Mittwoch,
27. November 2024

Von Nachfolge und Verfolgung

27. November 2024

Mittwoch der vierunddreißigsten Woche im Jahreskreis

Jakob Rennertz

Lk 21,12-19
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Man wird euch festnehmen und euch verfolgen. Man wird euch um meines Namens willen den Gerichten der Synagogen übergeben, ins Gefängnis werfen und vor Könige und Statthalter bringen. Dann werdet ihr Zeugnis ablegen können. Nehmt euch fest vor, nicht im Voraus für eure Verteidigung zu sorgen; denn ich werde euch die Worte und die Weisheit eingeben, so dass alle eure Gegner nicht dagegen ankommen und nichts dagegen sagen können. Sogar eure Eltern und Geschwister, eure Verwandten und Freunde werden euch ausliefern, und manche von euch wird man töten. Und ihr werdet um meines Namens willen von allen gehasst werden. Und doch wird euch kein Haar gekrümmt werden. Wenn ihr standhaft bleibt, werdet ihr das Leben gewinnen.

Einführendes Gebet: Jesus, für immer möchte ich Dein sein und vor keiner noch so großen Anstrengung für Dich zurückschrecken.

Bitte: Sei Du mein Schutz und mein Schild und schleife all meine menschlichen Schutzmechanismen und aufgebauten Mauern.

1. Christenverfolgung. Laut dem überkonfessionellen christlichen Hilfswerk OpenDoors werden derzeit weltweit rund 365 Millionen Christen in 78 Ländern wegen ihres Glaubens verfolgt oder diskriminiert - Tendenz steigend. Für manche Gläubige ist die Entscheidung für Gott wirklich mit Tod oder Leben, Ausgrenzung oder Zugehörigkeit, Benachteiligung oder Begünstigung verbunden. Seien wir dankbar für die Freiheit, in der wir unseren Glauben leben und bezeugen dürfen und beten wir für die Menschen, die aufgrund ihres Glaubens Leid erfahren. OpenDoors schildert auf seiner Webseite eindrückliche Erfahrungen von verfolgten Christen, dem wundersamen Wirken Gottes und konkreten Hilfsmöglichkeiten.

2. Das Leben gewinnen. Wann haben wir das Leben gewonnen? So häufig tappen wir in die Falle, gelungenes Leben an Erfolg, Status, Anerkennung festzumachen. Doch für Gott geht es um eine ganz andere Kategorie: Heiligkeit. Es geht darum, den Willen Gottes zu erfüllen, Christus zu verkörpern und für den Himmel zu leben – die ewige und vollkommene Gemeinschaft mit Gott. Und wenn wir ganz für Gott leben, ist es völlig zweitrangig, wie weit wir es nach weltlichen Maßstäben bringen. Gottes geistliche Fruchtbarkeit bemisst sich nämlich nach ganz anderen Gesetzen. Und so können wir wie der heilige Charles de Foucauld ein scheinbar verschwendetes, unscheinbares und erfolgloses Leben führen, das Gott doch mit so viel Gnade segnet, wenn wir Ihn in all unserem Tun suchen und verherrlichen.

3. Bereitschaft zu Nachfolge und Verfolgung. Jesus prophezeit uns Verfolgung, Ausgrenzung und Martyrium. Und doch verspricht Er uns auch Versorgung, Weisheit und Gewinn. Denn Er hat den Sieg über den Teufel schon errungen. Trotzdem sträuben wir uns immer wieder vor den Unbequemlichkeiten und Konsequenzen der Nachfolge Jesu. Wir sind dazu veranlagt, wie Gutwetterfahrer bei geeigneten Umständen und bei Bedarf unseren Glauben zu leben, statt unser ganzes Sein von Gott durchdringen zu lassen – auf die Gefahr hin, Ablehnung, Unverständnis und Vorwürfe zu ernten. Freuen wir uns nicht über die Opferrolle, aber schrecken wir auch nicht vor ihr zurück. Sondern nehmen wir an, wohin die Nachfolge Jesu uns führt, erwarten wir Gegenwind und halten wir stand, wenn unser Glaube heftig angegriffen wird. Denn Jesus hat die Dunkelheit schon besiegt und so werden auch wir mit Ihm siegen.

Gespräch mit Christus: Jesus, schenke mir Standfestigkeit im Glauben, besonders in der Anfechtung. Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit, in Ewigkeit. Amen.

Vorsatz: Ich möchte heute eine Herausforderung/unliebsame Aufgabe annehmen und für verfolgte Christen aufopfern.