Montag,
3. Juni 2024
Gottes Anteil
3. Juni 2024
Montag der neunten Woche im Jahreskreis
Hl. Karl Lwanga und Gefährten, Märtyrer
Gedenktag
Dr. Christoph Kunkel
Mk 12,1-12
In jener Zeit begann Jesus zu den Hohenpriestern, den Schriftgelehrten und den Ältesten in Form von Gleichnissen zu reden. Er sagte: Ein Mann legte einen Weinberg an, zog ringsherum einen Zaun, hob eine Kelter aus und baute einen Turm. Dann verpachtete er den Weinberg an Winzer und reiste in ein anderes Land. Als nun die Zeit dafür gekommen war, schickte er einen Knecht zu den Winzern, um bei ihnen seinen Anteil an den Früchten des Weinbergs holen zu lassen. Sie aber packten und prügelten ihn und jagten ihn mit leeren Händen fort. Darauf schickte er einen anderen Knecht zu ihnen; auch ihn misshandelten und beschimpften sie. Als er einen dritten schickte, brachten sie ihn um. Ähnlich ging es vielen anderen; die einen wurden geprügelt, die andern umgebracht. Schließlich blieb ihm nur noch einer: sein geliebter Sohn. Ihn sandte er als Letzten zu ihnen, denn er dachte: Vor meinem Sohn werden sie Achtung haben. Die Winzer aber sagten zueinander: Das ist der Erbe. Auf, wir wollen ihn töten, dann gehört sein Erbgut uns. Und sie packten ihn und brachten ihn um und warfen ihn aus dem Weinberg hinaus. Was wird nun der Besitzer des Weinbergs tun? Er wird kommen und die Winzer töten und den Weinberg anderen geben. Habt ihr nicht das Schriftwort gelesen: Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, er ist zum Eckstein geworden; das hat der Herr vollbracht, vor unseren Augen geschah dieses Wunder? Daraufhin hätten sie Jesus gern verhaften lassen; aber sie fürchteten die Menge. Denn sie hatten gemerkt, dass er mit diesem Gleichnis sie meinte. Da ließen sie ihn stehen und gingen weg.
Einführendes Gebet: Vater, voller Respekt schickst du uns deine Propheten und zuletzt deinen Sohn. Sie klopfen auch bei mir an und fordern voll Demut, aber mit Bestimmtheit, deinen Anteil ein. Lass mich die Schönheit, die Wahrheit und den Ernst dieses Bildes im Glauben annehmen und es mit Hoffnung, Liebe und Leidenschaft leben.
Bitte: HERR, nimm meine Ernteabgabe an und lass mich erkennen, dass unsere geringen Taten Teil Deines Schöpfungsplanes sind.
1. Gott möchte seinen Anteil. Klar: Jesus spricht von sich, von den Hohepriestern und Pharisäern und dass sie ihm ans Leben wollen. Und dass vor ihm in Gottes erwähltem Volk schon mancher Prophet getötet wurde, erwähnt er auch in diesem Gleichnis vom Winzer und dem verpachteten Weinberg. Gott hat also selber dieses schöne Land Kanaan, den Weinberg, gegründet und seinen Bewohnern, den Winzern, damit Raum geschaffen. Fortan wirkt ER aus der Ferne in die Arbeit der Winzer hinein. Und es ist eine gute Arbeit und eine gute Ernte. Und Gott möchte seinen Anteil daran: Bezogenheit auf IHN und Hingabe an SEINEN Willen. Ein Leben, ein Arbeiten auf IHN hin.
2. Es kündet sich Feindschaft an. Jesus weiß schon jetzt, dass es übel für ihn ausgehen wird. Die Lage spitzt sich zu. Einerseits versteht ihn das Volk und öffnet sich ihm, andererseits hassen ihn bis zum Todeswunsch die Oberen, die es nicht ertragen können, dass Jesus über seine Sohnschaft spricht. Das alles ist sehr aktuell. Selbst für manchen "aufgeklärten" Christen ist Jesus wahrlich ein großer Prophet, ein erleuchteter Lehrer und Heiler – er steht in einzigartiger Verbindung mit Gott. Doch Gott selbst ist ein anderes, höheres Wesen. Verwandtschaft besteht zumindest gedanklich.
3. Sein Anteil. Wenn aber der Winzersohn in unseren Weinberg kommt, will er nicht seinen Zehnten abkassieren. Wenn er kommt, begreifst du, dass alles vom VATER gemacht und uns überlassen wird, zu einer weiteren neuen Ernte, die wir als Geschöpfe dem Schöpfer darbringen. Unser Dank ist unser tiefes Begreifen, er entsteht als Antwort aus dem Glauben, und das ist SEIN Anteil an der Ernte. Mit jedem Apfel, den wir essen, in jeder Rose, deren Duft und Wachstum wir bewundern, können wir dem Schöpfer seinen Anteil geben. Indem wir verstehen, dass an dieser alltäglichen Frucht oder dieser Blume alles so unfasslich fein gefügt ist, dass die Natur es aus sich und ihren Kräften heraus niemals so erschaffen konnte. Jeder Blick in die Schöpfung lässt uns den Schöpfer dahinter und darin erahnen. So wollen wir IHN in uns aufnehmen und IHM mit Dank und Bewunderung seinen Teil an der Ernte geben.
Gespräch mit Christus: Herr, ich möchte dir danken für den verantwortlichen Dienst, den du mir an der Schöpfung zu verrichten gegeben hast. Im Kirchenlied klingt es an: "Was ihnen der König gegeben, ist keinem als ihnen nur selber bekannt. Was niemand verspüret, was niemand berühret, hat ihre erleuchteten Sinne gezieret und sie zu der göttlichen Würde geführt."
Vorsatz: Im Menschenwerk und der Welt um uns herum die Spuren des Schöpfers suchen und danken für deren unermessliche Güte. In Jesus den annehmen, der unser Tun und Denken wieder auf den VATER richten will und uns zusammentun mit anderen Gläubigen.