Mittwoch,
14. März 2018
Der Vater und der Sohn – ein Geheimnis
Mittwoch der vierten Woche in der Fastenzeit
Hl. Mathilde
Hl. Konrad Müller OFM, Märtyrer
Hl.
Eva von Lüttich
Hl. Einhard OSB, Abt
P. Klaus Einsle LC
Joh 5,17-30
In jener Zeit entgegnete Jesus den Juden: Mein Vater ist noch immer am Werk, und auch
ich bin am Werk. Darum waren die Juden noch mehr darauf aus, ihn zu töten, weil er nicht nur den Sabbat
brach, sondern auch Gott seinen Vater nannte und sich damit Gott gleichstellte. Jesus aber sagte zu ihnen:
Amen, amen, ich sage euch: Der Sohn kann nichts von sich aus tun, sondern nur, wenn er den Vater etwas tun
sieht. Was nämlich der Vater tut, das tut in gleicher Weise der Sohn. Denn der Vater liebt den Sohn und
zeigt ihm alles, was er tut, und noch größere Werke wird er ihm zeigen, so dass ihr staunen werdet. Denn wie
der Vater die Toten auferweckt und lebendig macht, so macht auch der Sohn lebendig, wen er will. Auch
richtet der Vater niemand, sondern er hat das Gericht ganz dem Sohn übertragen, damit alle den Sohn ehren,
wie sie den Vater ehren. Wer den Sohn nicht ehrt, ehrt auch den Vater nicht, der ihn gesandt hat. Amen,
amen, ich sage euch: Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, hat das ewige Leben; er kommt
nicht ins Gericht, sondern ist aus dem Tod ins Leben hinübergegangen. Amen, amen, ich sage euch: Die Stunde
kommt, und sie ist schon da, in der die Toten die Stimme des Sohnes Gottes hören werden; und alle, die sie
hören, werden leben. Denn wie der Vater das Leben in sich hat, so hat er auch dem Sohn gegeben, das Leben in
sich zu haben. Und er hat ihm Vollmacht gegeben, Gericht zu halten, weil er der Menschensohn ist. Wundert
euch nicht darüber! Die Stunde kommt, in der alle, die in den Gräbern sind, seine Stimme hören und
herauskommen werden: Die das Gute getan haben, werden zum Leben auferstehen, die das Böse getan haben, zum
Gericht. Von mir selbst aus kann ich nichts tun; ich richte, wie ich es vom Vater höre, und mein Gericht ist
gerecht, weil es mir nicht um meinen Willen geht, sondern um den Willen dessen, der mich gesandt hat.
Einführendes Gebet: Mein Herr und mein Gott:Gib alles mir, was mich fördert zu dir. Nimm alles von mir, was mich hindert zu dir. Nimm mich mir und gib mich ganz zu eigen dir. (Bruder Klaus von Flüe)
Bitte: Formuliere ein persönliches Anliegen, für das du beten willst.
1. Ich und der Vater sind eins – Einheit im Sein. Ich und der Vater sind eins. An dieser Aussage Jesu können wir viel zu schnell vorbeigehen. Wir wollen einen Moment innehalten. Jesus sagt hier etwas, was noch nie vorher jemand gesagt hat. Und auch nie nachher sagen wird. Ich, dieser Mensch Jesus Christus, bin Gott, dem unendlichen Schöpfer des Universums, gleich. "Das Wort ist Fleisch geworden" lesen wir bei Johannes, der damit dasselbe sagt. Jesus ist Gott, der eine menschliche Natur angenommen hat.Kannst du darüber staunen? Kannst du jetzt still werden und dich wundern? Gott, dieses unbegreifliche, unaussprechliche, unsagbar gigantische und große Wesen, dieser allmächtige Schöpfer, durch den alles geworden ist, dieser Gott wird ein Mensch.
2. Ich tue nur, was auch der Vater tut – Einheit im Handeln. Jesus ist mit dem Vater eins. Und weil sie eins sind, deshalb tun sie auch dasselbe. Das scheint eine abstrakte Wahrheit zu sein, doch dahinter verbirgt sich eine große Lehre für unser Leben: Wir können als Christen nur das tun, was Gott von uns erhofft, wenn wir auch das sind, was wir von Gott her sein sollen.Der Teufel weiß das sehr gut. Darum greift er uns in unserem "Seinsverständnis" an. Er belügt uns in unserem Inneren mit vielen falschen Aussagen über Gott und uns: "Gott braucht dich nicht. Gott liebt dich nicht. Gott ist enttäuscht von dir. Gott ist sauer auf dich. Gott ist beleidigt." Und damit zerstört er unsere Identität, die in Wahrheit darin besteht, geliebte Söhne und Töchter des Vaters zu sein.
3. Beispiel der Selbstsicherheit. Jesus ist beeindruckend. Da wollen ihn die Menschen töten; doch er geht trotzdem nach Jerusalem. Woher nimmt er bloß diese Selbstsicherheit? Die Antwort ist einfach, aber schwer zu leben: Er ruht in der Liebe seines himmlischen Vaters. Die kann ihm niemand nehmen, und sie ist das Wichtigste in seinem Leben. Daher kann Jesus jeder Gefahr, jeder Schwierigkeit, jeder Auseinandersetzung direkt in die Augen schauen und sie herausfordern.Wie gehst du mit Schwierigkeiten, Auseinandersetzungen, Spannungen oder Problemen um? Kannst du sie anschauen, oder läufst du weg? Worin ruhst du?
Gespräch mit Christus: Sprich persönlich mit eigenen Worten mit Gott und höre ihm in der Stille deiner Seele zu.
Möglicher Vorsatz: Ich möchte heute eine Schwierigkeit angehen, die ich schon zu lange vor mir herschiebe.