Donnerstag,
14. März 2019
Vertrauen lohnt sich
Donnerstag der ersten Woche in der Fastenzeit
Hl. Mathilde, Königin, Klostergründerin
Konrad
Müller OFM, Märtyrer
P. Joachim Richter LC
Mt 7,7-12
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Bittet, dann wird euch gegeben; sucht, dann
werdet ihr finden; klopft an, dann wird euch geöffnet. Denn wer bittet, der empfängt; wer sucht, der findet;
und wer anklopft, dem wird geöffnet. Oder ist einer unter euch, der seinem Sohn einen Stein gibt, wenn er um
Brot bittet, oder eine Schlange, wenn er um einen Fisch bittet? Wenn nun schon ihr, die ihr böse seid, euren
Kindern gebt, was gut ist, wie viel mehr wird euer Vater im Himmel denen Gutes geben, die ihn bitten. Alles,
was ihr also von anderen erwartet, das tut auch ihnen! Darin besteht das Gesetz und die Propheten.
Einführendes Gebet: Unser Vater im Himmel, mein Vater, ich danke dir, dass du mich aus Liebe geschaffen hast und mich fortwährend mit vielen Gaben beschenkst, mit natürlichen Gaben wie Familie, Gesundheit, Ausbildung, Arbeit, Essen, Wohnung und mit übernatürlichen Gaben wie Glaube, Hoffnung, Liebe und dem Beistand und Trost deines Heiligen Geistes.
Bitte: Ich brauche viele Dinge und wende mich im Vertrauen auf deine Zusage an dich. Ich bitte dich vor allem um … (persönliches Anliegen). Mehre mein Vertrauen. Danke.
1. Immer willkommen. Bei Gott sind wir immer willkommen. Jesus, der Sohn Gottes, ermutigt uns, mit allen unseren Anliegen und Bedürfnissen frei zu Gott zu kommen. Oft fühlen wir uns gehemmt und wagen es nicht zu vertrauen. Doch wie der beste Vater und die beste Mutter gibt Gott uns Gutes, denn er ist reine Liebe. Es würde seinem innersten Wesen widerstreben, uns gar nichts zu geben oder uns etwas zu geben, was uns schadet. Gott ist kein fernstehendes höchstes Wesen, das an unserem Leben kein Interesse zeigt und keinen Anteil nimmt, wie der Deismus behauptet. Gott ist auch keine willkürliche Macht, eine Art Schicksal, die alles von einer Sternkonstellation abhängen lässt. Sondern Gott ist der Vater Jesu und unser Vater, der uns das Leben geschenkt hat und uns alles gibt, was wir zum Leben brauchen. Bei ihm wird uns gegeben, bei ihm werden wir finden, bei ihm wird uns geöffnet.
2. Bittet. Kleine Kinder kommen oft zu ihren Eltern und betteln um etwas, was sie haben möchten. Manchmal ist es rührend mit anzusehen, wie sie bitten und sich dabei noch kleiner machen als sonst und so indirekt ihre eigene Bedürftigkeit und die Größe und Souveränität der Eltern anerkennen. Die Kinder geben uns ein Beispiel für unsere Haltung vor Gott. Wenn wir bedenken, wer Gott ist und wer wir sind, werden wir uns gerne an das Wort Jesu halten: Bittet, sucht, klopft an. Darüber sagt der heilige Augustinus: "Gott, der Herr, wünscht und will, dass wir Gnade erlangen. Er gibt seine Gnade aber nur denen, die darum bitten." Wenn wir bitten, wird uns bewusst, von wem wir die Gaben erhalten und bei wem wir uns bedanken müssen.
3. Die goldene Regel. Ich finde es interessant, dass Jesus diese beiden unterschiedlichen Themen miteinander verbindet: das Thema des Bittens und das Thema der goldenen Regel. Erst bei längerem Betrachten sehe ich den Zusammenhang: So wie wir von Gott Vater erwarten (auf eindrückliche Einladung Jesu), dass er uns gute Gaben gibt, so sollen wir die Erwartungen unserer Mitmenschen uns gegenüber nicht enttäuschen. Wir sollten Gott nachahmen, indem wir dem geben, der uns bittet, den etwas Gutes finden lassen, der suchend zu uns kommt, und dem öffnen, der bei uns anklopft. Auf diese Weise gelangt die Liebe Gottes durch uns zu anderen Menschen und wir bauen mit an einer Zivilisation der Gerechtigkeit und der Nächstenliebe.
Gespräch mit Christus: Unser Vater, wie oft lasse ich mich durch mein Misstrauen davon abhalten, bei dir anzuklopfen. Verzeih mir und lass mich werden wie ein Kind, das grenzenloses Vertrauen hat, dass sein Vater für es da ist und auf alle Fragen und Bedürfnisse eine fürsorgliche Antwort gibt.
Möglicher Vorsatz: Vielleicht habe ich in meiner Kindheit Erfahrungen gemacht (Eltern, Lehrer, Verwandte, Freunde), die es mir bis heute schwermachen, tief auf Gott zu vertrauen. Diese Erinnerungen bringe ich bei meinen nächsten Gebetszeiten bewusst vor Gott und bitte ihn um Heilung. Oder vielleicht kenne ich Menschen, denen es so geht. Dann bete ich für sie.