Sonntag,
20. Oktober 2024
Herzenswünsche
20. Okt0ber 2024
Neunundzwanzigster Sonntag im Jahreskreis
Hl. Wendelin, Einsiedler
Br. José Andrés González Fernández LC
Mk 10,35-45
In jener Zeit traten Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, zu Jesus und sagten: Meister, wir möchten, dass du uns eine Bitte erfüllst. Er antwortete: Was soll ich für euch tun? Sie sagten zu ihm: Lass in deiner Herrlichkeit einen von uns rechts und den andern links neben dir sitzen! Jesus erwiderte: Ihr wisst nicht, um was ihr bittet. Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinke, oder die Taufe auf euch nehmen, mit der ich getauft werde? Sie antworteten: Wir können es. Da sagte Jesus zu ihnen: Ihr werdet den Kelch trinken, den ich trinke, und die Taufe empfangen, mit der ich getauft werde. Doch den Platz zu meiner Rechten und zu meiner Linken habe nicht ich zu vergeben; dort werden die sitzen, für die es bestimmt ist. Als die zehn anderen Jünger das hörten, wurden sie sehr ärgerlich über Jakobus und Johannes. Da rief Jesus sie zu sich und sagte: Ihr wisst, dass die, die als Herrscher gelten, ihre Völker unterdrücken und ihre Großen ihre Macht gegen sie gebrauchen. Bei euch aber soll es nicht so sein, sondern wer bei euch groß sein will, der soll euer Diener sein, und wer bei euch der Erste sein will, soll der Sklave aller sein. Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele.
Einführendes Gebet: Heiliger Vater, ich versetze mich in diesem Augenblick in deine Gegenwart, ich öffne dir mein Herz und gebe dir die Erlaubnis, durch dein Wort und diese Lesung in mir zu wirken.
Bitte: Ich bitte dich, deinen heiligen Geist zu senden, damit er mein Herz erleuchtet und mir deine Liebe und Gegenwart an diesem Tag aufleuchten lässt.
1. Oberflächliches Verlangen. Ein oberflächliches Verlangen ist nicht zwangsläufig schlecht, manchmal ist es die Spitze eines Eisbergs, eines tieferen Verlangens, und deshalb ist es nicht notwendig, es vollständig abzulehnen, sondern zu wissen, wie man es erkennt und einordnen muss. Jesus ist in diesem Evangelium innerlich traurig, weil diejenigen, die ihm am nächsten stehen, immer noch nach den Regeln der Welt denken, nach Sicherheit, Macht, Ruhm und Einfluss suchen. Das sind an sich keine schlechten Dinge, aber wenn wir uns aus Angst und Unsicherheit an sie klammern, sind wir blind für den tiefsten Teil unseres Selbst.
2. Die Wurzel. Die Wurzel dieser Sehnsüchte ist oft, wie gesagt, eine Angst oder Unsicherheit, die uns dazu bringt, zu reagieren und uns zu binden oder an etwas festzuhalten. Nun sind diese Sehnsüchte zwar nicht schlecht, aber wenn wir ein inneres Leben haben und uns erlauben, erleuchtet zu werden, können wir erkennen, dass es etwas Tieferes gibt, und wenn wir diese Angst identifizieren, können wir sie in einem Akt des Vertrauens an Jesus übergeben und das Angebot, das uns diese falsche irdische Sicherheit bietet, zurückweisen.
3. Authentisch und losgelöst. Die Frage könnte lauten: Was soll ich dann tun? Was tue ich angesichts dieses Verlangens nach irdischer Macht und Sicherheit, das mich wie die Apostel erfüllt? – Seien Sie authentisch und gleichzeitig vom Herzen her losgelöst. Erstens authentisch sein, also meine Realität akzeptieren und Jesus in mein Herz lassen, ohne mir Masken vor ihm aufzusetzen. Und dann mein Herz auf ihn ausrichten, damit ich von allem anderen losgelöst bin und den Frieden des Herzens genießen kann, der darin besteht, Jesus zuerst und völlig zu vertrauen.
Gespräch mit Christus: Danke, Jesus, danke, dass du mich meine Wirklichkeit erkennen lässt, dass du mich so sehr liebst, dass ich vor dir nicht schauspielern oder mich verstellen muss, sondern dir mein Herz öffnen kann, wie es ist. Ich will dich immer in aller Aufrichtigkeit in mein Herz einlassen.
Vorsatz: Heute werde ich einen Moment des Gebets damit verbringen, über diese Frage nachzudenken: Was will ich? Was wünsche ich mir in der Tiefe meines Herzens und lasse Jesus an dem Gespräch teilnehmen.