Sonntag,
10. November 2024
Ganzhingabe
10. November 2024
Zweiunddreißigster Sonntag im Jahreskreis
Hl. Leo der Große, Papst, Kirchenlehrer
Raphaela Kloiber
Mk 12,38-44
In jener Zeit lehrte Jesus eine große Menschenmenge und sagte: Nehmt euch in Acht vor den Schriftgelehrten! Sie gehen gern in langen Gewändern umher, lieben es, wenn man sie auf den Marktplätzen grüßt, und sie wollen in der Synagoge die Ehrensitze und bei jedem Festmahl die Ehrenplätze haben. Sie fressen die Häuser der Witwen auf und verrichten in ihrer Scheinheiligkeit lange Gebete. Umso härter wird das Urteil sein, das sie erwartet. Als Jesus einmal dem Opferkasten gegenübersaß, sah er zu, wie die Leute Geld in den Kasten warfen. Viele Reiche kamen und gaben viel. Da kam auch eine arme Witwe und warf zwei kleine Münzen hinein. Er rief seine Jünger zu sich und sagte: Amen, ich sage euch: Diese arme Witwe hat mehr in den Opferkasten hineingeworfen als alle andern. Denn sie alle haben nur etwas von ihrem Überfluss hineingeworfen; diese Frau aber, die kaum das Nötigste zum Leben hat, sie hat alles hergegeben, was sie besaß, ihren ganzen Lebensunterhalt.
Einführendes Gebet: Mein Herr und mein Gott, nimm alles von mir, was mich hindert zu dir. Mein Herr und mein Gott, gib alles mir, was mich fördert zu dir. Mein Herr und mein Gott, nimm mich mir und gib mich ganz zu eigen dir. (Hl. Nikolaus von Flüe)
Bitte: Fülle mein Herz ganz mit deiner Liebe, damit ich mich dir ganz schenken kann.
1. Außen hui, innen pfui. Jesus verurteilt die Scheinheiligkeit der Pharisäer. Mit Stolz und Hochmut nutzen sie ihre religiös-gesellschaftliche Position auf Kosten anderer aus und tragen sie zur Schau. In welchen Bereichen lebe ich mehr im Schein als im Sein? Auch uns "frommen Katholiken" kann es immer wieder passieren, dass wir uns für besonders heilig halten. Ich möchte mich einmal ernst fragen, wie und warum ich vor Gott komme. Mache ich es, damit ich meine Pflichten erfülle und die anderen das sehen, oder komme ich ehrlich und echt zu ihm, aus Liebe?
2. Jesu Blick. Was würden wir sehen, wenn wir neben Jesus gegenüber dem Opferkasten sitzen würden? Womöglich ganz einfach, dass die einen viel und die anderen wenig, ja fast nichts, hineinwerfen. Und Jesus … er sieht das Herz. Er sieht eine Frau, die fast nichts besitzt und dieses bisschen Besitz ganz Gott gibt. Jesus ruft seine Jünger herbei, um ihnen das mitzuteilen. Wie besonders muss diese Gabe der Frau für ihn gewesen sein. Ganzhingabe an Gott. Das ist genau das, was uns näher zu ihm führt, denn nur wer alles geben kann, ist ganz leer und offen genug, um die Gaben von Gott zu empfangen.
3. Mein Alles. Was ist mein Alles, was von außen vielleicht keiner sieht, innerlich jedoch einen großen Wert für Jesus hat? Sind es die 10 Minuten Gebet, um die ich am Tag kämpfe und in denen ich echt und ehrlich mit Gott bin? Ist es meine Mühe, mit einer bestimmten Person geduldig zu sein? Von außen mag es keiner sehen, aber Jesus sieht unser Herz. Was möchte ich heute Jesus konkret geben?
Gespräch mit Christus: Jesus, ich bin jetzt hier mit dir und gebe dir heute mein Alles. Du siehst es, du kennst mich. Du bist mein Gott und Schöpfer und dir vertraue ich alles an. Hier bin ich. Ganz wie ich bin.
Vorsatz: Ich möchte Jesus heute im Gebet das geben, was mir gerade schwerfällt und ganz bei ihm sein. Er soll heute meine erste und ganze Priorität sein.