Dienstag,
10. Dezember 2024
Was meint ihr?
10. Dezember 2024
Dienstag der zweiten Woche im Advent
P. Štefan Kavecký LC
Mt 18,12-14
In jener Zeit fragte Jesus seine Jünger: Was meint ihr? Wenn jemand hundert Schafe hat und eines von ihnen sich verirrt, lässt er dann nicht die neunundneunzig auf den Bergen zurück, geht hin und sucht das verirrte? Und wenn er es findet – Amen, ich sage euch: Er freut sich über dieses eine mehr als über die neunundneunzig, die sich nicht verirrt haben. So will auch euer himmlischer Vater nicht, dass einer von diesen Kleinen verloren geht.
Einführendes Gebet: Komm, Herr Jesus, komm und bleibe bei mir. Ich öffne Dir mein Herz, ich möchte Dir meine Zeit schenken. Sei Du mein Gast, kehre in mein Leben ein. Erfülle mein Herz mit Deiner Gegenwart, mit Deiner Kraft und Deiner Liebe. Vereinige Dich mit mir, dem armen Sünder, und lass uns gemeinsam durch das Leben gehen.
Bitte: Heiliger Geist, bitte schenke mir die Haltung, dass nicht die Menge, sondern jeder zählt.
1. 99 zurücklassen. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass jemand bereit wäre, seinen ganzen Besitz zurückzulassen, um zu versuchen, einen Bruchteil davon, der verloren gegangen ist, zu retten. Solch ein Risiko einzugehen, scheint nicht nur unvernünftig, sondern auch unverantwortlich, umso mehr, da man keine Sicherheit hat, dass man das Verlorene finden wird. Der Hirt im Evangelium tut es und es scheint selbstverständlich.
2. Sucht das Verirrte. Ein Schaf kann sehr leicht verloren gehen, denn es interessiert sie nur das Eine, und zwar, wo es gerade mehr zu fressen gibt. Die Schafe sind in der Lage, gar nicht zu merken, dass die Herde schon ganz woanders ist, sie sind fähig, über dem Abgrund zu stehen, sofern sie nur da etwas zum Fressen gesehen haben. Sie gehen verloren, weil sie nicht bereit sind, die Augen zu öffnen und zu sagen: Genug, ich bin satt, mir reicht es nun. Vergleicht uns Jesus auch deswegen mit den Schafen?
3. Was meint ihr? Wie viele von uns würden dem Herrn von Herzen zustimmen? Ja, ich würde auch genau wie dieser Hirt handeln! Eher unwahrscheinlich. Vielmehr würde der Pragmatiker in uns sagen, dass das Schaf selber schuld ist und dass es für den Hirten gefährlich und mühsam ist und schließlich nicht so schlimm wäre, wenn nur das Eine verloren gegangen ist. Jesus zeigt uns aber, dass es doch nötig ist, gerade dieses Eine suchen zu gehen. Für Gott sind wir nicht nur ein Teil des Ganzen, für ihn sind wir einzigartig, für ihn ist ein jeder Jemand. Wenn die Mehrheit auch damit leben kann, dass die Schwachen verloren gehen, so sieht es unser Gott doch anders.
Gespräch mit Christus: Jesus, Du scheust keine Mühe, um jeden Einzelnen von uns suchen zu gehen. Es fällt mir schwer zu glauben, dass ich für dich so wichtig bin. Ich verirre mich immer wieder und fast immer aus den gleichen Gründen. Ich falle an den gleichen Stellen und Du suchst mich jedes Mal. Danke, Jesus.
Vorsatz: Wen könnte ich "suchen" gehen, um die Haltung des Guten Hirten nachahmen?