Tägliche Meditationen
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Donnerstag,
22. August 2024

Zuhören – Verstehen – Umsetzen

21. August 2024

Donnerstag der zwanzigsten Woche im Jahreskreis
Maria Königin
Gedenktag

Br. Sebastian Jasiorkowski LC

Lk 1,26-38
In jener Zeit wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt in Galiläa namens Nazaret zu einer Jungfrau gesandt. Sie war mit einem Mann namens Josef verlobt, der aus dem Haus David stammte. Der Name der Jungfrau war Maria. Der Engel trat bei ihr ein und sagte: Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir. Sie erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe. Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden. Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben. Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben. Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen, und seine Herrschaft wird kein Ende haben. Maria sagte zu dem Engel: Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne? Der Engel antwortete ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden. Auch Elisabet, deine Verwandte, hat noch in ihrem Alter einen Sohn empfangen; obwohl sie als unfruchtbar galt, ist sie jetzt schon im sechsten Monat. Denn für Gott ist nichts unmöglich. Da sagte Maria: Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast. Danach verließ sie der Engel.

Einführendes Gebet: Lieber Herrgott! Ich will heute mit Maria, deiner und meiner Mutter, dein Wort hören. Lass es einen Unterschied in meinem Leben machen, lass es mich näher zu dir bringen. Ich will heilig sein. Aber das wird nur mit dir möglich, Jesus, mit deiner Hilfe. Amen.

Bitte: Ich opfere mein Gebet auf für Berufungen zum gottgeweihten Leben.

1. (Zu)hören. Im Evangelium von heute sehen wir Maria, die das Wort Gottes gehört und im Herzen empfangen hat. Wir könnten es dabei belassen, ohne all das zu sehen, was hinter diesem Moment steht. Genauso passiert es oft mit den Sportlern und Künstlern – es ist einfach für uns, über den Real Madrid zu sagen: "Schau, heute haben sie sehr gut gespielt." Wir sehen nur die Spitze vom Eisberg, aber sie haben jeden Tag 6 Stunden geübt, sie haben sich ihr ganzes Leben lang darauf vorbereitet. Das Gleiche (und viel mehr!) gilt für Maria: Sie hat sich jeden Tag vorbereitet, um das Wort Gottes zu hören und anzunehmen. Sie hat jeden Tag gebetet: "Herr, ich höre dir zu. Sprich zu mir. Ich will dich hören. Ich bin deine Magd." Und du? Hörst du zu? Willst du Gottes Stimme hören? Bist du bereit, seinen Willen für dein Leben zu entdecken?

2. Verstehen. Als Maria die Worte des Engels hörte, hat sie sich nicht beschwert oder sich aus ihrer Aufgabe herausgeredet: "Noch nicht, ich bin nicht bereit! Ich will es gerade nicht. Ich habe leider schon andere Pläne mit Josef … Kannst du in paar Jahren kommen, Gabriel?" Wie würde deine Reaktion, deine Antwort ausfallen? Maria hat zugehört und wollte besser verstehen, tiefer gehen: "Wie soll das geschehen?" Sie war aktiv in ihrem Zuhören. Aktiv, weil sie mit ganzem Herzen antworten wollte: "Ich bin bereit! Ich will Gottes Willen erfüllen!" Aber um etwas zu erfüllen, muss man es verstehen. Verstehst du, was Gott von dir will in dieser Etappe deines Lebens? Oder vielleicht musst du ihn fragen, um es besser zu verstehen? Wenn wir es aber verstehen, können wir mit Maria von Herzen "Ja" sagen: "Ich bin die Magd des Herrn, mir geschehe nach deinem Wort!".

3. Umsetzen. "Danach verließ sie der Engel." Und was war dann Marias erste Reaktion? Hat sie etwa allen gesagt, was passiert ist, damit alle sie loben? … Nein! In ihrer Demut ist sie zu Elisabet gegangen, um ihr zu dienen. Zu dienen! Sie ist die Mutter Gottes, die Königin des Himmels und der Erde, und sie dient. Was hat sich im Charakter Marias vor und nach der Verkündigung verändert? Nichts, sie ist gut, liebevoll, hilfsbereit, so wie früher. Nochmal, tägliche Entscheidungen haben sie zu diesem Punkt gebracht. Und wir können es auch tun. Maria wusste, wie sie die Gnade Gottes zu empfangen hatte, aber sie wusste auch, wie sie vorzugehen hatte, um diese Gnade umzusetzen, um sie an Elisabet und an uns alle weiterzugeben. Auch wir haben so viel empfangen. Wenn wir aber unsere Talente und Gnaden nicht entdecken, dann ist es schwierig, sie an andere weiterzugeben. Sollte ich dankbarer sein? Gibt es jemanden, der meine Hilfe braucht, um in Gottes Gnade zu stehen? Sollte ich auch mehr dienen, so wie Maria?

Gespräch mit Christus: Herr, hilf mir, in meinem Leben dein Wort zu hören und es so zu verstehen und zu leben wie Maria, unsere liebe Mutter es– persönlich, aber auch mit meinen Nächsten. Amen.

Vorsatz: Eine Gewissenserforschung über diese drei Tuwörter machen (zuhören, verstehen, umsetzen).

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