Tägliche Meditationen
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Samstag,
28. September 2024

Doch sie verstanden den Sinn seiner Worte nicht

28. September 2024

Samstag der fünfundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Lioba, Äbtissin

Thomas Schaffrath-Chanson

Lk 9,43b-45
In jener Zeit staunten alle Leute über das, was Jesus tat; er aber sagte zu seinen Jüngern: Merkt euch genau, was ich jetzt sage: Der Menschensohn wird den Menschen ausgeliefert werden. Doch die Jünger verstanden den Sinn seiner Worte nicht; er blieb ihnen verborgen, so dass sie ihn nicht begriffen. Aber sie scheuten sich, Jesus zu fragen, was er damit sagen wollte.

Einführendes Gebet: Herr, mein Gott und Schöpfer, du nennst mich deinen Freund. Schenke mir Mut und Demut: Tatkraft für das Leben, in das du mich gestellt hast; Demut, um zu verstehen, dass du mit deinem Beistand und deiner Gnade immer bei mir bist.

Bitte: Herr, ich bitte dich um ein hörendes und liebendes Herz, um die Kraft deines Wortes zu verstehen und in mein Leben zu tragen, für andere wie für mich selbst.

1. Unaufhaltsam? Bewunderung und Begeisterung für die Taten des Herrn waren groß. Alle Leute staunten. Aber Staunen ist nicht reflektiert, sondern eher die Sinne überfordernd, den bisherigen Glaubenshorizont übersteigend, aber im Kern nicht Teil der Lebenswirklichkeit. Ich kann mir vorstellen, wie leicht es gewesen sein muss, Allmachtsphantasien zu verfallen und in Jesus nicht nur den Retter der Seelen zu sehen, sondern einen Reformer oder Revolutionär.

2. Aufgehalten! Inmitten all diesen Staunens, gleichsam den "Flow" der Wundertaten durchbrechend, kündigt Jesus sein Ende an, seine Bestimmung. Jetzt sagt Lukas etwas sehr Interessantes: Die Jünger hörten zwar die Worte, doch deren Sinn drang nicht durch. Jesus versteckt zwar nichts, doch das Unfassbare, Undenkbare und Unfühlbare einer Auferstehung von den Toten kann noch nicht verstanden werden.

3. Die Grenzen der Wahrnehmung. Die Reaktion der Jünger ist durch und durch menschlich. Sie ist nachvollziehbar und zeigt unsere eigene Begrenztheit auf. Mit großem Respekt können wir auf die Jünger schauen und ihre Scheu, sich von Jesus dieses Schlüsselereignis wiederholt erklären zu lassen, gut nachvollziehen.

Gespräch mit Christus: Herr, nach deinem Tod ist die Welt eine andere. Aus christlicher Sicht hat deine Auferstehung die Welt schon jetzt radikal verändert. Alles ist anders nach Ostern. Für uns Menschen bleibt zwar alles so lange ein Geheimnis, bis es nach unserer Zeit auf Erden gelüftet wird, doch unsere Hoffnung darf schon jetzt voll Unsterblichkeit sein (vgl. Weis 3,4).

Vorsatz: Heute will ich eine Bibelstelle mit allen Sinnen aufnehmen. Dabei ist das Ziel, dass mich die Botschaft vom Kopf ins Herz führt.

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