Dienstag,
12. November 2024
Manchmal ist Demut die tiefste Verbeugung vor Gott
12. November 2024
Dienstag der zweiunddreißigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Josaphat, Bischof, Märtyrer
Gedenktag
Raphaela Kloiber
Lk 17,7-10
In jener Zeit sprach Jesus: Wenn einer von euch einen Sklaven hat, der pflügt oder das Vieh hütet, wird er etwa zu ihm, wenn er vom Feld kommt, sagen: Nimm gleich Platz zum Essen? Wird er nicht vielmehr zu ihm sagen: Mach mir etwas zu essen, gürte dich, und bediene mich; wenn ich gegessen und getrunken habe, kannst auch du essen und trinken. Bedankt er sich etwa bei dem Sklaven, weil er getan hat, was ihm befohlen wurde? So soll es auch bei euch sein: Wenn ihr alles getan habt, was euch befohlen wurde, sollt ihr sagen: Wir sind unnütze Sklaven; wir haben nur unsere Schuldigkeit getan.
Einführendes Gebet: Mein Herr und mein Gott, nimm alles von mir, was mich hindert zu dir. Mein Herr und mein Gott, gib alles mir, was mich fördert zu dir. Mein Herr und mein Gott, nimm mich mir und gib mich ganz zu eigen dir. (Hl. Nikolaus von Flüe)
Bitte: Lass mich erkennen, wie groß du bist, guter Vater, um dann zu sehen, wie klein und bedürftig ich vor dir bin.
1. Der Ruf zur Demut. Jesus stellt uns die Frage, ob wir es denn erwarten, für unseren Dienst an Gott gelobt zu werden. Er fordert uns auf, uns als "unnütze Sklaven" zu betrachten, die nur ihre Pflicht tun. Dieser Ruf zur Demut erinnert uns daran, dass unser Tun vor Gott kein Verdienst ist, sondern eine geschuldete Antwort auf seine Liebe und Gnade.
2. Der Dienst ohne Erwartung. Unser Dienst für Gott und den Nächsten sollte frei von Erwartung auf Anerkennung sein. Jesus zeigt uns, dass wahrer Dienst darin besteht, zu geben, ohne etwas zurückzuerwarten. Es geht nicht um den Lohn, sondern um die Hingabe aus Liebe zu Gott. In dieser selbstlosen Haltung wird unser Dienen zu einem Ausdruck echter Liebe.
3. Gott - meine erste Priorität. Jesus lädt uns auch ein, unseren Platz in der Ordnung Gottes zu erkennen: Er ist der Herr, wir sind seine Diener. Wenn wir uns selbst loslassen und Gott an die erste Stelle setzen, wird unser Handeln ein Ausdruck der Anbetung. In dieser Hingabe finden wir den wahren Sinn unseres Lebens. An einer anderen Stelle betont Jesus, dass er uns nicht mehr Sklaven nennt, sondern Freunde. Ich erkenne erst diesen unfassbaren Ausdruck seiner Liebe, wenn ich sehe, wie groß er ist und wie klein ich bin. Dieser große Gott lädt mich ein, sein Kind zu sein.
Gespräch mit Christus: Herr, wenn ich an Sklaven denke, dann habe ich erst einmal ein falsches Bild von dir in meinem Kopf. Hilf mir, wie Maria zu sagen: "Hier bin ich, deine Magd. Mir geschehe, wie du gesagt hast." Und dies mit Liebe und Vertrauen zu tun, weil du gut bist Vater!
Vorsatz: Heute werde ich meine täglichen Pflichten mit Liebe und Hingabe erfüllen, ohne Anerkennung oder Lob zu erwarten, im Bewusstsein, dass ich Gott allein diene.