Montag,
23. März 2020
Unsere Wege sind nicht seine Wege
Montag der vierten Woche der Fastenzeit
Hl. Turibio von Mogrovejo, Bischof
P. Štefan Kavecký LC
Joh 4,43-54
In jener Zeit ging Jesus von Samaria nach Galiläa. Er selbst hatte bestätigt: Ein
Prophet wird in seiner eigenen Heimat nicht geehrt. Als er nun nach Galiläa kam, nahmen ihn die Galiläer
auf, weil sie alles gesehen hatten, was er in Jerusalem während des Festes getan hatte; denn auch sie waren
zum Fest gekommen. Jesus kam wieder nach Kana in Galiläa, wo er das Wasser in Wein verwandelt hatte. In
Kafarnaum lebte ein königlicher Beamter; dessen Sohn war krank. Als er hörte, dass Jesus von Judäa nach
Galiläa gekommen war, suchte er ihn auf und bat ihn, herabzukommen und seinen Sohn zu heilen; denn er lag im
Sterben. Da sagte Jesus zu ihm: Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder seht, glaubt ihr nicht. Der Beamte bat
ihn: Herr, komm herab, ehe mein Kind stirbt. Jesus erwiderte ihm: Geh, dein Sohn lebt! Der Mann glaubte dem
Wort, das Jesus zu ihm gesagt hatte, und machte sich auf den Weg. Noch während er unterwegs war, kamen ihm
seine Diener entgegen und sagten: Dein Junge lebt. Da fragte er sie genau nach der Stunde, in der die
Besserung eingetreten war. Sie antworteten: Gestern in der siebten Stunde ist das Fieber von ihm gewichen.
Da erkannte der Vater, dass es genau zu der Stunde war, als Jesus zu ihm gesagt hatte: Dein Sohn lebt. Und
er wurde gläubig mit seinem ganzen Haus. So tat Jesus sein zweites Zeichen, und zwar nachdem er von Judäa
nach Galiläa gekommen war.
Einführendes Gebet: Jesus, bitte erlaube mir, in deine Gegenwart einzutreten. Nimm alles von mir, was mich von dir trennen könnte: Ablenkungen, Unwille, Unruhe… Bitte, reinige mein Herz.
Bitte: Bitte, stärke mein Vertrauen auf dich.
1. Sich auf den Weg machen. Der königliche Beamte musste sich auf einen langen Weg machen, um Jesus die Bitte vortragen zu können. Er wurde ihm aber nicht lang, weil er es aus Liebe zu seinem Sohn tat, der sich in Lebensgefahr befand. Jesus war für ihn die letzte Hoffnung gewesen. Obwohl er ein wichtiger Mann war, der viel Geld und viele Diener besaß, musste er persönlich vor Gott hintreten.
2. Jesus kam nicht mit. Im Johannesevangelium endet fast jedes Wunder mit der Glaubensaussage, dass Jesus der Sohn Gottes ist. Wir würden es vielleicht für angemessen halten, dass Jesus alles stehen und liegen lässt und mitkommt, um diesem Jungen aus seiner Not zu helfen. Das geschieht aber nicht. Es scheint, dass Jesus den Beamten etwas gefühllos behandelt. Geh, dein Kind lebt! Keine Ermutigung, kein Mitleid… aber eine klare Aussage.
3. Happy End. Die Diener eilten dem Beamten entgegen, um ihm zu sagen, dass sein Kind lebt. Die Reise hatte sich damit schon einmal gelohnt, aber das Evangelium spricht auch noch davon, dass er selber und sein ganzes Haus den Glauben angenommen haben. Jesus hatte ihn nicht im Stich gelassen, und er hatte nun erfahren, was er vorher nur erahnen konnte.
Gespräch mit Christus: Jesus, es gibt viele Sorgen, mit denen wir nicht umzugehen wissen. Der Beamte wusste, dass er sich an dich wenden kann. Ich komme heute auch zu dir. Jesus, ich möchte, dass du weißt, dass ich ganz fest mit dir rechne.
Vorsatz: Einen neuen Akt des Vertrauens auf Gott wagen.