Mittwoch,
5. Juni 2024
Freunde
5. Juni 2024
Mittwoch der neunten Woche im Jahreskreis
Hl. Bonifatius, Bischof, Glaubensbote, Märtyrer
Gedenktag
Dr. Christoph Kunkel
Joh 15,14-16a.18-20
In jenen Tagen sprach Jesus zu seinen Jüngern: Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch auftrage. Ich nenne euch nicht mehr Knechte; denn der Knecht weiß nicht, was sein Herr tut. Vielmehr habe ich euch Freunde genannt; denn ich habe euch alles mitgeteilt, was ich von meinem Vater gehört habe. Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und dazu bestimmt, dass ihr euch aufmacht und Frucht bringt und dass eure Frucht bleibt. Wenn die Welt euch hasst, dann wisst, dass sie mich schon vor euch gehasst hat. Wenn ihr von der Welt stammen würdet, würde die Welt euch als ihr Eigentum lieben. Aber weil ihr nicht von der Welt stammt, sondern weil ich euch aus der Welt erwählt habe, darum hasst euch die Welt. Denkt an das Wort, das ich euch gesagt habe: Der Sklave ist nicht größer als sein Herr. Wenn sie mich verfolgt haben, werden sie auch euch verfolgen; wenn sie an meinem Wort festgehalten haben, werden sie auch an eurem Wort festhalten.
Einführendes Gebet: Ich danke dir, Herr, für deine ungeteilte Liebe. Ich danke dir für dein bedingungsloses Stehen zu mir.
Bitte: HERR, lass mich meinen Glauben deutlicher zu erkennen geben.
1. Das schwache und das starke Zeugnis. Wie oft habe ich heute wie auch an den Tagen vorher den Hahn dreimal krähen hören und Jesus durch Schweigen, Nichtbekennen und Nicht-an-IHN-denken verraten! Jederzeit nennt er mich Freund und nicht Knecht, sagt mir, was ihm der Vater sagt. Aber aus Angst vor Ablehnung, Befremden oder Verachtung verschweige ich IHN vor anderen Menschen, verweile nur selten im kurzen Gebet in den Arbeitspausen, um frommer zurückzukehren. An eine Bonifatius-Nachfolge, an diesen Schutzpatron erinnert heute die Kirche, ist da gar nicht zu denken. Er, der sich predigend unter die Friesen begab und dort seinen Tod fand, vorher im Frankenreich bei den Chatten eine heilig verehrte Eiche fällte; ich dagegen ein Mitläufer mit Betrübnis über die eigene Schwäche. Und dennoch nennt mich Jesus Freund... Die Missstände in unserer Kirche liegen in jedem Einzelnen von uns. Ein gläubiges Miteinander-Sprechen, ein offenes Beten: als Freunde sollten wir uns vertrauen.
2. Jesus, lass deine Radikalität in meine Entscheidung hineinspielen. Und es geht um unseren Glauben. Bin ich davon überzeugt, dass Gott in diese Welt hineinwirkt, trotz aller sichtbaren Missstände? Wie erkläre ich mir all das, was schief läuft in Gottes Erdenkreis? Ich weiß von Jesu Martyrium, und wie bin ich da hinein gewoben mit meinem ängstlichen Zurückschrecken. Auf meinen lauten, fröhlichen Kindergeburtstag hätte ich solch ein Weich-Ei wie mich nie eingeladen. Doch Jesus lässt nicht von mir, auch wenn ich auf Zeit spiele, etwa: "Ich werde im Alter im Glauben bestimmt noch wachsen, auch wenn´s jetzt noch hie und da so gar nicht klappen will. Alles braucht ja seine Zeit." Doch wie lange währt unsere Zeit hier auf Erden und wie sieht der Schluss aus? Und so plätschert alles dahin. Und doch: Jesus ist mein Bruder und HERR.
3. Ungeteilte Liebe. Wenn ich mich von Jesu Herz ansprechen und betreffen lasse, wenn ich mich daran erinnere, welch ungeheure Sehnsucht ihn nach meiner Liebe erfüllt, so dass er mir "befiehlt" ihn zu lieben: von ganzem Herzen, mit ganzer Seele, mit all meiner Kraft und all meinen Gedanken… dann wird mir klar, dass er in mir nach ungeteilter Liebe sucht. Und ich will mich wieder seinem Anspruch stellen.
Gespräch mit Christus: Herr, heute will ich vor deiner Liebe nicht fliehen und meine Antwort geben. Ehrlichen Herzens. Hilf mir dabei!
Vorsatz: Meinen Glauben offener bekennen, die Gebetslektüre vertiefen.