Tägliche Meditationen
X

Sonntag,
2. Juni 2024

Für den Menschen da

2. Juni 2024

Neunter Sonntag im Jahreskreis
Hll. Marcellinus und Petrus, Märtyrer

Dr. Christoph Kunkel

Mk 2,23-3,6
An einem Sabbat ging Jesus durch die Kornfelder und unterwegs rissen seine Jünger Ähren ab. Da sagten die Pharisäer zu ihm: Sieh dir an, was sie tun! Das ist doch am Sabbat nicht erlaubt. Er antwortete: Habt ihr nie gelesen, was David getan hat, als er und seine Begleiter hungrig waren und nichts zu essen hatten, wie er zur Zeit des Hohepriesters Ábjatar in das Haus Gottes ging und die Schaubrote aß, die außer den Priestern niemand essen darf, und auch seinen Begleitern davon gab? Und Jesus sagte zu ihnen: Der Sabbat wurde für den Menschen gemacht, nicht der Mensch für den Sabbat. Deshalb ist der Menschensohn Herr auch über den Sabbat. Als er wieder in die Synagoge ging, war dort ein Mann mit einer verdorrten Hand. Und sie gaben Acht, ob Jesus ihn am Sabbat heilen werde; sie suchten nämlich einen Grund zur Anklage gegen ihn. Da sagte er zu dem Mann mit der verdorrten Hand: Steh auf und stell dich in die Mitte! Und zu den anderen sagte er: Was ist am Sabbat erlaubt – Gutes zu tun oder Böses, ein Leben zu retten oder es zu vernichten? Sie aber schwiegen. Und er sah sie der Reihe nach an, voll Zorn und Trauer über ihr verstocktes Herz, und sagte zu dem Mann: Streck deine Hand aus! Er streckte sie aus und seine Hand wurde wiederhergestellt. Da gingen die Pharisäer hinaus und fassten zusammen mit den Anhängern des Herodes den Beschluss, Jesus umzubringen.

Einführendes Gebet: Jesus, du stehst vor mir. Ich bitte dich, führe mich ein in das Geheimnis des rechten Fastens und der Verherrlichung Gottes. Jesus, ich möchte dir begegnen. Leite mich auf deinem Weg. Maria, lehre mich, am Wort Jesu ständig festzuhalten.

Bitte: "Der Sabbat ist für den Menschen da." – HERR, lass mich erkennen und prüfen, ob ich den Sonntag in rechter Gottbezogenheit lebe und verzeih mir meine Leichtfertigkeit.

1. Für den Menschen da. Was sollen wir damit anfangen? Jesus schaut zu, wie seine Jünger Ähren ausreißen und er lässt sie gewähren. Sie essen davon, weil sie Hunger haben, worin die Pharisäer das Brechen eines Sabbatgebots sehen. Tatsächlich wünscht Gott gemäß der Schrift (Deuteronomium 5,12-15), dass alle Arbeit und Mühe an dem Heiligen Tag ruhen möge. Die von den Pharisäern ins Kategorische getriebenen Fastenregeln brechen nun die frommen Männer (mit Verweis auf eine Schriftstelle zu König David). Und auch später und viel krasser bricht Jesus das Sabbatgebot, indem er einen Mann mit einer "verdorrten" Hand just am Sabbat heilt. Alles, weil der Sabbat für den Menschen und nicht der Mensch für den Sabbat da ist, weil Liebe keinen Kalender kennt.

2. Uns als Kinder seiner Schöpfung verstehen. Was heißt das? Ist es also okay, wenn wir verkaufsoffene Sonntage haben oder uns sonntags jede Form von Freizeitvergnügen vergönnen? Ist das der für den Menschen gemachte Sabbat à la Nazarener? Das wäre wahrlich zu oberflächlich. Als Christen müssen wir aber in solcher unruhigen und unfrommen Welt leben. Schon lange ist selbst in gläubigen Familien das Innehalten als "Seine Kinder in Seiner Schöpfung" vergessen. Ich lebe vor IHM und suche doch den Weg zu IHM nicht mehr, ich sündige und spreche mit Jesus auch nicht mehr über meine Sünden: am Sonntag hätten wir gemeinsam Zeit, Umkehr tut Not. Ein Besuch der Heiligen Messe kann Erlösung bringen.

3. Uns als Kinder seiner neuen Schöpfung verstehen. Sowohl die körperliche Heilung eines Menschen als auch die Nahrungsaufnahme sind Zeichen, an denen erkennbar werden soll, wie Gott zu unserem Heil wirkt. Es sind Zeichen der Hoffnung, um die wir nicht betrogen werden sollen. Denn oberstes Gesetz in der Kirche ist das Heil der Seelen in der neuen Schöpfung, auf die wir uns alle voll Hoffnung zubewegen dürfen.

Gespräch mit Christus: Herr, hilf mir, mich in dieser Welt ganz im Glauben zu bewegen. Mehre meinen Glauben, stärke meine Hoffnung und entzünde meine Liebe.

Vorsatz: Stilles Innehalten in der Suche nach Gott in Gemeinschaft mit meinen Leuten. Am Sonntag die kommende Woche mehr aus dem Glauben gelebt wünschen, planen und es in der Woche versuchen.

Archiv

Tägliche Meditationen