Dienstag,
22. Oktober 2024
Er kommt!
22. Oktober 2024
Dienstag der neunundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Johannes Paul II., Papst
Br. José Andrés González Fernández LC
Lk 12,35-38
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Legt euren Gürtel nicht ab, und lasst eure Lampen brennen! Seid wie Menschen, die auf die Rückkehr ihres Herrn warten, der auf einer Hochzeit ist, und die ihm öffnen, sobald er kommt und anklopft. Selig die Knechte, die der Herr wach findet, wenn er kommt! Amen, ich sage euch: Er wird sich gürten, sie am Tisch Platz nehmen lassen und sie der Reihe nach bedienen. Und kommt er erst in der zweiten oder dritten Nachtwache und findet sie wach - selig sind sie.
Einführendes Gebet: Heiliger Vater, ich danke dir für diesen Tag und diese Gelegenheit, mit dir ins Gebet und in Dialog zu treten. Ich glaube, dass du hier bist, ich glaube, dass du zu mir sprechen willst, ich glaube an dich, ich vertraue dir, ich liebe dich.
Bitte: Heute bitte ich um die Gnade, dich in meinem Leben und in meinem Herzen erkennen zu können. Gib mir die Gnade, nicht nur äußerlich wachsam zu sein, sondern auch auf deine Stimme in meinem Herzen zu hören.
1. Wachsam sein. Über viele Jahre hinweg haben wir die "Wachsamkeit" als eine rein moralische Größe verstanden (was an sich nicht falsch ist), aber das kann dazu führen, dass wir die Tiefe dessen verlieren, was die Tugend der "Wachsamkeit" im geistlichen Leben bedeutet. Nach den Ausführungen des heiligen Ignatius über die Gewissenserforschung bedeutet wachsam sein viel mehr als das moralisch Gute oder Schlechte in meinen Handlungen zu erkennen. Es bedeutet, zu wissen, was in meinem Herzen vor sich geht. Wie aber lernt man, wachsam zu sein?
2. Die Straße vor meinem Haus. Papst Franziskus bringt es auf den Punkt mit der Frage "Was ist in meinem Herzen geschehen? Wie eine kleine alte Frau im Dorf, die aus dem Fenster schaut, um zu sehen, wer auf der Straße vor ihrem Haus vorbeigeht, … sie will wissen, was passiert, wer vorbeigeht, warum ... So mache ich eine Gewissenserforschung: indem ich mich befrage, um mein Herz kennenzulernen. Was ist heute in meinem Herzen passiert?
3. Und Gott? Wenn wir schließlich in dieser Fähigkeit des inneren Lebens, des "Wachseins", wachsen, reicht es nicht aus, das zu erkennen, was mit uns zu tun hat, sondern wir wollen fähig sein, die Gegenwart Gottes zu erkennen. Denn wie das Evangelium sagt: Er kommt! Gott kommt jeden Tag in dein Herz. Gesegnet ist derjenige, der in der Lage ist, ihn zu erkennen und die Türen seines Herzens zu öffnen, um ihn zu einem Teil seines Lebens zu machen. Gott kommt heute in dein Herz!
Gespräch mit Christus: Guter Vater, danke, dass du gekommen und in meinem Leben gegenwärtig bist, denn manchmal weiß ich nicht, wie ich dich erkennen oder deine Stimme hören soll. Lehre mich, mein Herz zu kennen und dein heilbringendes Wirken darin wahrzunehmen.
Vorsatz: Heute werde ich abends einige Zeit im Gebet verbringen, um mich zu fragen, was im Laufe des Tages in meinem Herzen geschehen ist, was ich gefühlt habe, warum und wo Gott war?