Montag,
21. Oktober 2024

Falsche Sicherheiten

21. Oktober 2024

Montag der neunundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Ursula, Märtyrin

Br. José Andrés González Fernández LC

Lk 12,13-21
In jener Zeit bat einer aus der Volksmenge Jesus: Meister, sag meinem Bruder, er soll das Erbe mit mir teilen. Er erwiderte ihm: Mensch, wer hat mich zum Richter oder Schlichter bei euch gemacht? Dann sagte er zu den Leuten: Gebt acht, hütet euch vor jeder Art von Habgier. Denn der Sinn des Lebens besteht nicht darin, dass ein Mensch aufgrund seines großen Vermögens im Überfluss lebt. Und er erzählte ihnen folgendes Beispiel: Auf den Feldern eines reichen Mannes stand eine gute Ernte. Da überlegte er hin und her: Was soll ich tun? Ich weiß nicht, wo ich meine Ernte unterbringen soll. Schließlich sagte er: So will ich es machen: Ich werde meine Scheunen abreißen und größere bauen; dort werde ich mein ganzes Getreide und meine Vorräte unterbringen. Dann kann ich zu mir selber sagen: Nun hast du einen großen Vorrat, der für viele Jahre reicht. Ruh dich aus, iss und trink, und freu dich des Lebens! Da sprach Gott zu ihm: Du Narr! Noch in dieser Nacht wird man dein Leben von dir zurückfordern. Wem wird dann all das gehören, was du angehäuft hast? So geht es jedem, der nur für sich selbst Schätze sammelt, aber vor Gott nicht reich ist.

Einführendes Gebet: Himmlischer Vater, ich danke dir für diesen neuen Tag und dafür, dass du mir das Leben geschenkt hast. Heute möchte ich den Tag wieder damit beginnen, einen Blick zum Himmel zu werfen, und mein Herz für deine unendliche Liebe öffnen. Komm und bleibe in meinem Herzen.

Bitte: Heute möchte ich dich um die Gnade bitten, dir mehr zu vertrauen und dich allein als meine Sicherheit zu haben.

1. Die Schöpfung ist gut. Lasst uns von der Voraussetzung ausgehen, dass die Schöpfung, dass das, was Gott uns gegeben hat, gut ist. Der heilige Augustinus ist einer der Kirchenväter, der dies am nachdrücklichsten betont, was in der Heiligen Schrift sehr deutlich zum Ausdruck kommt: "Und Gott sah, dass es gut war." Gott schuf die Dinge und sah, dass sie gut waren. Wo ist dann das Problem mit dem Reichtum im heutigen Evangelium?

2. Die Götzen. Das Problem ist das, was die Juden "Götzen" nannten, d.h. Götter, die der Mensch mit seinen eigenen Händen gemacht hatte. Dabei passiert Folgendes: Wir machen die (von Gott geschaffene) Schöpfung zu unserem eigenen Werk und daraus einen Gott, der von uns geschaffen wurde, und vergessen Gott. Es scheint so einfach zu sein, aber es zeigt sich auch in kleinen Haltungen, in denen wir Leben und Sicherheit in Dingen suchen, die wir kontrollieren, und nicht darin, dass wir Gott als Schöpfer anerkennen.

3. Tantum quantum. "Tantum quantum" ist ein Ausdruck des heiligen Ignatius von Loyola, der uns hilft, die Lösung für dieses Problem zu finden. Die Dinge sind gut, solange sie uns helfen, unser Ziel zu erreichen. Unser Ziel ist Gott, der Himmel, bei ihm zu sein und heilig zu sein ... Dann also sind alle Dinge gut (tantum quantum), solange sie uns helfen, dieses Ziel zu erreichen: heilig zu sein.

Gespräch mit Christus: Heiliger Vater, ich möchte heilig sein, aber manchmal lasse ich mich verwirren und vergesse dich auf der Suche nach Glück und Sicherheit. Hilf mir, mich selbst besser kennenzulernen, auf deine Stimme zu hören und die Dinge weise und ohne Angst, aber auch frei und von ihnen losgeschält zu meinem Wohl und zum Wohle anderer zu nutzen.

Vorsatz: Heute möchte ich auf ein Kruzifix oder die Eucharistie schauen und Jesus von Herzen sagen: Jesus, ich vertraue auf dich (nicht auf die materiellen Dinge, die ich habe), ich vertraue auf dich.