Sonntag,
18. August 2024
Verlangen, was von Gott kommt, nicht von der Welt
18. August 2024
Zwanzigster Sonntag im Jahreskreis
Hl. Helena, Kaiserin
Br. Sebastian Jasiorkowski LC
Joh 6,51-58
In jener Zeit sprach Jesus zu der Menge: Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben. Das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch für das Leben der Welt. Da stritten sich die Juden und sagten: Wie kann er uns sein Fleisch zu essen geben? Jesus sagte zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht esst und sein Blut nicht trinkt, habt ihr das Leben nicht in euch. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat das ewige Leben und ich werde ihn auferwecken am Jüngsten Tag. Denn mein Fleisch ist wahrhaft eine Speise und mein Blut ist wahrhaft ein Trank. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in mir und ich bleibe in ihm. Wie mich der lebendige Vater gesandt hat und wie ich durch den Vater lebe, so wird jeder, der mich isst, durch mich leben. Dies ist das Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Es ist nicht wie das Brot, das die Väter gegessen haben, sie sind gestorben. Wer aber dieses Brot isst, wird leben in Ewigkeit.
Einführendes Gebet: Herr, komm, erleuchte unsere Herzen, zeige uns, dass du das lebendige Brot bist, nach dem wir verlangen. Hilf uns, deine Worte heute mit der Einfachheit und dem Vertrauen eines Kindes zu empfangen. Du bist Gott, du weißt alles, du weißt, dass wir dich brauchen. Herr, ich vertraue auf dich!
Bitte: Heute können wir dieses Gebet für Menschen aufopfern, die Depressionen haben. Wir beten für ihre Hoffnung, für die Erkenntnis, dass der Herr ihre Herzen und Verlangen kennt. Dass er in seiner Weisheit für uns alle einen wunderbaren Plan hat.
1. "Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben." Unmittelbar vorher hatte der Herr Brot vermehrt, um die Menschenmenge zu ernähren, die ihm bis in die Wüste gefolgt war. Das Problem, das hier angesprochen wird, lautet wie folgt: Wir geben uns oft damit zufrieden und suchen nicht weiter, wenn wir in unserem Leben ein Geschenk von Gott bekommen - Heilung von einer Krankheit, eine gute Note in der Schule, eine Gehaltserhöhung bei der Arbeit. Und so folgen wir Jesus nach, solange alles gut geht, aber eben nur, um an Irdischem "satt zu werden". Wir sind hungrig und durstig nach Erfolg und Zufriedenheit und wünschen uns in unserem Leben eine ruhige, überschaubare Situation. Aber der heilige Augustinus sagte, nachdem er viele materielle und körperliche Genüsse durchlaufen hatte, dass "unser Herz nicht zur Ruhe kommt, bis es im Herrn ruht". Von den Appetithäppchen, die Gott, der Herr, uns in seiner Güte schenkt, wird unser Herz nie satt werden. Vielmehr weckt Jesus in uns den Appetit nach mehr - aber zu welchem Zweck genau?
2. "Denn mein Fleisch ist wahrhaft eine Speise." Jesus kennt unsere Herzen besser als wir selbst. Er kennt unsere Geschichte, unsere Sehnsüchte, er sagt sogar, die Anzahl der Haare auf unserem Kopf ist gezählt, zu unserer Beruhigung heißt das: "Ich kenne dich!". Vertraue also auf Gottes Weisheit, denn du siehst wenig und weißt wenig, aber … er weiß alles. Du hast viele Sorgen, viele Zweifel, aber Jesus will mehr für dich. MEHR! Deshalb gibt er uns in seiner Weisheit immer wieder vieles nicht, von dem wir glauben, dass wir es brauchen, und sagt: "Noch nicht, vertrau mir, es ist besser so. Die Zeit wird kommen." In diesem Sinne sagt Jesus vorher: "Eure Väter haben in der Wüste Manna gegessen, aber sie sind gestorben ... Ich aber bin das Brot des Lebens!" Das gibt uns Jesus: sich selbst. MEHR!
3. Neue Nahrung. Wozu brauche ich diese ungestillte Sehnsucht des Herzens, die weder Sex, noch Vergnügungen, noch Alkohol, noch irgendetwas anderes stillen kann? Was ist der Sinn dieses "seltsam unnötigen Geschenks" von Gott, denn offenbar ist Jesus zu uns gekommen und hat sich selbst verlassen? Nun, Gott schenkt für die Zukunft! In einer Predigt von Pater Pawlukiewicz, einem polnischen Priester, hörte ich folgende Geschichte: Man stelle sich ein Kind im Mutterleib vor, das seine Gedanken ausdrücken könnte und sagen würde: "Hier ist es gut und warm, wenn auch ein bisschen eng. Eigentlich wäre es besser, wenn man mir Arme und Beine abschneiden würde, denn ich benutze sie sowieso nicht, und es wäre mehr Platz ... Diese Nabelschnur ist das einzig Brauchbare, es wäre schön, sie zu verbreitern." Jeder von uns würde sagen: "Du Dummerchen, du brauchst die Arme und Beine, und die Nabelschnur wird abgeschnitten, weil sie im Weg ist!" Der weise Gott, der Vater, sagt uns das Gleiche - dieser Durst des Herzens, dieser Hunger, wird dir in der Zukunft nützlich sein, für das ewige Leben. Denn jetzt bekommt ihr durch die Nabelschnur Freude und Genuss von dieser Welt, die euch mit mir verbinden. Aber in der Zukunft, wird sie abgeschnitten und ich werde euch, je nach der Tiefe eures Verlangens, mit meiner Gegenwart, mit meiner Liebe sättigen können. Deshalb dürstet, lasst euch nicht von den Dingen dieser Welt sättigen - lasst zu, dass sie euren Appetit auf den Himmel wecken. Verlangt nach dem, was von Gott kommt, und nicht von der Welt!
Gespräch mit Christus: Gott, ich danke dir für meine Sehnsüchte. Hilf mir, mich nicht von den Freuden dieser Welt in Bann schlagen zu lassen, aber in allem dir zu danken und nur mehr nach deiner Liebe zu verlangen. Amen.
Vorsatz: Nach der heiligen Kommunion im inneren Gebet all meine Sehnsüchte ausdrücken, um mich an das tiefe Verlangen in mir zu erinnern, Gottes Liebe zu empfangen und zu besitzen. "Ich will dich, o Herr!"