Dienstag,
3. April 2007
Gottes Wege
Dienstag in der Karwoche
P. Christopher Scroggin LC
Joh 13,21-33,36-38
Nach diesen Worten war Jesus im Innersten erschüttert und bekräftigte: Amen, amen, das sage ich euch: Einer
von euch wird mich verraten. Die Jünger blickten sich ratlos an, weil sie nicht wussten, wen er meinte.
Einer von den Jüngern lag an der Seite Jesu; es war der, den Jesus liebte. Simon Petrus nickte ihm zu, er
solle fragen, von wem Jesus spreche. Da lehnte sich dieser zurück an die Brust Jesu und fragte ihn: Herr,
wer ist es? Jesus antwortete: Der ist es, dem ich den Bissen Brot, den ich eintauche, geben werde. Dann
tauchte er das Brot ein, nahm es und gab es Judas, dem Sohn des Simon Iskariot. Als Judas den Bissen Brot
genommen hatte, fuhr der Satan in ihn. Jesus sagte zu ihm: Was du tun willst, das tu bald! Aber keiner der
Anwesenden verstand, warum er ihm das sagte. Weil Judas die Kasse hatte, meinten einige, Jesus wolle ihm
sagen: Kaufe, was wir zum Fest brauchen!, oder Jesus trage ihm auf, den Armen etwas zu geben. Als Judas den
Bissen Brot genommen hatte, ging er sofort hinaus. Es war aber Nacht. Als Judas hinausgegangen war, sagte
Jesus: Jetzt ist der Menschensohn verherrlicht und Gott ist in ihm verherrlicht. Wenn Gott in ihm
verherrlicht ist, wird auch Gott ihn in sich verherrlichen, und er wird ihn bald verherrlichen. Meine
Kinder, ich bin nur noch kurze Zeit bei euch. Ihr werdet mich suchen, und was ich den Juden gesagt habe,
sage ich jetzt auch euch: Wohin ich gehe, dorthin könnt ihr nicht gelangen. Simon Petrus sagte zu ihm: Herr,
wohin willst du gehen? Jesus antwortete: Wohin ich gehe, dorthin kannst du mir jetzt nicht folgen. Du wirst
mir aber später folgen. Petrus sagte zu ihm: Herr, warum kann ich dir jetzt nicht folgen? Mein Leben will
ich für dich hingeben. Jesus entgegnete: Du willst für mich dein Leben hingeben? Amen, amen, das sage ich
dir: Noch bevor der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.
Einführendes Gebet: Gott, unser Vater, ich glaube, dass du bei mir bist. Stärke mich, damit ich dir immer nachfolge, in guten und in schlechten Tagen. Hilf mir, dass ich nie den Glauben an dich verliere, sondern immer auf dich vertraue, denn du bist mein Vater, der mich liebt.
Bitte: Herr Jesus, stärke mich, damit ich dir auf dem leuchtenden Weg des Kreuzes nachfolgen kann.
1. Die Verherrlichung Jesu. Jesus wird durch sein Leiden und seinen Tod, den er für uns erlitt, verherrlicht. Durch sie erringt er den Sieg über die Sünde und den Tod. In unseren Augen ist dieser Weg aber schwer, wir verstehen ihn nicht und sträuben uns dagegen. Wir wissen, dass wir als Christen auf diesem Weg gehen sollen. Wir sollen die schweren Momente, unsere Prüfungen und persönlichen Herausforderungen mit derselben Liebe und demselben Mut anpacken, wie Jesus das in seinem Leiden getan hat. Und so werden auch wir eines Tages verherrlicht werden.
2. Die Lektion für Petrus. Petrus liebt Jesus mit einer starken und ehrlichen Liebe. Er will wirklich nicht, dass sein Meister leiden oder sterben muss. Dabei denkt er aber sehr menschlich und nicht so, wie Gott das will. Petrus erlebt eine Erniedrigung, als er unseren Herrn verleugnet. Dadurch erfährt er aber eine wertvolle Lektion: Wir müssen uns ganz und gar auf den Herrn verlassen. All unsere Stärke kommt von ihm. Selbst wenn ich das Gefühl habe, dass mein Vorhaben gut ist, muss ich zuerst in aller Demut Gottes Pläne für mein Leben annehmen.
3. Wohin Jesus gehen muss. Jesus spricht von seinem Weggehen, und die Apostel sind ganz perplex und fragen sich, wohin er gehen muss. Jesus hatte ihnen schon geoffenbart, dass er leiden und sterben muss, um so auferstehen zu können und uns das ewige Leben schenken zu können. Jesus geht diesen Weg des Leidens und Sterbens aus Liebe zu uns. Er gibt sein Leben hin, damit wir das Leben in Fülle haben. Das Kreuz ist der neue Baum des Lebens, und Jesus heiligstes Blut ist das Wasser, das den Samen dieses ewigen Lebens in jedem von uns nährt.
Gespräch mit Christus: Jesus, ich danke dir für das Opfer, das du für mich vollbracht hast. Ich möchte dir meine Dankbarkeit zeigen, indem ich meine christliche Berufung in Treue lebe. Stärke mich für diese Aufgabe und gewähre mir, dass ich niemals einen anderen Weg als den Weg des Kreuzes suche.
Vorsatz: Ich will mich bemühen, die Kreuze, die Gott mir heute senden wird, mit größerer Liebe zu umarmen.