Freitag,
29. November 2024
Gottes Handschrift in Deinem Leben
29. November 2024
Freitag der vierunddreißigsten Woche im Jahreskreis
Jakob Rennertz
Lk 21,29-33
In jener Zeit gebrauchte Jesus einen Vergleich und sagte: Seht euch den Feigenbaum und die anderen Bäume an: Sobald ihr merkt, dass sie Blätter treiben, wisst ihr, dass der Sommer nahe ist. Genauso sollt ihr erkennen, wenn ihr all das geschehen seht, dass das Reich Gottes nahe ist. Amen, ich sage euch: Diese Generation wird nicht vergehen, bis alles eintrifft. Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen.
Einführendes Gebet: Nimm alles von mir, was mich fernhält von dir. Gib alles mir, was mich hinführt zu dir. Mein Herr und mein Gott, nimm mich mir und gib mich ganz zu eigen dir. (Hl. Nikolaus von Flüe)
Bitte: In diesen stressigen, düsteren und winterlichen Tagen schenke mir die Erkenntnis Deines Wirkens und Deiner Gegenwart in dieser Zeit, und lass mich neu die Macht des Wort Gottes entdecken.
1. Die Zeichen der Zeit. An den Bäumen und der Natur können wir die Jahreszeit erkennen. Genauso fordert uns Jesus auf, auch heute die Zeichen der Zeit zu erkennen. In der dogmatischen Konstitution Gaudium et spes bekräftigt die Kirche ihre Verantwortung, die Zeichen der Zeit im Licht des Evangeliums zu erforschen und zu deuten. Was sind die Zeichen der Zeit in Deinem Leben? Wozu ruft Gott Dich heute und momentan? In welcher Jahreszeit befindest Du Dich geistlich, emotional, beruflich? Im Aufbruch, im Niedergang oder gar an einem Tiefpunkt? Erkenne die Zeichen der Zeit Deines Lebens und suche die Handschrift Gottes darin, der auch Dir heute die Verheißung gibt, dass das Reich Gottes ganz nahe ist.
2. Ewigkeit. Jesu Worte sind ewig, so wie Gott ewig ist. Jesus ist der, "der ist, der war und der kommt" (Offenbarung 1,4). Gott hat keinen Anfang und kein Ende. Vielmehr ist Gottes unermessliches Sein die Grundlage aller Schöpfung und allen irdischen Seins. Ohne Gott würde alles Sein augenblicklich ins Nichts zurückfallen. Thomas von Aquin sagt, dass es Gottes Liebe und Gottes Gedanken sind, die alles Sein im Da-Sein erhalten. Wie die ganze Schöpfung hat Gott auch Dich gewollt und aus Liebe geschaffen, Er erhält Dich in Seiner Hand und Er sehnt sich danach, Dir in der Ewigkeit in Vollendung zu begegnen. Wunderschön hat P. Polykarp Ühlein es in seinem Hymnus ausgedrückt, den die Kirche jeden Mittwoch im Nachtgebet -der Komplet- betet. Hier ein Auszug: Du hast ins Leben alles gerufen. / Herr, deine Schöpfung neigt sich zum Tode: Hole sie heim! / Schenke im Ende auch die Vollendung! / Nicht in die Leere falle die Vielfalt irdischen Seins. / Herr, deine Pläne bleiben uns dunkel. – Doch singen Lob wir dir, dem dreieinen, ewigen Gott. Amen.
3. Das Wort Gottes - Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen. Das Wort Gottes hat Macht und Autorität. Das Wort Gottes beschreibt nicht nur; nein, es bewirkt, es schafft, es verändert. Theologisch gesprochen: Das Wort Gottes ist performativ. Sprachwissenschaftler sagen, dass auch das menschliche Wort performativ ist und Realität schafft, was irrtümlicherweise als Grundlage für die Gender-Theorie gilt und missbraucht wird. Auch wenn es stimmt, dass unsere menschlichen Worte kraftvoll sind und sehr verletzen können und es vermutlich auch beim Menschen performative Sprechakte gibt, so sind dies nur Nachahmungen des mächtigen Wortes Gottes. Das Wort Gottes selbst ist Jesus. In Ihm ist alle Wahrheit und Gnade. Darum dürfen wir, besonders als Katholiken, uns noch viel intensiver dem mächtigen Wort Gottes in der Heiligen Schrift zuwenden. Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und das Wort war Gott. Dieses war im Anfang bei Gott. Alles ist durch das Wort geworden und ohne es wurde nichts, was geworden ist. In ihm war Leben und das Leben war das Licht der Menschen. (Johannes 1,1-4)
Gespräch mit Christus: Himmlischer Vater, richte mich ganz auf Dich aus. Zeige mir, was Du in meiner momentanen Lebensphase in mir bewirkst und was in diesem Lebensabschnitt gerade für mich zu Deiner Ehre "dran" ist.
Vorsatz: Ich möchte heute die Bibel aufschlagen, in der Bibel stöbern oder online Bibelverse suchen, um mir einen Satz aus der Bibel herauszunehmen, der mich den ganzen Tag begleiten soll.