Montag,
2. April 2007
Liebe, die alles übertrifft
Montag in der Karwoche
P. Christopher Scroggin LC
Joh 12,1-11
Sechs Tage vor dem Paschafest kam Jesus nach Betanien, wo Lazarus war, den er von den Toten auferweckt
hatte. Dort bereiteten sie ihm ein Mahl; Marta bediente und Lazarus war unter denen, die mit Jesus bei Tisch
waren. Da nahm Maria ein Pfund echtes, kostbares Nardenöl, salbte Jesus die Füße und trocknete sie mit ihrem
Haar. Das Haus wurde vom Duft des Öls erfüllt. Doch einer von seinen Jüngern, Judas Iskariot, der ihn später
verriet, sagte: Warum hat man dieses Öl nicht für dreihundert Denare verkauft und den Erlös den Armen
gegeben? Das sagte er aber nicht, weil er ein Herz für die Armen gehabt hätte, sondern weil er ein Dieb war;
er hatte nämlich die Kasse und veruntreute die Einkünfte. Jesus erwiderte: Lass sie, damit sie es für den
Tag meines Begräbnisses tue. Die Armen habt ihr immer bei euch, mich aber habt ihr nicht immer bei euch.
Viele Juden hatten erfahren, dass Jesus dort war, und sie kamen, jedoch nicht nur um Jesu willen, sondern
auch um Lazarus zu sehen, den er von den Toten auferweckt hatte. Die Hohenpriester aber beschlossen, auch
Lazarus zu töten, weil viele Juden seinetwegen hingingen und an Jesus glaubten.
Einführendes Gebet: Herr, ich danke dir, dass du mich einlädst, mit dir zusammen in Bethanien zu sein. Du lädst mich ein, dir in diesen deinen letzten Tagen deiner irdischen Pilgerschaft ganz nah zu sein. Ich will dich begleiten, um dich zu trösten, wenn dein schweres Ende naht. Vater, hilf mir, deinen Sohn in dieser Woche seines Leidens und seines Todes, den er für mich erlitt, immer mehr zu lieben.
Bitte: Herr Jesus, lass mich deine Liebe zu mir auf lebendige Weise in dieser Meditation erfahren, damit ich dich immer mehr liebe und mich ganz dir hingebe.
1. Ein falsches Bild. Judas verrät Jesus für dreißig Silberstücke. Johannes nennt ihn einen Dieb: Er veruntreute die Einkünfte der Apostel. Es gibt hier aber noch etwas, das tiefer liegt. Judas wollte einen anderen Messias, einen, der die Juden von ihren Feinden befreit und ein Reich errichtet, das dem Reich Davids oder Salomos gleicht. Judas hat Christus nicht wirklich erkannt. Er hat ihn nicht so kennen gelernt, wie das die Samariterin, Barthimäus oder Maria und Martha getan haben. Er hatte ein falsches Bild vom Messias. Wer ist Christus für mich? Erwarte ich von Christus, dass er mich von allen Versuchungen und Schwierigkeiten befreit? Sieht mein Glaube so aus, dass ich nur das annehme, was mir gefällt und alles ablehne, was mir nicht gefällt?
2. Der wahre Jesus. Vielleicht haben auch wir manchmal falsche Vorstellungen von Jesus. Wir hätten manchmal gern einen Jesus, der es uns leicht macht und nicht viel von uns verlangt. Vielleicht haben wir den wahren Jesus noch nicht erkannt. Vielleicht ist Jesus für uns einer, der zu uns vom Sieg spricht, nicht aber über das Kreuz und das Leiden. Es ist sehr wichtig, dass wir den wahren Herrn erkennen und dass wir ihm auf seinem Weg nachfolgen, egal was für Konsequenzen das mit sich bringt. Wir dürfen Gott nicht zu etwas machen, das er nicht ist, sondern wir sollen ihn annehmen, wie er ist, denn er ist vor allem unser Retter und Erlöser.
3. Ihn kennen lernen. In dieser heiligen Woche haben wir die Gelegenheit, Jesus so kennen zu lernen, wie er wirklich ist. Dies ist seine Woche, die Woche, für die er in die Welt gekommen ist, die Woche, in der er uns zeigt, wer er für uns sein will. Er will unser Retter sein. Er ist derjenige, der uns so sehr liebt, dass er sein Leben für uns hingibt. Diese Erkenntnis wird uns helfen, ihn in unserem Leben immer mehr zu lieben. Sie muss uns dazu bewegen, alles, was in unserer Macht liegt, zu tun, und diese seine Liebe auch zu anderen zu bringen.
Gespräch mit Christus: Herr Jesus, ich möchte dich mehr kennen lernen, damit ich dich immer mehr lieben kann. Hilf mir, die falschen Bilder, die ich von dir habe, abzulegen. Ich will, dass du in mein Herz kommst, damit es ganz dein Eigentum wird.
Vorsatz: Ich will die Herausforderungen und Schwierigkeiten, die dieser Tag mit sich bringen wird, als mein Kreuz annehmen, damit ich Christus ähnlicher werden kann.