Samstag,
7. September 2024

Der Herr über den Sabbat

7. September 2024

Samstag der zweiundzwanzigsten Woche im Jahreskreis

P. João Paulo Jäger LC

Lk 6,1-5
Als Jesus an einem Sabbat durch die Kornfelder ging, rissen seine Jünger Ähren ab, zerrieben sie mit den Händen und aßen sie. Da sagten einige Pharisäer: Was tut ihr da? Das ist doch am Sabbat verboten! Jesus erwiderte ihnen: Habt ihr nicht gelesen, was David getan hat, als er und seine Begleiter hungrig waren - wie er in das Haus Gottes ging und die heiligen Brote nahm, die nur die Priester essen dürfen, und wie er sie aß und auch seinen Begleitern davon gab? Und Jesus fügte hinzu: Der Menschensohn ist Herr über den Sabbat.

Einführendes Gebet: Herr Jesus, du bist der Herr des Sabbats. Du bist auch der Herr meines Lebens. Du bist der Herr über alle meine Dinge. Du bist derjenige, der sich um mein Herz kümmert, um mein ganzes Wesen. Wie gut ist es, meinen Tag hier zu beginnen, in deiner Gegenwart. Wie gut ist es, diesen Moment des Gebets zu haben, wo ich mich mit dir treffen kann, mit der Liebe meines Lebens, mit dem, der mir alles gibt, mit dem, der mein Herz erwärmt in der Liebe, in der Gnade, in der Barmherzigkeit. Hier bin ich, Herr, weil ich weiß, dass ich mit dir alles vermag. Ich will nichts mehr als dich, deine Liebe und deine Gnade.

Bitte: 

1. Achtsame Betrachtung der Szene. In diesem Evangelium sehen wir Jesus und seine Jünger auf ihrem Weg an einem Sabbat durch die Kornfelder gehen. Die Jünger, hungrig und erschöpft von der Reise, pflücken Ähren ab, um ihren Hunger zu stillen. Doch sie werden von den Pharisäern kritisiert, die sie wegen dieser Handlung tadeln, da sie gegen das Sabbatgebot zu verstoßen scheint. Benedikt XVI. erinnert uns daran, dass Jesus die Situation nutzt, um auf die wahre Bedeutung des Sabbats hinzuweisen. Er verweist auf die Schrift, wie David und seine Begleiter in ihrer Not die heiligen Brote aßen, die nur den Priestern vorbehalten waren. Jesus lehrt uns hier, dass die Beobachtung der Gebote Gottes nicht in einer starren Einhaltung äußerlicher Vorschriften besteht, sondern dass sie darauf abzielen, das wahre Wohl des Menschen zu fördern und zu schützen.

2. Einladung zur inneren Freiheit und Spiritualität. Die Antwort Jesu an die Pharisäer ist ein Aufruf zur inneren Freiheit und Spiritualität. Er zeigt, dass das Gesetz des Sabbats nicht dazu gedacht ist, den Menschen zu belasten oder seine Bedürfnisse zu vernachlässigen. Vielmehr soll der Sabbat ein Zeichen der Erholung, des Friedens und der Begegnung mit Gott sein. Benedikt XVI. hebt hervor, dass Jesus als der Menschensohn Herr über den Sabbat ist. Dies bedeutet, dass Jesus nicht nur das Gesetz interpretiert, sondern dass er in seiner Person die Erfüllung und die Vollkommenheit des Gesetzes darstellt. Durch ihn können wir die wahre Bedeutung und den tieferen Sinn der Gebote Gottes erkennen.

3. Die Einladung zur Nachfolge. Diese Szene lädt uns ein, über unsere eigene Haltung gegenüber den Geboten Gottes nachzudenken. Oft neigen wir dazu, uns auf äußere Vorschriften zu konzentrieren, ohne den inneren Geist und das eigentliche Ziel der Gebote zu erkennen. Jesus ruft uns dazu auf, eine Haltung der Liebe und des Mitgefühls zu kultivieren, die über eine rein formale Observanz hinausgeht. Benedikt XVI. ermutigt uns, Jesus Christus als unseren wahren Lehrer und Herrn des Lebens anzunehmen. Durch seine Lehre und sein Beispiel lehrt er uns, wie wir das Gesetz Gottes in unserem täglichen Leben leben können, indem wir auf die Bedürfnisse anderer achten und die Barmherzigkeit Gottes verkörpern. In dieser Meditation sind wir also eingeladen, tiefer in die Bedeutung der Gebote Gottes einzutauchen und sie in unserem Leben fruchtbar werden zu lassen. Möge diese Betrachtung uns helfen, unseren Glauben zu vertiefen und in der Nachfolge Christi zu wachsen.

Gespräch mit Christus: Herr, ich komme zu dir in dieser Stunde, um dir für deine Lehren und deine Liebe zu danken. Du hast gezeigt, dass es nicht genügt, äußere Regeln zu befolgen, sondern dass es entscheidend ist, den tieferen Sinn der Gebote zu verstehen. Du hast uns gelehrt, dass die Gebote Gottes darauf abzielen, das Wohl des Menschen zu fördern, seine Bedürfnisse zu achten und ihn zur Begegnung mit Gott zu führen. In deinem Wort hast du uns gezeigt, dass du der Herr über den Sabbat bist, der das Gesetz nicht aufhebt, sondern erfüllt. Du lehrst uns, dass wahre Frömmigkeit nicht in äußerlicher Strenge allein besteht, sondern im Leben der Liebe, des Mitgefühls und der Barmherzigkeit. Herr Jesus, öffne mein Herz und meinen Geist für die Tiefe deiner Lehren. Jesus, segne mich und führe mich auf dem Weg der Wahrheit und der Liebe. Amen.

Vorsatz: Ich nehme mir vor, die Gebote Gottes nicht nur äußerlich zu befolgen, sondern ihren tieferen Sinn und ihre geistliche Bedeutung weiter zu erforschen und in meinem Leben umzusetzen.