messe gehört haben. Leider ist sie auch die Stadt, die von unserem Herrn sehr harte Worte zu hören bekommt: „Und du, Kafarnaum, meinst du etwa, du wirst bis zum Himmel erhoben? Nein, in die Unterwelt wirst du hinabgeworfen. Wenn in Sodom die Wunder geschehen wären, die bei dir geschehen sind, dann stünde es noch heute. Ja, das sage ich euch: Dem Gebiet von Sodom wird es am Tag des Gerichts nicht so schlimm ergehen wie dir” (Mt 11,23-24). Um diesen bitteren Tadel zu vermeiden, hätten die Leute von Kafarnaum eine einzige Sache tun müssen: an ihn glauben. „Denn es ist der Wille meines Vaters, dass alle, die den Sohn sehen und an ihn glauben, das ewige Leben haben und dass ich sie auferwecke am Letzten Tag” (Joh 6,40).

Gespräch mit Christus:  Ja, Herr, ich glaube an dich. Ich sehne mich danach, im ewigen Leben bei dir zu sein. Ich weiß, dass ich das jetzt schon erfahren kann, wenigstens zum Teil, durch deine Gegenwart in der Eucharistie. Ich brauche dich dort nur voll Glauben suchen.

Vorsatz:   Ich nehme mir fest vor, in nächster Zeit zu beichten, falls ich das nicht erst kürzlich getan habe.

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