Montag,
11. November 2024

Die Nächstenliebe als Schlüssel zum Reich Gottes

11. November 2024

Montag der zweiunddreißigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Martin, Bischof
Gedenktag

Raphaela Kloiber

Mt 25,31-40
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn der Menschensohn in seiner Herrlichkeit kommt und alle Engel mit ihm, dann wird er sich auf den Thron seiner Herrlichkeit setzen. Und alle Völker werden vor ihm zusammengerufen werden, und er wird sie voneinander scheiden, wie der Hirt die Schafe von den Böcken scheidet. Er wird die Schafe zu seiner Rechten versammeln, die Böcke aber zur Linken. Dann wird der König denen auf der rechten Seite sagen: Kommt her, die ihr von meinem Vater gesegnet seid, nehmt das Reich in Besitz, das seit der Erschaffung der Welt für euch bestimmt ist. Denn ich war hungrig, und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig, und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war fremd und obdachlos, und ihr habt mich aufgenommen; ich war nackt, und ihr habt mir Kleidung gegeben; ich war krank, und ihr habt mich besucht; ich war im Gefängnis, und ihr seid zu mir gekommen. Dann werden ihm die Gerechten antworten: Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und dir zu essen gegeben, oder durstig und dir zu trinken gegeben? Und wann haben wir dich fremd und obdachlos gesehen und aufgenommen, oder nackt und dir Kleidung gegeben? Und wann haben wir dich krank oder im Gefängnis gesehen und sind zu dir gekommen? Darauf wird der König ihnen, antworten: Amen, ich sage euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.

Einführendes Gebet: Mein Herr und mein Gott, nimm alles von mir, was mich hindert zu dir. Mein Herr und mein Gott, gib alles mir, was mich fördert zu dir. Mein Herr und mein Gott, nimm mich mir und gib mich ganz zu eigen dir. (Hl. Nikolaus von Flüe)

Bitte: Öffne mein Herz und lass mich erkennen, wie du durch mich lieben willst.

1. Der Menschensohn als gerechter Richter. Jesus zeigt sich in dieser Passage als der Richter der ganzen Welt. Die Völker werden sich vor ihm versammeln, und er wird sie nach einem einfachen, aber tiefgreifenden Maßstab richten: Wie sind wir mit unseren Mitmenschen umgegangen? Es ist keine Frage von Macht, Ruhm oder weltlichem Erfolg, sondern allein die Frage, ob wir die Bedürfnisse anderer wahrgenommen und darauf reagiert haben. Wenn Gott die Liebe ist, dann zählt für Ihn ausschließlich, wie wir geliebt haben.

2. Das habt ihr MIR getan. Die berühmte Aussage Jesu stellt eine unerwartete Verbindung zwischen ihm und den Geringsten der Gesellschaft her. In den Hungrigen, Durstigen, Fremden, Kranken und Gefangenen ist Christus selbst gegenwärtig. Wenn wir diesen Menschen dienen, dienen wir Jesus selbst. Diese Wahrheit ruft uns dazu auf, unseren Blick auf die Armen und Ausgegrenzten zu richten und ihnen zu helfen. Nicht durch spektakuläre Taten, sondern durch einfache Werke der Barmherzigkeit erfüllen wir den Willen Gottes. Die Frage an uns lautet: Erkennen wir Jesus in den Notleidenden, denen wir im Alltag begegnen?

3. Mit Jesus leben bedeutet lieben. Jesus betont, dass die Taten der Liebe, mit denen wir den Bedürftigen dienen, Ausdruck unseres Glaubens sind. Glaube und Liebe lassen sich nicht voneinander trennen. Wenn wir erfüllt sind mit Gottes Liebe, dann können wir gar nicht anders, als zu lieben. Welch ein Geheimnis, dass Jesus durch mich anderen begegnen will und auch dass ich in meiner Bedürftigkeit von Jesus durch meine Mitmenschen geliebt werden darf.

Gespräch mit Christus: Jesus, danke, dass du in mir bist. Dass du mächtig bist und doch so demütig, um mit mir und durch mich den anderen zu begegnen. Heiliger Geist, hilf mir, heute die Not und die Bedürfnisse anderer zu erkennen und richtig zu handeln.

Vorsatz: Ich möchte heute bewusst auf den Heiligen Geist hören und, auch wenn es mir schwerfällt, bewusst denen dienen und die lieben, die es am nötigsten haben.