Samstag,
2. November 2024
Glauben wie Marta
2. November 2024
Samstag der dreißigsten Woche im Jahreskreis
Allerseelen
Gedächtnis
Franz Schmeink
Joh 11,17-27
Als Jesus in Betánien ankam, fand er Lázarus schon vier Tage im Grab liegen. Betánien war nahe bei Jerusalem, etwa fünfzehn Stadien entfernt. Viele Juden waren zu Marta und Maria gekommen, um sie wegen ihres Bruders zu trösten. Als Marta hörte, dass Jesus komme, ging sie ihm entgegen, Maria aber blieb im Haus sitzen. Marta sagte zu Jesus. Herr, wärst du hier gewesen, dann wäre mein Bruder nicht gestorben. Aber auch jetzt weiß ich: Alles, worum du Gott bittest, wird Gott dir geben. Jesus sagte zu ihr: Dein Bruder wird auferstehen. Marta sagte zu ihm: Ich weiß, dass er auferstehen wird bei der Auferstehung am Jüngsten Tag. Jesus sagte zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt, und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben. Glaubst du das? Marta sagte zu ihm: Ja, Herr, ich glaube, dass du der Christus bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll.
Einführendes Gebet: Großer, allmächtiger Gott, du hast alle Menschen einzigartig erschaffen und du liebst jeden Einzelnen, wie er ist. Dafür danke ich dir.
Bitte: Herr, hilf mir, wie Marta an dich zu glauben, wenn Sorgen und Nöte mich drücken.
1. Menschlicher Trost. Lazarus ist gestorben. Viele Juden kommen zu Besuch, um Marta und Maria zu trösten. Man kann sich vielleicht vorstellen, wie sich die Menschen die Klinke in die Hand geben, um Marta und Maria zu umarmen und ihnen Trost zuzusprechen. Auch heute noch ist es ein guter Brauch und eine große Hilfe, den Angehörigen und Freunden beim Tod eines Familienmitgliedes, Ehepartners oder engen Freundes die eigene Anteilnahme auszusprechen. Bin ich mir dessen bewusst?
2. Hoffnung und Erlösung. Doch Marta entflieht diesem Trubel. Sie hört, dass Jesus kommt und geht ihm hoffnungsvoll entgegen. Sie kann sogar ihre Enttäuschung, dass Jesus erst vier Tage nach der Beerdigung auftaucht, überwinden und setzt ihr ganzes Vertrauen in den Herrn. Sie, die in Lk 10,38ff ("Marta, Marta, du machst dir viele Mühen") "zu aktiv" ist, weil sie sich dadurch vom Wesentlichen - nämlich Jesus - ablenken lässt, ergreift auch hier die Initiative – sie möchte nicht in der Trauer stecken bleiben und glaubt entschieden, traut Jesus alles zu. Mache ich mich zu Jesus auf, wenn mich Leid und Sorgen drücken?
3. Zeugnis. Das Gespräch mit Jesus führt zum Glaubenszeugnis der Marta: Ja, Herr, ich glaube, dass du der Christus bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll – der "Essenz des christlichen Glaubens" (vgl. Vatican News: Das Glaubensbekenntnis der Marta). Jesus liebt uns und möchte uns, wie Marta und Maria, mit all unseren Unterschieden zu ihm führen, er will uns Hoffnung geben und helfen; er kommt uns entgegen, auch in scheinbar ausweglosen Situationen. Er ist die Auferstehung und das Leben – trotz aller Not in der Welt. Kann ich mich ihm anvertrauen?
Gespräch mit Christus: Herr, wie oft bleibe ich stecken in Schmerz, Trauer, Wut, Angst, Hoffnungslosigkeit, Selbstmitleid, Resignation. Doch in allem gilt dein Wort: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt.
Vorsatz: Ich führe mir am Abend vor Augen, in welchen Situationen ich heute auf den Herrn vertraut habe.