Sonntag,
8. Dezember 2024
Das Heil in der Wüste suchen und finden
8. Dezember 2024
Zweiter Adventssonntag
Mariä Unbefleckte Empfängnis wird auf den 9. Dezember verlegt
P. Štefan Kavecký LC
Lk 3,1-6
Es war im fünfzehnten Jahr der Regierung des Kaisers Tibérius; Pontius Pilatus war Statthalter von Judäa, Herodes Tetrárch von Galiläa, sein Bruder Philíppus Tetrárch von Ituräa und der Trachonítis, Lysánias Tetrárch von Abiléne; Hohepriester waren Hannas und Kájaphas. Da erging in der Wüste das Wort Gottes an Johannes, den Sohn des Zacharías. Und er zog in die Gegend am Jordan und verkündete dort überall die Taufe der Umkehr zur Vergebung der Sünden, wie im Buch der Reden des Propheten Jesája geschrieben steht: Stimme eines Rufers in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn! Macht gerade seine Straßen! Jede Schlucht soll aufgefüllt und jeder Berg und Hügel abgetragen werden. Was krumm ist, soll gerade, was uneben ist, soll zum ebenen Weg werden. Und alle Menschen werden das Heil Gottes schauen.
Einführendes Gebet: Herr, ich nehme mir die Zeit, um bei Dir zu sein. Ich möchte nun bewusst und frei alles kurz zur Seite legen und allein bei Dir sein. Bitte, möge Dein Heiliger Geist mir beistehen und mich in Deine Gegenwart hineinführen. Komm, Heiliger Geist!
Bitte: Heiliger Geist, bitte schenke mir dort, wo ich nicht auf dem rechten Weg bin, den Mut zur Umkehr.
1. In der Wüste. Sehr selten suchen wir die Wüste auf. Lieber reisen wir ans Meer oder in die Berge, die Wüste zieht uns nicht an, denn die Umstände dort sind lebensfeindlich. Bildlich gesprochen gibt es in unserem Lebensumfeld auch Beziehungen, Umstände, Situationen, welche uns schwerfallen und die wir zu vermeiden suchen, denn sie rauben uns Energie. Das sind unsere Wüsten, Orte und Menschen, denen wir uns ungern zuwenden und doch erklingt gerade in diesen Wüsteneien die Stimme Gottes. Begeben wir uns in unseren Herzen dorthin.
2. Kehrt um! Die Stimme in der Wüste ruft zur Umkehr auf. Gerade in den Umständen und an den Orten, wo wir vielleicht nicht zufrieden sind, wo wir uns im Überlebensmodus befinden, dort können wir die Stimme Gottes hören. Es gibt keine Sekunde unseres Lebens, in der uns Gott aus den Augen lässt und vergisst. Er sieht uns, wenn wir verschiedene Wüsten unseres Lebens durchqueren müssen. Es gibt keinen Zeitpunkt, in dem es für Gott unpassend wäre, zu uns zu sprechen. Auch in den Momenten, in denen wir uns von Gott entfernt haben und durch die Wüste der Sünde wandern, ruft er uns zur Umkehr. Nicht einmal dann gibt er uns auf.
3. Das Heil Gottes schauen. Der Prophet verspricht, dass alle Menschen das Heil Gottes schauen werden, niemand bleibt in der Wüste zurück. Ängste, Momente der Orientierungslosigkeit, Erschöpfung werden von uns weichen. Johannes war ein Bote für den Erlöser, der uns aus der Wüste befreit, der uns erlaubt, tief einzuatmen und den Frieden zu finden. Gehen wir ihm in dieser Adventszeit entgegen.
Gespräch mit Christus: Jesus, Du weißt alles, Du siehst mein ganzes Leben, wo es uneben ist, wo es gerade nicht richtig läuft. Das sind meine Wüsten, du kennst sie. Ich warte sehnsüchtig darauf, dass auch in meinem Leben sich die Prophetie der Erlösung erfüllt. Sei Du mein Erlöser!
Vorsatz: Heute frage ich mich in einem Moment der Stille: In welcher Beziehung, in welcher Haltung oder in welcher Situation ruft mich der Herr zur Umkehr auf? Wie antworte ich?