Donnerstag,
15. März 2018
Ehre, wem Ehre gebührt
Donnerstag der vierten Woche in der Fastenzeit
Hl. Klemens Maria Hofbauer CSsR, Apostel von
Wien
Hl. Louise de Marillac FdC, Generaloberin
Hl. Zacharias, Papst
P. Klaus Einsle LC
Joh 5,31-47
In jener Zeit sprach Jesus zu den Juden: Wenn ich über mich selbst als Zeuge aussage,
ist mein Zeugnis nicht gültig; ein anderer ist es, der über mich als Zeuge aussagt, und ich weiß: Das
Zeugnis, das er über mich ablegt, ist gültig. Ihr habt zu Johannes geschickt, und er hat für die Wahrheit
Zeugnis abgelegt. Ich aber nehme von keinem Menschen ein Zeugnis an, sondern ich sage dies nur, damit ihr
gerettet werdet. Jener war die Lampe, die brennt und leuchtet, und ihr wolltet euch eine Zeit lang an seinem
Licht erfreuen. Ich aber habe ein gewichtigeres Zeugnis als das des Johannes: Die Werke, die mein Vater mir
übertragen hat, damit ich sie zu Ende führe, diese Werke, die ich vollbringe, legen Zeugnis dafür ab, dass
mich der Vater gesandt hat. Auch der Vater selbst, der mich gesandt hat, hat über mich Zeugnis abgelegt. Ihr
habt weder seine Stimme gehört noch seine Gestalt je gesehen, und auch sein Wort bleibt nicht in euch, weil
ihr dem nicht glaubt, den er gesandt hat. Ihr erforscht die Schriften, weil ihr meint, in ihnen das ewige
Leben zu haben; gerade sie legen Zeugnis über mich ab. Und doch wollt ihr nicht zu mir kommen, um das Leben
zu haben. Meine Ehre empfange ich nicht von Menschen. Ich habe erkannt, dass ihr die Liebe zu Gott nicht in
euch habt. Ich bin im Namen meines Vaters gekommen, und doch lehnt ihr mich ab. Wenn aber ein anderer in
seinem eigenen Namen kommt, dann werdet ihr ihn anerkennen. Wie könnt ihr zum Glauben kommen, wenn ihr eure
Ehre voneinander empfangt, nicht aber die Ehre sucht, die von dem einen Gott kommt? Denkt nicht, dass ich
euch beim Vater anklagen werde; Mose klagt euch an, auf den ihr eure Hoffnung gesetzt habt. Wenn ihr Mose
glauben würdet, müsstet ihr auch mir glauben; denn über mich hat er geschrieben. Wenn ihr aber seinen
Schriften nicht glaubt, wie könnt ihr dann meinen Worten glauben?
Einführendes Gebet: Formuliere dein eigenes Vorbereitungsgebet.
Bitte: Bitte persönlich um etwas.
1. Das Offensichtliche bleibt verborgen. Es ist schon erstaunlich, oder? Jesus tut so viele Wunder. Er heilt vor aller Augen, vermehrt Brot, weckt Tote auf. In Jerusalem, in Galiläa, überall und immer wieder. Aber die Pharisäer sehen es nicht. Sie WOLLEN es nicht sehen. Weil nicht sein darf, was nicht sein soll. Johannes hat vor ihnen Zeugnis für Jesus abgelegt; der Vater vom Himmel hat es getan, als er am Jordan sprach "Dies ist mein geliebter Sohn." Und Jesu Werke legen Zeugnis für ihn ab. Aber wenn jemand nicht will, ist nichts genug.
2. Woher nehme ich meine Ehre? Wir Menschen brauchen Wertschätzung, wir "suchen Ehre". Doch von wem? Von den Bewunderern, von den anderen, von Freunden oder Feinden, Familienangehörigen oder Arbeitskollegen. Alles in Ordnung. Aber: Jesus zeigt ziemlich klar, dass das nicht alles sein kann, und sogar gefährlich. Er sucht die Ehre von "keinem Menschen". Beeindruckend. Es genügt ihm, ganz vor seinem Vater zu leben. Vor ihm will er bestehen, ihn will er beschenken. Was die anderen über Jesus sagen, ist ihm gleich. Daher seine Freiheit und seine Stärke.Woher nimmst du deine Ehre?
3. Glaube und Ehre. Bei Jesus hängen Glaube und Ehre zusammen. "Wie könnt ihr zum Glauben kommen, wenn ihr eure Ehre voneinander empfangt?" Glaube ist Vertrauen auf Gott. Die Ehre voneinander Empfangen ist Vertrauen auf Menschen. Wer auf Menschen baut und deren Meinung, der wird im Glauben immer wieder ausgebremst sein. Denn Glaube verlangt wachsendes Vertrauen auf den Vater allein, der uns unsere Würde und unseren Wert gibt.
Gespräch mit Christus: Bete persönlich.
Möglicher Vorsatz: Ich will heute versuchen, ein paar Mal nur vor dem himmlischen Vater zu leben und mir seines gütigen Blicks bewusst zu sein.