Freitag,
20. Oktober 2023
Die Heuchelei
20. Oktober 2023
Freitag der achtundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Wendelin, Einsiedler
Br. Valentin Schmidts LC
Lk 12,1-7
In jener Zeit strömten Tausende von Menschen zusammen, so dass es ein gefährliches Gedränge gab. Jesus wandte sich zuerst an seine Jünger und sagte: Hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer, das heißt vor der Heuchelei. Nichts ist verhüllt, was nicht enthüllt wird, und nichts ist verborgen, was nicht bekannt wird. Deshalb wird man alles, was ihr im Dunkeln redet, am hellen Tag hören, und was ihr einander hinter verschlossenen Türen ins Ohr flüstert, das wird man auf den Dächern verkünden. Euch aber, meinen Freunden, sage ich: Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, euch aber sonst nichts tun können. Ich will euch zeigen, wen ihr fürchten sollt: Fürchtet euch vor dem, der nicht nur töten kann, sondern die Macht hat, euch auch noch in die Hölle zu werfen. Ja, das sage ich euch: Ihn sollt ihr fürchten. Verkauft man nicht fünf Spatzen für ein paar Pfennig? Und doch vergisst Gott nicht einen von ihnen. Bei euch aber sind sogar die Haare auf dem Kopf alle gezählt. Fürchtet euch nicht! Ihr seid mehr wert als viele Spatzen.
Einführendes Gebet: Danke, mein Herr, dass ich diese Zeit jetzt mit dir verbringen darf. Danke für mein Leben, meine Familie, meinen Beruf, meinen Glauben… Du hast mich so reich beschenkt in meinem Leben und tust es auch heute und für immer. Dankbar halte ich dir mein Herz hin und bitte dich auch, immer mehr entdecken zu dürfen, worin du mir deine Liebe beweist.
Bitte: Ich bitte dich um die Gnade der Aufrichtigkeit mir selbst gegenüber und darum, konsequent mit deiner Gnade an meiner eigenen Heiligung mitarbeiten zu wollen.
1. Der Sauerteig der Pharisäer. Jesus spricht hier zunächst zu seinen Aposteln und warnt sie vor der Heuchelei. Sie stellt besonders für diejenigen eine Gefahr dar, die Führungspositionen einnehmen und ständig versucht sein könnten, nur ein gutes Bild von sich abzugeben, anstatt authentisch zu leben. Wir wissen aus eigener Erfahrung, welche Skandale daraus erwachsen können. Ja, die Kirche ist davon nicht verschont. Beten wir also für unsere Hirten, damit sie nicht dem Sauerteig der Pharisäer verfallen – hüten wir uns selbst davor und danken wir dem Herrn, dass er uns in seiner Barmherzigkeit aus diesem Übel herausholt und bewahren will.
2. "Ich will euch zeigen, wen ihr fürchten sollt." Auch hier sind Jesu Worte wieder klar und deutlich. Die Heuchelei kann vielleicht eine Zeitlang verborgen bleiben, aber irgendwann wird man ihre Konsequenzen zu spüren bekommen – spätestens nach dem Tod, denn die Wahrheit kommt immer ans Licht! Wie ernst nehme ich das? Wenn Jesus uns schon so oft vor der Hölle warnt, dann wollen wir ihm auch glauben und entsprechend handeln.
3. "Fürchtet euch nicht!" Zum Glück versichert uns Jesus auch, dass wir keine Angst zu haben brauchen. Gott führt und schützt uns in seiner liebenden Vorsehung. Solange wir also auf ihn vertrauen und demütig versuchen, seinen Willen zu erfüllen – jeden Tag aufs Neue –, wird es in unserem Leben immer mehr Grund zu Freude und Zuversicht geben als zu Angst und Trauer.
Gespräch mit Christus: "Denn das Wort des Herrn ist redlich, all sein Tun ist verlässlich. Er liebt Gerechtigkeit und Recht, erfüllt von der Huld des Herrn ist die Erde" (Ps 33). Herr, ich will an deiner Gerechtigkeit teilhaben und dich so für die Menschen sichtbar machen. Bitte steh mir bei.
Vorsatz: Ich will irgendein Verhalten anpacken, durch das meine Taten normalerweise nicht dem Evangelium entsprechen, und es zumindest heute dem Handeln Jesu angleichen.