Freitag,
20. November 2015
Tempel Gottes in mir
Freitag der dreiunddreißigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Korbinian, Bischof
Hl. Bernward von
Hildesheim OSB, Bischof
Hl. Edmund, Märtyrer
Magda Sczuka
Lk 19,45-48
In jener Zeit ging Jesus in den Tempel und begann, die Händler hinauszutreiben. Er
sagte zu ihnen: In der Schrift steht: Mein Haus soll ein Haus des Gebetes sein. Ihr aber habt daraus eine
Räuberhöhle gemacht. Er lehrte täglich im Tempel. Die Hohenpriester, die Schriftgelehrten und die übrigen
Führer des Volkes aber suchten ihn umzubringen. Sie wussten jedoch nicht, wie sie es machen sollten, denn
das ganze Volk hing an ihm und hörte ihn gern.
Einführendes Gebet: Jesus, hilf mir, dass mein Herz jetzt zu einem Haus des Gebetes wird, wo wir beide ungestört miteinander sprechen können. Ich möchte deine Stimme hören, hilf mir, alles hinauszuwerfen, was mich von dir trennt. Danke, dass du mit mir reden willst.
Bitte: Hilf mir, Herr, dass ich alles aus meinem Leben hinauswerfe, was mich daran hindert, ganz bei dir zu sein.
1. Die Räuberhöhle. Der Tempel, der heiligste Ort des Volkes Israel, war zu einer „Räuberhöhle” geworden: Dort, wo der Ort der Begegnung mit dem Gott Israels war, machten die Leute Geschäfte, es war laut und es ging nicht mehr um Gott, sondern ums Geld. Durch die Taufe ist unser Herz auch ein Tempel Gottes, ein Tempel des Heiligen Geistes. Doch wenn es uns in unserem Leben nicht mehr hauptsächlich um Gott und sein Reich geht, sondern um andere Götter, dann lassen wir den Tempel Gottes zu einer Räuberhöhle verkommen.
2. Das Haus des Gebets. Jesus ist tief davon betroffen, das Haus seines geliebten Vaters, das Haus des Gebets und der Begegnung mit dem Heiligen in diesem Zustand anzutreffen. Er sehnt sich danach, dass hier Stille, Anbetung und Andacht herrschen, damit die Menschen, die hierher kommen, seinem Vater begegnen können. Wenn unsere Herzen voll sind von Liebe, Hingabe und Ruhe, dann werden die Menschen, die wir treffen, in uns dem himmlischen Vater begegnen können, denn dann wohnt er selbst in uns.
3. Das ganze Volk hing an ihm und hörte ihn gern. Jesus handelt hier voller Leidenschaft, aber nicht von blindem Zorn bewegt, sondern aus Liebe. Das merken die Menschen um ihn herum, und so heißt es: Das ganze Volk hing an ihm und hörte ihn gern. Um an Jesus zu hängen und ihn zu hören, brauchen wir das Gebet, das möglich wird, wenn wir in unserem Alltag einen Raum der Stille für das Alleinsein, für das Gespräch mit IHM, schaffen.
Gespräch mit Christus: Jesus, du kennst mein Herz, das manchmal eher einer Räuberhöhle als einem Ort des Gebets ähnelt. Komm du in mein Herz! Hilf mir, alles hinauszuwerfen, was mich von dir trennt: Meine Ängste, das Misstrauen, meine falschen Ambitionen, meine Komplexe, damit du selber in mir wohnen kannst. Welche große Ehre ist das für mich, dass du in meinem Herzen zu Hause sein willst!
Möglicher Vorsatz: Ich will eine Zeit der Stille und Anbetung halten, und mir dessen bewusst werden, dass ich Tempel Gottes bin.