Freitag,
6. September 2024
Der Bräutigam ist mit uns!
6. September 2024
Freitag der zweiundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Magnus, Abt, Glaubensbote
P. João Paulo Jäger LC
Lk 5,33-39
In jener Zeit sagten die Pharisäer und Schriftgelehrten zu Jesus: Die Jünger des Johannes fasten und beten viel, ebenso die Jünger der Pharisäer; deine Jünger aber essen und trinken. Jesus erwiderte ihnen: Könnt ihr denn die Hochzeitsgäste fasten lassen, solange der Bräutigam bei ihnen ist? Es werden aber Tage kommen, da wird ihnen der Bräutigam genommen sein; in jenen Tagen werden sie fasten. Und er erzählte ihnen auch noch ein Gleichnis: Niemand schneidet ein Stück von einem neuen Kleid ab und setzt es auf ein altes Kleid; denn das neue Kleid wäre zerschnitten, und zu dem alten Kleid würde das Stück von dem neuen nicht passen. Auch füllt niemand neuen Wein in alte Schläuche. Denn der neue Wein zerreißt die Schläuche; er läuft aus, und die Schläuche sind unbrauchbar. Neuen Wein muss man in neue Schläuche füllen. Und niemand, der alten Wein getrunken hat, will neuen; denn er sagt: Der alte Wein ist besser.
Einführendes Gebet: Herr, wie gut zu wissen, dass ich nie alleine bin, dass du immer bei mir bist. Wie gut ist es, Jesus, deine Gegenwart in meinem Leben anzunehmen. Jedes Mal, wenn ich dich in der Kommunion empfange, empfange ich deinen Leib und dein Blut, damit du in mir leben kannst. Welch eine Freude zu wissen, dass ich dann jedes Mal den Bräutigam empfange, der sich um mich kümmert, der mich zum Leben führt. Ich bitte dich um nichts anderes, als dass du bei mir bleibst, dass du mich führst, dass du meinen Weg leitest.
Bitte: Jesus, lass jede Kommunion eine persönliche und innige Begegnung mit dir, dem treuen Bräutigam meiner Seele, sein.
1. Beten und Fasten. Beten und Fasten ist nicht nur etwas für schwierige Zeiten in unserem Leben. Manche Menschen beten oder fasten nie, nur wenn sie Schwierigkeiten haben. Als König David erfuhr, dass sein Sohn sterben würde, fastete und betete er, wie uns das zweite Buch Samuel berichtet, um von Gott die Gnade zu erringen, dass sein Sohn nicht sterben würde. Die Kirche empfiehlt uns, zur Vorbereitung auf die großen Feste zu fasten. Die Fastenzeit und die Adventszeit, die eine Vorbereitung auf Ostern bzw. Weihnachten sind, sind also günstige Zeiten, um in besonderer Weise zu fasten. Die Kirche bittet uns aber auch, vor jeder Messfeier und jedem Kommunionempfang eine Stunde lang zu fasten, um unsere Seelen auf die tiefe und innige Begegnung mit Jesus vorzubereiten. Gebet und Fasten machen unser Herz und unsere Seele wach und stärken uns so gegen Versuchungen und jede Falle, die der Feind uns stellt.
2. Das Hochzeitsfest mit Jesus. Unsere Seele, die von Gott geschaffen wurde, seufzt nach Gott, dürstet nach Gott. Und welche Freude ist es für unsere Seele, in der Kommunion dem einzigen Gut zu begegnen, das sie braucht, das ihren Durst nach dem Ewigen, nach Gott selbst stillt. Die Heilige Messe ist ein Fest, ein Hochzeitsmahl. Sie ist der Ort, an den wir gehen, damit unsere Seele dem Urheber des Lebens angetraut werden kann. Wenn Jesus in unser Herz, in unsere Seele kommt, schenkt er uns alle Gnaden, alle Kraft, um weiterzukämpfen, weiter zu lieben, um unseren Weg, unsere Pilgerreise auf dieser Erde mit der Kraft fortzusetzen, die wir brauchen. Jesus kann uns alle Antworten geben, und die Begegnung, die wir in der Kommunion mit ihm haben, ist die Begegnung zwischen unserer Seele und ihrem Bräutigam, Jesus, in der Eucharistie.
3. Wenn unser Bräutigam nicht mit uns ist. Manchmal können wir von unserem Bräutigam getrennt werden. Was trennt uns von unserem Bräutigam? Oft ist es unser Egoismus, unsere Denkweise, die ihm nicht entspricht, unsere Meinungsverschiedenheiten und vor allem das, was uns am meisten von ihm entfernt: die Sünde. Die Sünde, die der größte Feind unseres Lebens ist. Sie ist der Feind, den wir am meisten bekämpfen müssen, weil sie uns völlig von Jesus, unserem Bräutigam, entfernt und uns daran hindert, all die Gnaden, all die Geschenke zu empfangen, die er uns geben will. Wir müssen vor der Sünde wie vor unserem schlimmsten Feind fliehen, denn sie trennt uns von der großen Liebe unseres Lebens, demjenigen, der unser Herz erwärmt, der alles neu macht: der unserem Sein und unserer Existenz einen Sinn gibt, der uns so sehr liebt, dass er sein Leben für uns hingibt.
Gespräch mit Christus: Herr Jesus, wie gut ist es, mit dir vereint zu sein. Möge jede Kommunion eine innige Begegnung mit dir sein. Hilf mir, vor jeder Sünde zu fliehen, dem großen Feind, der mich von deiner Gnade, von deiner Liebe trennt.
Vorsatz: Heute werde ich eine geistige Kommunion machen und Jesus um die Gnade bitten, mich niemals von ihm zu entfernen: Mein Jesus, ich glaube, dass du im Allerheiligsten Sakrament des Altares zugegen bist. Ich liebe dich über alles und meine Seele sehnt sich nach dir. Da ich dich aber jetzt im Sakrament nicht empfangen kann, so komme geistigerweise zu mir! – Ich umfange dich und vereinige mich mit dir. Lass nicht zu, dass ich mich je von dir trenne. Amen.