Samstag,
25. Mai 2019
Der Hass der Welt kann Jesus nicht stoppen
Samstag der fünften Woche der Osterzeit
Hl. Beda der Ehrwürdige, Ordenspriester, Kirchenlehrer
Hl. Gregor VII., Papst
Hl. Maria Magdalena von Pazzi, Ordensfrau
Anton Stehmer
Joh 15,18-21
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn die Welt euch hasst, dann wisst,
dass sie mich schon vor euch gehasst hat. Wenn ihr von der Welt stammen würdet, würde die Welt euch als ihr
Eigentum lieben. Aber weil ihr nicht von der Welt stammt, sondern weil ich euch aus der Welt erwählt habe,
darum hasst euch die Welt. Denkt an das Wort, das ich euch gesagt habe: Der Sklave ist nicht größer als sein
Herr. Wenn sie mich verfolgt haben, werden sie auch euch verfolgen; wenn sie an meinem Wort festgehalten
haben, werden sie auch an eurem Wort festhalten. Das alles werden sie euch um meines Namens willen antun;
denn sie kennen den nicht, der mich gesandt hat.
Einführendes Gebet: Jesus, mein Freund, wie herrlich bist du. So wie ich bin, darf ich zu dir kommen, mit dir reden und auf dich hören. Danke, dass du mich nun in deine Gemeinschaft mit dem Vater und dem Heiligen Geist führst.
Bitte: Heiliger Geist, bitte inspiriere und leite mich nun bei meiner Betrachtung. Maria, bitte für mich.
1. Wenn die Welt euch hasst… Jesus sagte seinen Jüngern klipp und klar, dass sie von der Welt gehasst werden würden. Hass ist ein sehr harter Ausdruck. Jesus nachzufolgen, hat seinen Preis. Ein Jünger Jesu muss bereit sein, diesen Preis zu bezahlen. Jesus hat den höchsten Preis dafür bezahlt! Er hat aber dafür auch den höchsten Lohn erhalten!Warum hasst die Welt die Christen? Jesus sagt, weil die Menschen, die von der Welt sind, den Vater nicht kennen. Nun wird ganz klar, warum Christen das Wort Gottes weiter geben müssen. Nur die Liebe kann den Hass überwinden. Und der Vater liebt die Menschen. Inmitten des Hasses sollen die Jünger Boten der Liebe sein.
2. Wenn ihr von der Welt stammen würdet… Wir Menschen versuchen, uns in dieser Welt ein kleines Paradies zu bauen. Es scheint bei manchen zu klappen. Wenn aber Christen glauben, dass sie sich hier in der Welt ein solches Paradies mit Gottes Hilfe schaffen können, müssen sie sich die Frage gefallen lassen, ob sie damit nicht die Welt mehr lieben. Die Welt mehr lieben, bedeutet, dass man immer mehr Kompromisse eingeht, um von den Menschen geliebt zu werden. Ein Beispiel dafür ist die Zeit Noahs oder Jesajas. In der Zeit Noahs kam die Sintflut, weil die Bosheit unter den Menschen immer mehr zunahm (Gen 6,5). Scheinbar große Männer ("Gottessöhne") suchten sich attraktive "Menschentöchter" und schufen sich einen Namen. Der scheinbare Erfolg war aber ohne Gottesfurcht errungen. Die Zeit Jesajas war charakterisiert von einer kompromissbereiten religiösen Gesellschaft. Sie glaubte, dass ihr Gottesdienst dem Herrn gefallen müsse, er erregte aber nur sein Missfallen und endete in einer nationalen Katastrophe.
3. Der Sklave ist nicht größer als sein Herr. Wenn wir spüren, dass wir wegen unseres Glaubens an Jesus abgelehnt, verspottet, ja sogar gehasst werden, dann sollen wir uns nicht grämen, sondern sagen: Ja, nun bin ich ein Jünger Jesu! Das wahrhaftige Bekenntnis zu Jesus ruft in der Welt bei den einen Menschen Hass und bei den anderen Liebe hervor. Die einen werden das Wort annehmen, die anderen ablehnen und sogar bekämpfen. Es braucht Mut, als Jünger Jesus zu leben! Lesen wir nochmals Joh 15,1-15. Jünger Jesu bringen Frucht in einer ihnen feindlich gesinnten Welt.
Gespräch mit Christus: Jesus, so gerne wünschte ich mir ein kleines Paradies herbei. Du aber sprichst vom Hass der Welt. Ja, ich muss die Realität akzeptieren, denn nur so kann ich Frucht bringen. Jesus, danke dass du mir in diesem geistlichen Kampf hilfst. Nicht der Hass hat das letzte Wort, sondern die Liebe.
Vorsatz: Habe ich diese Tage vielleicht irgendwo einen faulen Kompromiss geschlossen? Dann wende ich mich davon ab.