Samstag,
8. März 2025
Kranke und Sünder
8. März 2025
Samstag nach Aschermittwoch
Hl. Johannes von Gott, Ordensgründer
Felix Honekamp
Lk 5,27-32
In jener Zeit sah Jesus einen Zöllner namens Levi am Zoll sitzen und sagte zu ihm: Folge mir nach! Da verließ Levi alles, stand auf und folgte ihm nach. Und Levi gab für Jesus in seinem Haus ein großes Gastmahl. Viele Zöllner und andere waren mit ihnen zu Tisch. Da murrten die Pharisäer und ihre Schriftgelehrten und sagten zu seinen Jüngern: Wie könnt ihr zusammen mit Zöllnern und Sündern essen und trinken? Jesus antwortete ihnen: Nicht die Gesunden bedürfen des Arztes, sondern die Kranken. Ich bin nicht gekommen, um Gerechte, sondern Sünder zur Umkehr zu rufen.
Einführendes Gebet: Herr, du willst meine Umkehr – nicht für dich, sondern für mich. Es gibt nichts, was du mir vorenthalten würdest, wenn es meiner Heilung dient. Ich muss nur meine leeren Hände vor dir öffnen und deine Hilfe annehmen.
Bitte: Mein Herr und mein Gott, hilf mir, wahre Reue zu empfinden in meinem Leben – Reue für meine Sünden, verbunden mit der Liebe zu dir und der strahlenden Hoffnung, dass du mich heilen kannst und willst.
1. Aufstehen. Auf die Ansprache von Jesus steht Levi bzw. Matthäus direkt auf. Die bessere Übersetzung für das Aufstehen ist "erheben". Und so erhebt er sich aus der Sünde, aus seiner Vergangenheit, die ihn dazu geführt hat, Zöllner zu werden. Ob ihm klar war, was er mit diesem Erheben bewirkt? Oder folgt er Jesus einfach nur aus einem unbestimmten "Instinkt". Wichtig ist, dass er ihm folgt. Und ich kann mich fragen: Warum folge ich Jesus? Aus Überzeugung oder aus Gewohnheit? Wichtig ist in jedem Fall, ihm zu folgen – das Herz folgt dann, gebannt von Jesu Anblick, mit, auch wenn mir vielleicht noch nicht klar ist, wohin er mich führen wird.
2. Krankenhaus. Wenn Jesus von Sündern als Kranken spricht, dann ist Levis Haus mit Sicherheit ein Krankenhaus – ein Haus, in dem es viele Kranke gibt. Welche Freude wird dort geherrscht haben, als sie den besten Arzt bei sich hatten? Wie dankbar ist ein körperlich schwer erkrankter Mensch, wenn er endlich einen Arzt findet, der ihm helfen kann. So dürfen wir uns auch das Gastmahl bei Levi vorstellen. Voller Freude, dass da einer ist, der den ganzen Menschen heilen kann. Freue ich mich – im Gebet, in der Messe, bei den Sakramenten –, den gefunden zu haben, der alleine mich wiederherstellen kann?
3. Gerufen. Jesus formuliert es gegenüber den Pharisäern deutlich: "Ich bin nicht gekommen, um Gerechte, sondern Sünder zur Umkehr zu rufen." Ob sie diesen Ruf auch für sich gehört haben? Höre ich ihn, fühle ich mich angesprochen als Sünder – bin ich gerufen? Oder besser: Traue ich mich zu sagen, nicht gerufen zu sein, kein Kranker/Sünder zu sein? Ganz abgesehen von anderen Sünden liegt die tiefste Krankheit der Pharisäer in dem Glauben, gerecht zu sein, keine Heilung zu benötigen. Auch für sie – und für mich – gilt das Angebot Jesu zur Heilung. Ich muss es nur annehmen. Glaube ich, meine geistliche Heilung selbst bewirken zu können?
Gespräch mit Christus: Mein Jesus, du lässt niemanden in seinen Sünden umkommen. Du bist Mensch geworden aus genau diesem Grund: um die Sünder zur Umkehr – Umkehr in deine Richtung – zu rufen. Ich muss nur antworten und mit dir gehen. Und doch will ich so oft meine eigene Heilung herbeiführen, nicht abhängig sein von dir, dir gar meine Sünden "verheimlichen" (als ob das ginge). Danke, Jesus, dass du nicht müde wirst, mich zu rufen.
Vorsatz: Wo habe ich Heilung nötig? Ich lege meine Krankheiten / Sünden Jesus in der Beichte vor – er wird mich heilen.