Tägliche Meditationen
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Sonntag,
29. September 2024

Radikale Konsequenz

29. September 2024

Sechsundzwanzigster Sonntag im Jahreskreis
Hll. Schutzengel Michael, Gabriel und Rafael
Fest

Dorit Wilke-Lopez

Mk 9,38-43.45.47-48
In jener Zeit sagte Johannes, einer der Zwölf, zu Jesus: Meister, wir haben gesehen, wie jemand in deinem Namen Dämonen austrieb; und wir versuchten, ihn daran zu hindern, weil er uns nicht nachfolgt. Jesus erwiderte: Hindert ihn nicht! Keiner, der in meinem Namen eine Machttat vollbringt, kann so leicht schlecht von mir reden. Denn wer nicht gegen uns ist, der ist für uns. Wer euch auch nur einen Becher Wasser zu trinken gibt, weil ihr zu Christus gehört – Amen, ich sage euch: Er wird gewiss nicht um seinen Lohn kommen. Wer einem von diesen Kleinen, die an mich glauben, Ärgernis gibt, für den wäre es besser, wenn er mit einem Mühlstein um den Hals ins Meer geworfen würde. Wenn dir deine Hand Ärgernis gibt, dann hau sie ab; es ist besser für dich, verstümmelt in das Leben zu gelangen, als mit zwei Händen in die Hölle zu kommen, in das nie erlöschende Feuer. Und wenn dir dein Fuß Ärgernis gibt, dann hau ihn ab; es ist besser für dich, lahm in das Leben zu gelangen, als mit zwei Füßen in die Hölle geworfen zu werden. Und wenn dir dein Auge Ärgernis gibt, dann reiß es aus; es ist besser für dich, einäugig in das Reich Gottes zu kommen, als mit zwei Augen in die Hölle geworfen zu werden, wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt.

Einführendes Gebet: Lieber Jesus, danke, dass deine Engel uns begleiten und bei mir sind, wenn ich heute dein Wort lese. Ihr heiligen Engel, breitet Eure Flügel über mich und lasst mich darunter Jesus begegnen.

Bitte: Jesus, lehre mich, wahrhaft katholisch zu sein: weit im Denken, barmherzig mit anderen, mit Freude an der Wahrheit und an deinen Machttaten, kompromisslos in deiner Nachfolge und in der Hingabe an dich.

1. Wer nicht gegen uns ist, ist für uns. Ich finde, dieses Wort kann uns Mut geben, all das Gute in nichtkatholischen Kreisen und Denkweisen wertzuschätzen und zu erkennen, dass Gottes Geist auch dort am Werk ist. Wo der Schwache geschützt, die Familie hochgeschätzt, die Schöpfung gepflegt wird, wo die moderne Medizin im Dienst des Lebens nahezu Wundertaten vollbringt, stammt alles letztlich von Gott: "… denn auch alles, was wir bisher erreichten, hast du für uns getan" (Jes 26,12b). Danke, Herr, dass du an so vielen Stellen so viel Gutes ermöglichst und bewirkst! Schenke mir mehr Dankbarkeit!

2. Diese Kleinen, die an mich glauben. Hier zeigt Jesus uns die Verantwortung auf, die wir füreinander haben: Wir alle sind "seine Kleinen", die er liebt und behütet. Wir haben die große Verantwortung, einander nicht "Ärgernis zu geben", das heißt, einander nicht in Situationen zu bringen, die zur Sünde verführen. Da jeder und jede von uns anderen als Vorbild dient, ist unser eigenes Verhalten nie privat, sondern hat immer eine Außenwirkung. Und die kann auch schlecht sein, auch in Kleinigkeiten "die Sitten verderben", selbst ohne dass ich den anderen explizit dazu auffordere, zu sündigen. Auch um der anderen willen sollen wir also die persönliche Sünde meiden! Sünde ist nie eine Privatsache.

3. Konsequenz. Sich körperlich verstümmeln, um nicht zu sündigen, würde nichts helfen, denn die Möglichkeit, in Worten und Gedanken zu sündigen, bliebe ja bestehen. Das ist also hier nicht gemeint. Gemeint ist eine radikale Konsequenz, Versuchungen zu eliminieren: Wenn mein Smartphone oder PC mich verführt, Pornos zu schauen, einen Filter einrichten, dessen Passwort mir nicht zugänglich ist; wenn ich nur noch am Handy hänge und damit meine Zeit verschwende, kaufe ich mir besser ein Mobitelefon ohne Internetzugang (die gibt es noch!); wenn ich immer wieder ungerecht und unausstehlich werde, weil ich erschöpft bin, muss ich den Rotstift ansetzen und schmerzhafte Abstriche an meiner To-do-Liste und meinen Projekten vornehmen. Seien wir in dieser Hinsicht kreativ! Es hängt die Ewigkeit davon ab. Wenn wir dann trotzdem fallen, fängt Jesus uns auf, aber für die Rahmenumstände sind wir mitverantwortlich.

Gespräch mit Christus: Jesus, danke, dass du so deutlich bist. Ich spüre die Dringlichkeit, die hinter deinen Worten steckt. Hauche mich an mit deinem heiligen Geist, entzünde mich mit dem Feuer deines Geistes, damit ich dir wirklich radikal nachfolge. Zeige mir die Fallstricke, die mich zur Sünde verführen, und diejenigen, wo ich anderen Anstoß geben könnte, und hilf mir, all das zu vermeiden. Danke, dass du bei alldem für deine Kleinen sorgst und barmherzig bist, denn wer könnte sonst bestehen?

Vorsatz: In einer Sache konsequent sein.

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