„Diese Kapelle soll direkt zu Gott führen, das war uns bei der Gestaltung, der Auswahl von Formen, Symbolen und Farben besonders wichtig“, sagte Sarah Briemle (Leiterin des ApostelHauses) bei der Begrüßung der ca. 250 Gäste, die am Sonntag, 8. Oktober 2023, zur Einweihung der neuen Kapelle und des Altars nach Ratingen gekommen waren.
Die neue Kapelle des Regnum Christi ist „Christkönig“ geweiht, das drückt auch das große Holzkreuz in der Mitte aus: Christus am Kreuz, Sieger über Tod und Sünde.
Leitgedanke für den Bau war: „Richtet jetzt euer Herz und euren Sinn darauf, den HERRN, euren Gott, zu suchen! Auf denn, baut das Heiligtum Gottes, des HERRN“ (1 Chr 22, 19).
„Alle Tage …“
„Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt …“ (Mt 28,20). Weihbischof Dominikus Schwaderlapp stellte diese Zusage des Herrn an seine Jünger ganz an den Anfang seiner Predigt. Sie verbände sich mit der Einweihung jeder neuen Kirche oder Kapelle, weil der Herr dort stets für uns gegenwärtig sein will.
„Christus sucht die persönliche Freundschaft mit jedem einzelnen von uns“, betonte er. Dafür stünden die katholische Kirche und letztendlich auch der Bau dieser Kapelle. Deshalb sei es eigentlich schön, so der Weihbischof, dass der Bau noch nicht ganz abgeschlossen wäre, das gerade noch die Eingangstüren fehlen würden. Das verwiese auf eine Kirche, die, wie Papst Franziskus es wünsche, immer für alle offen sei – „für alle, für alle, für alle!“
Die vollständige Predigt zum Nachhören veröffentlichen wir in Kürze als Video auf dem YouTube-Kanal des Regnum Christi.
„Gottes Tempel“
„Denn wir sind Gottes Mitarbeiter; ihr seid Gottes Ackerfeld, Gottes Bau. … Denn einen anderen Grund kann niemand legen als den, der gelegt ist: Jesus Christus. … Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt?“ Die Lesung während der hl. Messe, aus dem 1. Korintherbrief (3, 9,11,16), beschrieb das Fundament, auf dem jedes Haus Gottes stehen muss: Jesus Christus.
Der Antwortpsalm schloss sich diesen Gedanken an: „Wenn nicht der HERR das Haus baut, mühen sich umsonst, die daran bauen. Wenn nicht der HERR die Stadt behütet, wacht umsonst, der sie behütet“ (Psalm 127).
Und im Evangelium fragte Jesus die Jünger: „Für wen halten die Menschen den Menschensohn?“ Worauf diese antworteten: „Die einen für Johannes den Täufer, andere für Elija, wieder andere für Jeremia oder sonst einen Propheten.“
Anschließend wollte Jesus auch von seinen Jüngern wissen, für wen sie ihn halten. Die Antwort des Petrus, „Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes!“, ließ ihn in den Augen des Menschensohns zum „Felsen“ für die Kirche Gottes werden: „Selig bist du, Simon Barjona; denn nicht Fleisch und Blut haben dir das offenbart, sondern mein Vater im Himmel. Ich aber sage dir: Du bist Petrus und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen und die Pforten der Unterwelt werden sie nicht überwältigen“ (Mt 16, 13-20).
„Wo das Herz ist“ – Zeugnisse und Testimonials
Mike, Du hast als Bauingneur direkt beim Bau mitgeholfen, was hat Dir Deine Mitarbeit an diesem Kapellen-Projekt bedeutet?
Mike Schuchmilski (31, verheiratet, Vater, Bauingenieur): Es ist die Art zu Beten im Regnum Christi. Hier ist auch die Gemeinschaft, die mir geholfen hat, meinen Glauben wieder zu finden. Dieser Gemeinschaft möchte ich etwas zurückgeben. Das Wichtigste war für mich, dem Herrn ein Haus zu bauen, ihm meine Talente zu schenken. Auch wenn wir das im Alltag irgendwie immer tun, aber so nah dran sein zu dürfen, wie hier beim Bau der Kapelle, dass du dem Herrn direkt ein Haus baust, das war eine große Ehre.
Sarah, Du warst die letzten Jahre die Leiterin des ApostelHauses, Du bist gottgeweihte Frau im Regnum Christi. Welche Bedeutung hat der Bau dieser Kapelle für Dich?
Sarah Briemle: Als wir das Haus gekauft haben, war allen klar, obwohl wir immer eine kleine Kapelle hatten, dass das Herz dieses Hauses noch fehlt. Dieses Heiligtum, das nur für ihn errichtet ist, von dem alles ausgeht, alles, was wir in unserer Mission tun wollen, vor allem, Apostel auszubilden, das Reich Gottes zu vergegenwärtigen, all das geht von seinem Herzen aus. Ein Ort, wo unsere Gebete wie Weihrauch zum Himmel steigen. Die Vision war von Beginn des ApostelHauses an da, dass Gott einen sichtbar zentralen Ort unter uns haben soll.
Gott ist für mich ganz persönlich der einzige Grund meines Daseins als gottgeweihte Frau. Im Regnum Christi möchte ich vor allem Menschen zu ihm führen, Menschen direkt vor ihn bringen, das ist das Größte und Wertvollste, was wir tun können. Weil ich glaube, dass dort alles passiert. Dass alles vor der Eucharistie passiert. Dass die wesentlichen Dinge dort geboren werden.
Und es war auch ein Prozess. Wir hatten den Eindruck gewonnen, dass der Aufbau dieser Kapelle auch den Aufbau dieser Gemeinschaft mit sich bringen muss. Es ging nicht nur darum, dem Herrn dieses Heiligtum zu bauen, sondern auch die Gemeinde um ihn herum. Unsere Mission hat nur Sinn, wenn hier auch lebendige Bausteine mit aufgebaut werden.
Aber es gab auch viele schwierige Momente: Dass wir z.B. die menschliche Gebrochenheit in allem immer wieder erfahren haben. Dass die finanziellen Mittel und menschlichen Ressourcen ausgingen, und unsere Schwächen zum Vorschein kamen. Dass man nicht alle zufriedenstellen kann.
Der schönste Moment des ganzen Projekts ist vielleicht heute, weil das, was wir ersehnt haben, was wir erwartet haben, heute geschehen ist: Gott hat diesen Ort gesegnet. Gott hat ja gesagt zu diesem Ort. Es ist für mich auch symbolisch, dass die Kapelle noch nicht fertig ist, weil ich glaube, dass der Herr es liebt, Halbfertiges zu segnen, wenn wir ihn darum bitten. Wir sind alle gewissermaßen halbfertig, nicht vollkommen.
Frau Heck, Sie gehören seit Kurzem zum neuen Leitungsteam des ApostelHauses, was verbinden Sie mit der neuen Kapelle?
Andrea Heck (48, verheiratet, Mutter von drei erwachsenen Kindern, Juristin): Ich kann mir keinen besseren Zeitpunkt vorstellen, mit einem Leitungsteam anzufangen, als jetzt, wo wir mit einer neuen Kapelle anfangen, die gerade geweiht wurde. Wo wir merken, der Herrn nimmt Platz in unserer Mitte, hier in Ratingen.
Für mich ist das auch ein Zeichen, dass der Herr hier viele Menschen treffen möchte, und dass hier offene Türen sind für viele Begegnungen und für viele Erlebnisse mit dem Herrn.
Renee, Du warst Leiterin der Gemeinschaft der Gottgeweihten Frauen in Düsseldorf, seit fünf Jahren bist Du in Rom und leitest die internationale Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit Deiner Gemeinschaft. Was war Dir so wichtig, um heute hierher zurückgekommen und mit uns zu feiern?
Renee Pomerico: Es ist sehr besonders für mich, heute hier zu sein. Ich erinnere mich vor allem an die Träume, die unsere Gemeinschaft damals hatte, alle Mitglieder des Regnum Christi hatten. An die Pläne, über die wir zu jener Zeit sprachen, wie wir heute Apostel ausbilden wollen. Es ging uns immer um mehr, als zusammen sein und beten, wir wollten die Neuevangelisierung mitgestalten. Damals schien das wie ein großer Traum. Ich bin von den vielen Menschen beeindruckt, die an diesem Traum mitgearbeitet haben, dass er Wirklichkeit werden konnte. Es ist schön zu sehen, dass dieser Ort bereits geistliche Früchte hervorbringt, wie gut dieser Ort angenommen wird: die vielen Kinder, Jugendlichen und Familien. Ich bin davon überzeugt, dass der Herr hier weiter unter uns wirken wird. Und ich danke allen, die daran mitarbeiten! Ich nehme alle mit in mein Gebet.
P. Klaus, Sie gehörten zum Team der Bauherren. Vor allem in den letzten Wochen haben Sie schier unermüdlich auf der Baustelle selbst mit angepackt. Wie sieht am Ende dieses Tages Ihr Resümee aus, was war besonders eindrucksvoll?
P. Klaus Einsle LC: Als Priester habe ich vom Altar aus all die Menschen gesehen, die mitgeholfen haben, die mit gefiebert haben. Es ist wunderschön, sie dann alle um Gott herum versammelt zu sehen! Für mich war die Altarweihe deshalb sinnbildlich: Die Weihrauchkörner, die auf dem Altar liegen, die entzündet werden, und wie langsam der Weihrauch, wie ein Lobpreis, zu Gott aufsteigt. In diesem Bild habe ich alle Menschen gesehen, die da waren.
Wenn man so eine Kapelle baut, macht man sich auch Gedanken darüber, was eigentlich Kirche in Wirklichkeit ist. Und wir haben hier sehr stark gemerkt, es ist bei uns nicht alles perfekt. Es haben so viele Menschen mitgemacht.
Ich glaube, was Kirche ausmacht, das sind diese Menschen, die vereint sind um Jesus Christus, im Gebet, in Gemeinschaft, und die gemeinsam versuchen, in die Welt hineinzuwirken. Das spüre ich hier sehr stark. Auch wenn die Kapelle noch nicht fertig ist, spüre ich hier eine lebendige Kirche, und das wirkt viel, viel stärker und ist wichtiger, als jede Perfektion.
Jugendliche – warum seid Ihr hier?
„Weil es ein wunderschöner Moment ist, eine neue Kapelle einzuweihen. Und man spürt wirklich, dass Gott da ist. Es ist einfach so schön, dabei zu sein.“ (Emmanuel B., Jugendlicher)
„Für mich bedeutet diese neue Kapelle, dass ich mit noch mehr Menschen zu Gott beten und den Gottesdienst feiern kann.“ (Martha K., Jugendliche)
„Ich wollte mit vielen Jugendlichen hier die Erweiterung des ApostelHauses feiern. Es ist wunderschön, dass so viele Menschen dafür zusammenkommen, um Gott zu feiern.“ (Victoria E., Jugendliche)
Danke, danke, danke!
Wir danken allen, die mitgearbeitet haben, den unzähligen Menschen, Frauen und Männern, ganze Familien, Jugendlichen, Freiwilligen und Fachleuten, die 100-ter und 1.000-te Stunden ihrer Zeit einbrachten, den vielen Betern und großzügigen Wohltätern, damit diese neue Kapelle zur Ehre Gottes gebaut werden konnte!
– Im Foto-Stream des Regnum Christi finden Sie hier zahlreiche Fotos vom Tag.
Rückblick, Daten und Fakten
– 2019 eröffnete das ApostelHaus, wo auch die Gottgeweihten Frauen im Regnum Christi leben und arbeiten. Mehr dazu hier.
– 2021 startete das Bauprojekt neue Kapelle, im Mai 2022 begann der Bau. Mehr dazu hier im Artikel.
– Im Interview (Juni 2023) erklärt Pater Klaus Einsle LC, wie das Projekt realisiert werden konnte. Lesen Sie hier!
– Die neue Kapelle ist für 120 bis 140 Gläubige konzipiert.
– Der Bau wurde durch das Stiftungszentrum des Erzbistums Köln unterstützt.
– Der Altar stammt aus Südfrankreich und ist über 200 Jahre alt. Dessen Relief hält die Szene vom Gründonnerstag, dem letzten Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern, fest. Im Altar sind Reliquien der hl. Jakobus und hl. Bonifatius eingesetzt.
– Zur Webseite des ApostelHauses in Ratingen.
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