Samstag,
16. November 2024
Das Gebet der Beharrlichkeit
16. November 2024
Samstag der zweiunddreißigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Margareta von Schottland, Königin
Raphaela Kloiber
Lk 18,1-8
In jener Zeit sagte Jesus den Jüngern durch ein Gleichnis, dass sie allezeit beten und darin nicht nachlassen sollten: In einer Stadt lebte ein Richter, der Gott nicht fürchtete und auf keinen Menschen Rücksicht nahm. In der gleichen Stadt lebte auch eine Witwe, die immer wieder zu ihm kam und sagte: Verschaff mir Recht gegen meinen Feind! Lange wollte er nichts davon wissen. Dann aber sagte er sich: Ich fürchte zwar Gott nicht und nehme auch auf keinen Menschen Rücksicht; trotzdem will ich dieser Witwe zu ihrem Recht verhelfen, denn sie lässt mich nicht in Ruhe. Sonst kommt sie am Ende noch und schlägt mich ins Gesicht. Und der Herr fügte hinzu: Bedenkt, was der ungerechte Richter sagt. Sollte Gott seinen Auserwählten, die Tag und Nacht zu ihm schreien, nicht zu ihrem Recht verhelfen, sondern zögern Ich sage euch: Er wird ihnen unverzüglich ihr Recht verschaffen. Wird jedoch der Menschensohn, wenn er kommt, auf der Erde noch Glauben vorfinden?
Einführendes Gebet: Mein Herr und mein Gott, nimm alles von mir, was mich hindert zu dir. Mein Herr und mein Gott, gib alles mir, was mich fördert zu dir. Mein Herr und mein Gott, nimm mich mir und gib mich ganz zu eigen dir. (Hl. Nikolaus von Flüe)
Bitte: Hier Gott um etwas anflehen, worum zu bitten ich vielleicht schon die Hoffnung verloren habe.
1. Die Witwe als Beispiel für die Ausdauer. Jesus erzählt das Gleichnis von der Witwe, die unermüdlich den ungerechten Richter bittet, ihr zu ihrem Recht zu verhelfen. Obwohl der Richter weder Gott fürchtet noch Menschen achtet, gibt er schließlich nach. Diese Witwe wird uns als Vorbild für das beharrliche Beten gezeigt. Wie oft geben wir in unserem Beten schnell auf, wenn wir nicht sofort eine Antwort erhalten? Jesus lädt uns ein, im Gebet auszuharren und nicht nachzulassen, selbst wenn es so scheint, als schweige Gott.
2. Gott als gerechter Richter. Im Gegensatz zum ungerechten Richter ist Gott nicht hartherzig oder gleichgültig gegenüber unseren Bitten. Er ist ein barmherziger Vater, der uns in seiner unendlichen Liebe immer zuhört und auf unsere Gebete antwortet. Anders als der Richter, der der Witwe nur nachgibt, um seine Ruhe zu haben, handelt Gott aus echter Liebe. Seine Gerechtigkeit ist von Barmherzigkeit durchdrungen. Auch wenn wir die Antwort manchmal nicht sofort sehen oder verstehen, dürfen wir sicher sein, dass Gott immer für das Wohl seiner Kinder sorgt. In schwierigen Momenten erinnert uns dieses Gleichnis daran, dass Gottes Wege höher sind als unsere Wege, seine Gedanken höher als unsere Gedanken, und dass er in seiner Weisheit immer zur rechten Zeit antwortet. Er lässt uns niemals allein.
3. Der Glaube, der durchhält. Jesus fragt am Ende des Gleichnisses: "Wird jedoch der Menschensohn, wenn er kommt, auf der Erde noch Glauben vorfinden?" Diese Frage stellt uns vor eine Herausforderung: Bleiben wir im Glauben treu, auch in Zeiten der Prüfung und des Wartens? Das Gleichnis fordert uns auf, nicht nur geduldig im Gebet zu sein, sondern auch unseren Glauben zu bewahren, selbst wenn die Antwort Gottes auf sich warten lässt.
Gespräch mit Christus: Guter Vater, ich möchte heute meinen Glauben an dich erneuern. Ich glaube, dass du gut bist und dass du alles zum Guten fügen wirst. Ich vertraue auf dich!
Vorsatz: Heute will ich im Gebet ausharren, besonders in Anliegen, bei denen ich bisher keine Antwort erhalten habe. Ich vertraue darauf, dass Gott meine Bitten hört und nach seinem Ratschluss zu seiner Zeit und in seiner Weise handeln wird.