Dienstag,
29. Oktober 2019
Dein Reich komme!
Dienstag der dreißigsten Woche im Jahreskreis
Edeltrud Fuhr
Lk 13,18-21
In jener Zeit sprach Jesus: Wem ist das Reich Gottes ähnlich, womit soll ich es
vergleichen? Es ist wie ein Senfkorn, das ein Mann in seinem Garten in die Erde steckte; es wuchs und wurde
zu einem Baum, und die Vögel des Himmels nisteten in seinen Zweigen. Außerdem sagte er: Womit soll ich das
Reich Gottes vergleichen? Es ist wie der Sauerteig, den eine Frau unter einen großen Trog Mehl mischte, bis
das Ganze durchsäuert war.
Einführendes Gebet: Herr, du hast alles geschaffen. In dir leben wir, bewegen wir uns und sind wir (Vgl. Apg 17,28). Du schenkst uns diesen Tag und hast alles wunderbar für uns bereitet. Wunderbar sind deine Werke, o Herr, in Weisheit hast du sie geschaffen. Du gabst mir Ohren zum Hören und ein Herz zum Verstehen.
Bitte: Bewahre mir die Dankbarkeit und das ehrfürchtige Staunen vor dem Geheimnis des Lebens.
1. Wunder deiner Schöpfung. Heute spricht der Herr in Gleichnissen. Beispiele aus seiner Schöpfung eignen sich da besonders gut. Er ist ja der hervorragende Komponist dieser Schöpfungsordnung. Die Wissenschaftler und Forscher haben sich schon vieles aus dem Schatz der Schöpfungsordnung zunutze gemacht. Lernen wir doch von den Kindern, die noch staunen können. Aus einem kleinen Senfkorn wächst ein prächtiger Baum hervor. Welch eine Kraft und Fülle steckt doch in diesem kleinen Samenkorn? Wenn wir schon über die Pflanzen staunen können, wieviel mehr noch über die Erschaffung des Menschen! Ich will dankbar sein, dass du, Herr, mir das Leben geschenkt hast.
2. Leben wächst. Der Herr vergleicht das Reich Gottes mit einem Senfkorn, das zu einem Baum heranwächst. Es ist also etwas lebendiges, sozusagen ein Organismus. Das Reich Gottes will gelebt werden. Im Gleichnis muss das Senfkorn erst einmal von einem Mann in die Erde gesteckt werden. Auch der Sauerteig kommt nicht von allein in den Trog Mehl. Das Wachsen geschieht dann im Verborgenen, in aller Stille. Der Mensch weiß nicht, wie es geschieht. Haben wir heute den Mut, um das Reich Gottes auszusäen, und beten wir für alle Christen, die wegen ihres Glaubens verfolgt und getötet werden. Lass ihr Blut in deinem Reich Frucht bringen!
3. Wandlung. Der Sauerteig durchsäuert den Trog. Die Teigmasse wird sozusagen verwandelt. Bei jeder Eucharistiefeier geschieht die Wandlung von Brot in den Leib Christi und vom Wein in das kostbare Blut Christi. Gott Vater hat gewusst, dass wir schwache Menschen sind. Darum hat er uns seinen einzigen Sohn gesandt. Jesus hat menschliche Gestalt angenommen. Er hat uns durch seinen Tod und seiner Auferstehung erlöst und schenkt sich uns als Speise und Trank. Wir empfangen sein durchbohrtes Herz. Bei jedem Kommunionempfang darf ich mich von ihm wandeln lassen. Da, wo sein Herz regiert, da beginnt sein Reich.
Gespräch mit Christus: Herr, danke, dass du mein Leben gewollt hast. Du willst, dass wir das Leben in Fülle haben. Mache uns aufmerksam für die vielen Zeichen, die du uns im Laufe dieses Tages gibst. "Selig, die bei dir wohnen her, die dich loben alle Zeit" (vgl. Ps 84,5). Jesus, danke für das Geschenk der Heiligen Kommunion.
Möglicher Vorsatz: Ich werde heute einer anderen Person eine kleine Freude bereiten.