Mittwoch,
21. August 2024
Im Weinberg des Herrn
21. August 2024
Mittwoch der zwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Pius X., Papst
Gedenktag
Br. Sebastian Jasiorkowski LC
Mt 20,1-16a
In jener Zeit erzählte Jesus seinen Jüngern das folgende Gleichnis: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Gutsbesitzer, der früh am Morgen sein Haus verließ, um Arbeiter für seinen Weinberg anzuwerben. Er einigte sich mit den Arbeitern auf einen Denar für den Tag und schickte sie in seinen Weinberg. Um die dritte Stunde ging er wieder auf den Markt und sah andere dastehen, die keine Arbeit hatten. Er sagte zu ihnen: Geht auch ihr in meinen Weinberg! Ich werde euch geben, was recht ist. Und sie gingen. Um die sechste und um die neunte Stunde ging der Gutsherr wieder auf den Markt und machte es ebenso. Als er um die elfte Stunde noch einmal hinging, traf er wieder einige, die dort herumstanden. Er sagte zu ihnen: Was steht ihr hier den ganzen Tag untätig herum? Sie antworteten: Niemand hat uns angeworben. Da sagte er zu ihnen: Geht auch ihr in meinen Weinberg! Als es nun Abend geworden war, sagte der Besitzer des Weinbergs zu seinem Verwalter: Ruf die Arbeiter, und zahl ihnen den Lohn aus, angefangen bei den Letzten, bis hin zu den Ersten. Da kamen die Männer, die er um die elfte Stunde angeworben hatte, und jeder erhielt einen Denar. Als dann die Ersten an der Reihe waren, glaubten sie, mehr zu bekommen. Aber auch sie erhielten nur einen Denar. Da begannen sie, über den Gutsherrn zu murren, und sagten: Diese letzten haben nur eine Stunde gearbeitet, und du hast sie uns gleichgestellt; wir aber haben den ganzen Tag über die Last der Arbeit und die Hitze ertragen. Da erwiderte er einem von ihnen: Mein Freund, dir geschieht kein Unrecht. Hast du nicht einen Denar mit mir vereinbart? Nimm dein Geld und geh! Ich will dem Letzten ebenso viel geben wie dir. Darf ich mit dem, was mir gehört, nicht tun, was ich will? Oder bist du neidisch, weil ich (zu anderen) gütig bin? So werden die Letzten die Ersten sein.
Einführendes Gebet: Herr, hilf mir, meine Familie und Verwandten zu entdecken und das größte Geschenk in meinem Leben – dass du bei mir bist und mich bei dir haben willst.
Bitte: Herr, öffne meine Augen für das Wichtigste in meinem Leben, und mehre meinen Glauben.
1. Die Einladung. In diesem Gleichnis über das Himmelreich, zeichnet Jesus uns Gott als Besitzer eines Weinbergs. In der von Gott erschaffenen Welt (Weinberg) gibt es immer viel zu tun. Wir sehen es um uns herum – so viele Menschen, die Gott nicht kennen, es fehlt so sehr an Liebe in unserer Gesellschaft, es gibt so viele Leute, die verletzt sind. Es gibt einen Missionsauftrag, eine Arbeit von höchster Wichtigkeit, und Gott selbst kommt zu dir und lädt dich dazu ein, sie auf dich zu nehmen. Die Initiative kommt von Gott, aber die Antwort von dir – "Willst du für Gott arbeiten? Für ihn leben?" Die Frage ist nicht für morgen, für die Zukunft bestimmt. Im Gleichnis, hat der Besitzer die Leute für den gleichen Tag eingestellt. Gott befragt auch dich nicht auf Zukunft hin, sondern ob du mit ihm diesen Tag, heute, jetzt, verbringen und für ihn arbeiten willst.
2. Was ist besser: Untätigkeit, oder Arbeit? Aber was bedeutet es genau, für Gott zu arbeiten? Nur gut zu sein, oder die Kirchensteuer zu bezahlen …? Gehen wir tiefer! Ich glaube, dass es für jeden etwas anderes bedeutet. Für Gott zu arbeiten bedeutet für uns alle, ihm unsere Zeit zu geben und den Sinn des Lebens zu entdecken. Jeder Arbeiter im Gleichnis war untätig, d.h. bis der Herr gekommen war, hatte ihr Leben keinen Sinn. Unser Leben hat ohne Gott kein Sinn, keinen Zweck – warum? Weil unsere Herzen immer nach mehr verlangen! Wenn das Leben zu Ende ist, wollen wir mehr Leben! Und es ist richtig, denn Gott will uns die Fülle des Lebens geben – das Himmelreich. Von Gott gerufen zu werden, um mit ihm in seinem Weinberg zu arbeiten, bedeutet, den Sinn des Lebens zu finden – es ist ein Geschenk für jeden, für dich!
3. Der Geber oder die Geschenke? Geht Gott gerecht mit den Arbeitern um? – Das ist wahrscheinlich unsere erste Frage nach der Lesung. Warum bekommen alle das Gleiche, wenn bestimmte Leute mehr gearbeitet haben? Das Gleichnis vom verlorenen Sohn kann uns helfen, die Gerechtigkeit Gottes besser zu verstehen. Der Vater sagt zum älteren Sohn, das größte Geschenk sei gewesen, immer bei ihm geblieben zu sein. Deswegen hatte der jüngere Sohn die ganze Zeit seiner Abwesenheit ohne Sinn gelebt. Der älteste Sohn jedoch immer. In der gleichen Art und Weise hatten die Arbeiter, die den ganzen Tag beim Herrn geblieben sind, immer den Sinn des Lebens - er war das Wichtigste! Was später kam, die materiellen Dinge waren sekundär! Der Herr will, dass wir die geistliche Armut leben: Indem wir glücklich sind nicht wegen der Geschenke, sondern weil wir mit dem Geber – mit dem Vater selbst – zusammen sind. Das ist das Wichtigste und das größte Geschenk! Genauso wollen auch kleine Kinder kein Geld. Sie sind nicht mit Spielzeugen am glücklichsten, sondern dann, wenn sie am Ende des Tages, mit Papa und Mama zusammen sind.
Gespräch mit Christus: Mein lieber Vater im Himmel, hilf mir, an diesem Tag das Geschenk deiner Gegenwart neu zu entdecken. Danke, dass du mich in Liebe und Vertrauen berufen hast, Arbeiter in deinem Weinberg, dein Apostel, zu werden. Amen.
Vorsatz: Einen Moment während des Tages nehmen, um allein oder zusammen mit jemandem Gott zu danken für jedes Geschenk, besonders für den Glauben und für seine Gegenwart in meinem Leben.