Freitag,
27. September 2024
Für wen haltet ihr mich?
27. September 2024
Freitag der fünfundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Vincent von Paul, Priester, Ordensgründer
Gedenktag
Thomas Schaffrath-Chanson
Lk 9,18-22
In jener Zeit, als Jesus in der Einsamkeit betete und die Jünger bei ihm waren, fragte er sie: Für wen halten mich die Leute? Sie antworteten: Einige für Johannes den Täufer, andere für Elija; wieder andere sagen: Einer der alten Propheten ist auferstanden. Da sagte er zu ihnen: Ihr aber, für wen haltet ihr mich? Petrus antwortete: Für den Messias Gottes. Doch er verbot ihnen streng, es jemand weiterzusagen. Und er fügte hinzu: Der Menschensohn muss vieles erleiden und von den Ältesten, den Hohenpriestern und den Schriftgelehrten verworfen werden; er wird getötet werden, aber am dritten Tag wird er auferstehen.
Einführendes Gebet: Herr, mein Gott und Schöpfer, du nennst mich deinen Freund. Schenke mir Mut und Demut: Tatkraft für das Leben, in das du mich gestellt hast; Demut, um zu verstehen, dass du mit deinem Beistand und deiner Gnade immer bei mir bist.
Bitte: Herr, ich bitte dich um ein hörendes und liebendes Herz, um die Kraft deines Wortes zu verstehen und in mein Leben zu tragen, für andere wie für mich selbst.
1. Fragen. Immer wieder ist in der Bibel davon die Rede, dass Jesus mit seinen Jüngern anders sprach als mit anderen Leuten. Dies tut er, um sie schrittweise auf ihre Mission vorzubereiten. Offensichtlich gehört dazu auch, falsches Wissen auszuräumen. Man könnte meinen, dass der innere Zirkel um Jesus immer schon alles wusste, da sie täglich in der Nähe des eingeborenen Sohnes waren – als Zeugen von Wundern, berührt vom Geheimnis eines Mannes mit heiliger Aura im wahrsten Sinne des Wortes. Jesus stellt ihnen dennoch Verständnisfragen. Warum?
2. Antworten. Ich glaube, dass es ihm um Klarheit ging, um ein Erkennen und Bekennen, nicht um einen Lehrdiskurs. Und das funktioniert gut, denn der Jünger antwortet zutreffend: "Du bist der Messias Gottes". Nach Jesu Tod lehrt uns die Bibel, dass die Jünger Sicherheit und Selbstbewusstsein verloren hatten. Nach den Pfingstwundern war es wieder da. Durch die Kraft des Heiligen Geistes und das Versprechen, dass Jesus immer bei ihnen bleibt, waren menschlicher Mut und missionarische Klarheit wiederhergestellt und aufgerichtet.
3. Geheimnisse. Jesus holt seine Jünger dort ab, wo sie stehen, er unterweist sie und weist sie auch zurecht. Er befähigt sie, Schritt für Schritt. Dazu gehört auch, dass sie zum rechten Zeitpunkt die frohe Botschaft verkündigen sollen. Dieser Zeitpunkt ist noch nicht gekommen, da die Passion und Auferstehung erst noch erfolgen müssen. Das ist der Plan Gottes, vorherbestimmt vor aller Zeit.
Gespräch mit Christus: Herr, meine Fragen lege ich vor dich: Hilft mein Wissen über den Glauben meinem Handeln im Glauben? Bin ich mir der Gnadengeschenke bewusst, oder übersehe ich deine Zeichen? Ist mein Gebet verworren und ängstlich oder kurz und bündig?
Vorsatz: Heute will ich meinem intuitiven Gefühl nachspüren, ob der gelebte Glauben und die klare Zeugenschaft eingewebt sind in meinen Alltag.