Dienstag,
29. Oktober 2024
Wachstum, unscheinbar, aber unaufhaltsam
29. Oktober 2024
Dienstag der dreißigsten Woche im Jahreskreis
Franz Schmeink
Lk 13,18-21
In jener Zeit sprach Jesus: Wem ist das Reich Gottes ähnlich, womit soll ich es vergleichen? Es ist wie ein Senfkorn, das ein Mann in seinem Garten in die Erde steckte; es wuchs und wurde zu einem Baum, und die Vögel des Himmels nisteten in seinen Zweigen. Außerdem sagte er: Womit soll ich das Reich Gottes vergleichen? Es ist wie der Sauerteig, den eine Frau unter einen großen Trog Mehl mischte, bis das Ganze durchsäuert war.
Einführendes Gebet: Gott, danke, dass dein Reich wächst, auch wenn ich es vielleicht gar nicht merke.
Bitte: Hilf mir, dass ich wie der Sauerteig bin und dem Wachstum deines Reiches helfe.
1. Unscheinbares Wachstum. Dem kleinen Senfkorn sieht man nicht an, dass es ein großer Baum werden kann (bis zu 7m!). Auch heute gibt es wieder kleine Gruppen und Gemeinden, die zahlenmäßig unbedeutend scheinen, Gott jedoch intensiv loben und preisen und nach seiner Weisung leben. Vielleicht mag das eine oder andere kleine Pflänzchen vom "Unkraut" erdrückt werden, doch bestimmt wird das Reich groß und stark werden, der Herr sagt uns das zu!
2. Die Vögel des Himmels. So stark, dass sogar die Vögel des Himmels, die zuvor im Gleichnis vom Sämann den guten Samen, also das Wort Gottes, auffraßen, sich in dem Baum niederlassen und nisten. Gott hat ein Herz für Sünder, sein Reich wird wachsen, und Sünder, die ihn suchen, dürfen darin leben. Ich muss nicht perfekt sein, um im Reich Gottes zu leben.
3. Unaufhaltbares Wachstum. Der Sauerteig wirkt, er ist nicht aufzuhalten, er muss nur unter das Mehl gemischt werden. Die Frau (oder der Bäcker) weiß das. Ich brauche also nur, da, wo ich gerade bin, im Vertrauen auf Gott, mit meinen vielleicht ganz bescheidenen Möglichkeiten am Reich Gottes zu bauen – der Herr erledigt den Rest, der Prozess ist nicht aufzuhalten. Welch eine Ermutigung! Oder lasse ich mich zurückhalten, "weil es ja eh nichts bringt"? Wie und wo kann ich "Sauerteig unter das Mehl mischen"?
Gespräch mit Christus: Herr, oftmals lasse ich mich durch schlechte Nachrichten entmutigen, sehe nur Dinge, die nicht (mehr) funktionieren. Habe ich dabei dein Reich im Sinn oder hängt mein Herz vielleicht an Dingen oder meinem guten Leben hier auf der Erde? Du sagst mir in diesem Gleichnis, dass dein Reich unaufhaltsam wächst, auch wenn es ganz unscheinbar beginnt, dass ich nur im Vertrauen auf dich "den Sauerteig unter das Mehl bringen soll" und dass du dann wirkst - und dass in deinem Reich auch Platz für mich ist.
Vorsatz: Ich werde heute Abend darüber nachdenken, wo ich heute Sauerteig unter das Mehl gemischt habe.