Tägliche Meditationen
X

Donnerstag,
31. Oktober 2024

Jesus, Prophet und Erlöser

31. Oktober 2024

Donnerstag der dreißigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Wolfgang, Bischof

Franz Schmeink

Lk 13,31-35
Zu jener Zeit kamen einige Pharisäer zu Jesus und sagten: Geh weg, verlass dieses Gebiet, denn Herodes will dich töten. Er antwortete ihnen: Geht und sagt diesem Fuchs: Ich treibe Dämonen aus und heile Kranke, heute und morgen, und am dritten Tag werde ich mein Werk vollenden. Doch heute und morgen und am folgenden Tag muss ich weiterwandern; denn ein Prophet darf nirgendwo anders als in Jerusalem umkommen. Jerusalem, Jerusalem, du tötest die Propheten und steinigst die Boten, die zu dir gesandt sind. Wie oft wollte ich deine Kinder um mich sammeln, so wie eine Henne ihre Küken unter ihre Flügel nimmt; aber ihr habt nicht gewollt. Darum wird euer Haus von Gott verlassen. Ich sage euch: Ihr werdet mich nicht mehr sehen, bis die Zeit kommt, in der ihr ruft: Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn!

Einführendes Gebet: Herr, wie oft sind wir verwurzelt in Irrwegen der Schuld, und wir erkennen nicht, welche Leiden sich aus ihnen ergeben.

Bitte: Gib uns Mut und Klarheit.

1. Jesus, der Prophet. Der Herr weiß, was auf ihn zukommt, er wird das Schicksal vieler Propheten teilen: Seine Worte, seine Lehre stoßen auf Ablehnung, er stellt die angestammten Sichtweisen und Überzeugungen in Frage und wird daher von den Menschen und Herrschenden abgelehnt und schlussendlich getötet. Gebe ich jemandem, der meine Vorlieben und Gebräuche in Frage stellt, eine Chance oder gehe ich darüber hinweg oder weise ihn gar ab?

2. Die Pharisäer. Ist es eine Warnung, die die Pharisäer Jesus zuliebe überbringen? Oder ist es politisches Kalkül – wenn er erst Mal verschwunden ist, stört er in unserer Gegend nicht mehr? Wir wissen es nicht. Aber so funktionieren die Systeme der Sünde: Sie werden getragen aus – auch vermeintlich guten – Einzelhandlungen, die aber letztlich diese Systeme stützen. Manchmal sind wir machtlos, können wir nicht helfen – und, das zu erkennen, erfordert Demut. Aber suchen wir nicht auch manchmal den "geschickten Weg", um uns aus einem Problem zu befreien?

3. Jesus, Gottes Sohn und Erlöser. Jesus klagt über die verschmähte Liebe, die Gott dem Volk schon so oft gezeigt hat. Er kennt die Menschen. Und trotzdem bietet er seine einzigartige Liebe an, uns zu erlösen: und am dritten Tag werde ich mein Werk vollenden – Gesegnet sei er, der da kommt im Namen des Herrn! Traue ich Gott zu, dass er alles zum Guten führen wird?

Gespräch mit Christus: Herr, im Alltag werde ich hin und her geworfen zwischen Dingen bei der Arbeit, in der Familie und in meiner Umgebung. Manchmal habe ich den Eindruck, getrieben zu sein und dabei vielleicht Wichtiges zu übersehen, Dich zu übersehen. Doch du kennst uns, du weißt um unsere Schwächen. Du hast selbst erleben müssen, dass deine Wunder und guten Taten bei uns auf Ablehnung stoßen, weil wir gefangen sind in unseren Wünschen und Vorstellungen – und hast dennoch dein Erlösungswerk vollendet. Herr, danke!

Vorsatz: Ich werde mich heute Abend fragen, ob und wie mir Gott heute begegnet ist und welche Botschaft er mir überbringen wollte.

Archiv

Tägliche Meditationen